76|voller Leidenschaft, Hoffnung und Sehnsucht

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Letztes Jahr hatte es nicht geschneit und davor die Jahre immer sehr wenig. Ich war nie ein Winterfan, aber die Sehnsucht Schnee zu sehen wurde größer je seltener ich es sah.
Und jetzt war ich verzaubert von diesem plötzlichen Schneefall.

~

Kenan griff nach meiner Hand und rannte mit mir über die Wiese zu den Gewächshäusern, die den einzigen sicheren Platz darbrachten.
Die wenigen Schneeflocken änderten sich sehr schnell zu einem Schneesturm. Es war unglaublich wie man nun nichts außer Weiß in der Dunkelheit sah.

Er zog die Tür auf und ließ mir den Vortritt. Sobald wir drinnen waren drückte er die Tür fest zu. Ich rieb über meine Arme und stieß die Luft aus.

„Ich möchte nochmal anmerken, dass du heute auf die Idee kamst zu joggen.", sagte er und drehte sich zu mir um. Ich verdrehte die Augen und trat von einem Bein auf den anderen.

„Tut mir ja leid Mister Wetterfrosch, ich wusste nicht, dass die Erde sich dachte heute man Schnee zu schütten.", sagte ich und er schmunzelte, was mir ein leichtes Grinsen versetzte.

„Und du trägst diese dünne Leggings.", murmelte er und kam auf mich zu,„Habe ich schon gesagt, dass du eine Idiotin bist?" Ich gab ihm einen Klaps auf die Brust.

„Trottel."

„Teufel."

Meine Mundwinkel stiegen immer mehr und ich wollte mich wegdrehen, doch er legte plötzlich seine Hände an meine Taille und zog mich näher an sich.
Ich sah zu ihm auf und spürte seinen Körper ganz dicht an mir. Er sah zu mir hinunter und sein warmer Atem prallte auf mein kaltes Gesicht.

„Ich notiere mir für die Zukunft, dass ich dir warme Kleidung in den Kofferraum stecken sollte. Solche Situationen werden bestimmt öfters vorkommen.", raunte er und seine Hände wanderten an mein Kreuz,„Aber jetzt habe ich leider nur mich." Somit umarmte er mich schon und ich legte ganz langsam meine Hände um seinen Bauch.
Für die Zukunft..
Hatten Kenan und ich wirklich eine gemeinsame Zukunft? Es war recht simpel, aber dennoch so schwer ein »Uns« zu erschaffen.

Wir verharrten in dieser Position für eine Weile in der keiner sprach. Bloß sein großer Körper, der mich wärmte. Ich verstand das nicht. Er war so unglaublich warm, obwohl er doch genau wie ich aus der Kälte kam. Kein Bisschen Kälte war an ihm.
Mit geschlossenen Augen schmiegte ich meinen Kopf an seine Brust. Kenan strich über mein Haar und hauchte ein Kuss auf meinen Haaransatz, was dazu führte, dass ich ihn inniger umarmte.
Ich hatte es so unglaublich vermisst ihn zu umarmen. Seine Arme waren mein Lieblingsort. Egal wo ich war, wenn ich ihn um mich hatte und er mich umarmte, schien alles wieder gut zu werden.
Als würde jemand einen Hebel betätigen, der alles wieder ins Reine brachte.

Er löste sich ein Stück von mir, doch hielt mich noch immer im Arm. Ich sah zu ihm auf und er strich zärtlich von meiner Wange an meine Unterlippe. Mein Blick senkte sich auf seine Lippen, die ich ganz sicher gierig anstarrte.
Das war es sicher, denn Kenan beugte sich zu mir hinunter und seine Lippen streiften über meine. Er neckte mich indem er sich wieder zurückzog, dass mir ein erschütterndes Seufzen entfuhr. Er lachte leise gegen meine Lippen und legte sie Gott sei Dank auf meine.
Es war ein zärtlicher und langsamer Kuss. Wir nutzen jede Sekunde voll aus und ich stellte mich immer höher auf die Zehenspitzen, um ihn näher zu spüren.
Viele kleine Küsse, die mich trauern ließen, wenn er sich wieder zurückzog, doch Freude brachten, wenn er sie wieder auf meine legte. Ich öffnete meine Augen und auch er tat es während sich unser Kuss wieder löste. Behutsam strich er wieder über meine Wange.

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