1. Klasse Grundschule
Es war ein warmer Sommertag. Die Sonne schien angenehm auf deinen Körper, während du im grünen Gras in der Nähe deines Hauses döstest. Du lauschtest dem sanften Rauschen des Bachlaufes, welcher sich in deiner unmittelbaren Umgebung befand. Ebenso genossest du die leichte Brise, die sachte dein Haar umspielte. Doch deine Ruhe wurde durch ein lautes Rascheln gestört.
Langsam öffnetest du deine Augen und drehtest dich zur Seite. Nicht weit von dir konntest du einen Jungen mit dunkelbraunen, stacheligen Haaren erblicken. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck hielt er einen Kescher in der Hand und jagte allem Anschein nach etwas. Er wirkte auf dich unglaublich konzentriert, weshalb er dich nicht zu bemerken schien. Vorsichtig lief er mit seinen nackten Füßen auf dich zu. Dabei fiel dir auf, wie er mit seinem Kescher bedrohlich in deine Richtung zeigte. Du schrecktest auf, als du etwas auf dich zu springen sahst. Aber da war es schon längst geschehen.
Dein Kopf wurde von einem Netz gefangen genommen. Du hättest angefangen, deinen Gegenüber anzumeckern und zu fragen, was das soll, jedoch brachten dich seine freudigen Worte aus dem Konzept: „Hab dich!"
Erst jetzt bemerkte der Junge, was er getan hatte. Sein Gesicht lief feuerrot an. Dieser Anblick führte allerdings nur dazu, dass du anfingst, lauthals loszulachen. Wenn du diese Situation überdachtest, war sie wirklich urkomisch. Daher konntest du dich nicht weiter zusammenreißen und lachtest einfach los. Auch dein Dunkelhaarige schien sich wieder gefangen zu haben und kicherte.Als du aber ein Krabbeln an deiner Wange spürtest, entkam ein spitzer Schrei deiner Kehle. Besonders in dem Moment, wo die Sicht deines rechten Auges versperrt wurde.
„Beruhig dich, das haben wir gleich!", äußerte der Größere, worauf er näher auf dich zu kam.
Sachte umfasste er das Netz mit seinen Händen, kesselte das Etwas ein und zog dir anschließend den Kescher vom Kopf. Erleichtert atmetest du aus, nachdem das unangenehme Kitzeln aus deinem Gesicht verschwand. Dennoch packte dich deine Neugier, weshalb du die aneinandergelegten Hände des Jungen betrachtetest. Als dieser sie öffnete, kam unter dem Netz ein Grashüpfer zum Vorschein. Beruhigt bliesest du die Luft aus deinen Lungen. Du hattest schon mit einem schlimmeren Insekt gerechnet. Nicht auszumalen, was geschehen wäre, hättest du eine Spinne auf dem Kopf gehabt! Bei diesem Gedanken lief es dir kalt den Rücken runter.
Nachdem du fasziniert das kleine Wesen begutachtet hattest, bemerktest du, wie der Dunkelhaarige einen Behälter aus seiner Hosentasche zog. Es war ein kleiner Plastikzylinder mit einem Deckel und einer Lupe drauf. Erschrocken blicktest du den Älteren an, weshalb du entsetzt fragtest: „Du wirst doch nicht das arme Ding in diesen Becher stecken, oder?!"
Ein Grinsen stahl sich auf die Gesichtszüge des Jungen, als er antwortete: „Doch! Ich muss ihn immerhin untersuchen."
Wütend schautest du in seine grünen Augen, doch er wich nicht zurück. Es war das erste Mal für dich, dass jemand nicht deinem bösen Blick ausgewichen war. Das überraschte dich, jedoch ließest du dich davon nicht weiter aufhalten.
„Aber danach lässt du ihn sofort frei! Er soll doch zurück zu seiner Familie!", entgegnetest du ihm, doch er schüttelte bloß mit dem Kopf.
„Der hat doch keine Familie! Er verspürt nicht einmal Schmerzen, wenn ich ihm ein Bein ausreiße."
Mit einem Mal entglitten dir alle Gesichtszüge. Du konntest nicht fassen, was er da gerade gesagt hatte.
„Bist du blöd?!", riefst du außer dir und entrissest ihm den Behälter. Anschließend schlugst du ihm den Kescher aus der Hand und ließest das Insekt frei.
„A-Aber mein Grashüpfer!", schrie der Größere und wollte wieder diesem hinterher, doch du hieltest ihn an seinem Arm fest.
„Ich lasse nicht zu, dass du einem unschuldigen Wesen wehtust!", teiltest du ihm entschlossen mit.
„Dumme Kuh!", zischte dich der Dunkelhaarige an und schubste dich ins Gras. Doch das interessierte dich nicht, weshalb du wieder aufstandst und ihn erhobenen Hauptes entgegentratst.
Gerade als du zum Sprechen ansetzen wolltest, bemerktest du, wie ein Ball an euch vorbeirauschte und über den Zaun fiel. Verblüfft schautet ihr zu dem Ball, welcher drohte, ihn den Bach zu fallen.„Mein Ball!", rief eine aufgebrachte Stimme.
Sofort betrachtetet ihr den Neuankömmling. Seine schokoladenbraunen Haare wippten aufgeregt hin und her. Du sahst die Tränen in seinen Augen, als er den Volleyball entdeckte, der gleich ins Wasser fiel.
„Los, wir müssen den holen", meintest du zu dem dunkelhaarigen Jungen.
Dieser nickte lediglich und nahm seinen Kescher in die Hand, während du bereits zum Zaun liefst. Doch für dich schien dieser beinahe unüberwindbar, weshalb du mit Erstaunen beobachtetest, wie der Insektenjäger ohne Probleme darüber kletterte. Vorsichtig streckte er seinen Kescher zum Ball aus, während er sich mit seiner linken Hand am Zaun festhielt, um nicht in das Wasser des Bachs zu geraten.
Nach wenigen Augenblicken hatte er den Ball gerettet und warf ihm den anderen Jungen zu, welcher gespannt hinter dem Zaun der Rettungsaktion zusah. Auch du verspürtest einen Anflug von Stolz, dass der Dunkelhaarigen so mutig war und den Ball im Alleingang holte. Allmählich musstest du zugeben, dass er doch nicht so blöd war, wie du anfangs angenommen hattest.
Als der Junge mit dem Kescher wieder über den Zaun kletterte, verbeugte sich der Andere tief, während er seinen nassen Ball in den Händen hielt. „Vielen Dank für deine Hilfe, Iwa-chan!"
Verblüfft glitten deine Augenbrauen in die Höhe, weshalb du dich bei dem Brünetten erkundigtest: „Ihr kennt euch?"
„Ja, Iwa-chan und ich sind in einer Klasse. Ich bin Oikawa Toru und besuche die 2. Klasse", teilte der Ältere freudig mit.
Nun stelltest du auch dich vor: „[Nachname] [Name], 1. Klasse. Freut mich, euch kennenzulernen." Dabei lächeltest du die beiden Jungen fröhlich an, weshalb der Dunkelhaarige leicht rot wurde.
„Das ist übrigens Iwaizumi Hajime. Aber nur ich darf ich ihn Iwa-chan nennen", sagte Oikawa und legte stolz eine Hand auf die Schulter seines Freundes.
„Was?! Du sollst aufhören, mich so zu nennen!", keifte Iwaizumi und funkelte den Brünetten böse an. Allerdings erhielt er nur eine herausgestreckte Zunge als Antwort.
„Hey! Hast du vielleicht Lust, mit zu mir zu kommen? Dann können wir zusammen Volleyball spielen", bot dir Oikawa an, woraufhin du mit einem breiten Grinsen zustimmtest.
„Du kommst doch mit, oder?", fragtest du und blicktest dabei erwartungsvoll den Jungen mit dem Kescher an. Dieser seufzte lediglich und stimmte zu.
Dies war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.
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Kindheitsfreunde
FanfictionIwaizumi x Reader x Oikawa Dein Leben war schon immer irgendwie das reine Chaos gewesen. Vor allem seitdem du deine zwei Kindheitsfreunde Iwaizumi und Oikawa kanntest, wurde es wohl noch schlimmer. Doch du genossest jeden Moment mit ihnen, denn sie...