Kapitel 2

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Wir reden die ganze Zeit, bis der Unterricht wieder anfängt. Doch kaum sitzen wir im Klassenraum, spüre ich plötzlich starke Bauchschmerzen. Sie sind so unangenehm, dass ich kurz aufseufze, aber ich beschließe, sie zu ignorieren. „Das vergeht bestimmt gleich", rede ich mir ein.

Nach der Stunde eile ich noch schnell zu meinem Spind, um die Bücher für das nächste Fach zu holen. Doch die Schmerzen werden schlimmer, und plötzlich zieht sich mein Bauch so stark zusammen, dass ich stehen bleiben muss. Mir wird schwindelig, und die Umgebung scheint zu verschwimmen. Ehe ich mich versehe, liege ich verkrampft auf dem Flur. Ich höre noch eine Stimme meinen Namen rufen, bevor mir schwarz vor Augen wird.

~

Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich eine weiße Decke über mir. Der Geruch nach Desinfektionsmittel und die piepsenden Geräte machen mir schnell klar: Ich bin im Krankenhaus.

Gerade als ich mich aufsetzen will, öffnet sich die Tür, und ein Arzt tritt ein. Er hat dunkle Haare und ein einnehmendes Lächeln, das mich sofort nervös macht. „Wie fühlen Sie sich?", fragt er freundlich.

„Was... was ist passiert?", bringe ich krächzend hervor.

„Sie sind in der Schule ohnmächtig geworden", erklärt er ruhig. „Ich bin Dr. Cullen. Bei Ihnen wurde eine Blinddarmentzündung festgestellt."

„Eine Blinddarmentzündung?" Ich blinzele ungläubig. Aber irgendetwas anderes lenkt mich ab: seine Stimme, seine Augen.

~

Heute darf ich endlich nach Hause. Doch während ich im Auto neben Charlie sitze, spüre ich einen seltsamen Stich im Herzen. Ich vermisse Dr. Cullen jetzt schon. Ja, ich weiß, er ist mein Arzt und ich sollte professionell bleiben – aber es fühlt sich an, als hätte ich Schmetterlinge im Bauch.

Als wir ankommen, springt Bella schon vor die Tür. Sie läuft auf mich zu und umarmt mich fest. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Als ich dich auf dem Boden liegen sah, dachte ich, dir wäre etwas Schreckliches passiert!"

„Du brauchst dir keine Sorgen zu machen", beruhige ich sie. „Mir geht's wieder gut."

Doch tief in mir denke ich nur an die Nummer, die Dr. Cullen mir gegeben hat, falls ich „noch Fragen" hätte.

Bellas Sicht

Endlich ist Elena wieder da! Seit Tagen habe ich mir Sorgen gemacht. Als sie aus dem Auto steigt, stürme ich ihr entgegen.

„Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Als ich dich auf dem Boden liegen sah, hatte ich ein richtig schlechtes Gefühl", sage ich.

Sie versucht mich zu beruhigen, aber ich fühle mich trotzdem schuldig. Ich hätte sie im Krankenhaus besuchen sollen. Stattdessen habe ich mich von all den Hausaufgaben ablenken lassen.

~

Am Morgen klingelt mein Wecker. Ich fühle mich besser, aber irgendwie auch unruhig. Nach einer schnellen Dusche ziehe ich ein Sommerkleid an – ich liebe den Sommer und die Leichtigkeit, die er mit sich bringt. Als es Zeit ist, zur Schule zu gehen, steht Bella vor der Tür. „Soll ich dich mitnehmen?", fragt sie.

„Gerne, danke." Ich steige ein und genieße die Fahrt, doch mein Bauch zieht sich zusammen, als wir das Schulgelände erreichen. Kaum betreten wir das Gebäude, merke ich, dass alle Blicke auf mir ruhen.

„Was ist los? Warum starren die mich so an?", frage ich Bella nervös. „Naja... sie reden über deine Ohnmacht vor der ganzen Schule", erklärt sie leise.

Ich schlucke schwer. „Super", murmele ich.
Doch tief in mir frage ich mich, wann ich Dr. Cullen wiedersehen kann...

Mein Leben bei den Cullens || Carlisle Fan-Fiktion || TwilightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt