Kapitel 10

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Als ich am nächsten Morgen aufwachte, spürte ich zuerst ein Gewicht auf meiner Taille und danach eine zwar harte, aber dennoch bequeme Wand hinter mir. Als ich meine Augen öffnete, und erkannte wer diese gerade noch friedlich schlafende Wand war, wollte ich am liebsten aufspringen und wegrennen, was ich jedoch nicht konnte, da mich sein starker Arm fest an sich gedrückt hielt. Wieder erwarten war auch noch niemand der Apachen erwacht, was mich auf die Idee brachte mich nun nach langer Zeit endlich mal wieder ohne von den vielen Frauen der Apachen beobachtet zu werden im nahegelegenen Fluss zu baden. Ich wusch mich seit ich hier war zwar ohne Ausnahme jeden Tag, allerdings war das auf dauer ja nicht so wirklich das selbe. Daran zum Fluss zu gehen hinderte mich also nur noch der muskulöse, schwere Arm auf meiner Taille. Ich musste den Indianer hinter mir also wohl oder übel wecken, wenn ich mein Vorhaben noch vor dem Erwachen der anderen Indianer in die Tat umsetzen wollte. Um Yari auf zu wecken drehte ich mich um, was ich dabei allerdings nicht bedacht hatte war, dass mein Gesicht nun, da wir nicht gerade weit entfernt von einander entfernt lagen, förmlich an seiner nicht gerade schlecht mit Muskeln bestückten Brust klebte. Um Yari wach zu bekommen rüttelte ich an seinen schultern, jedoch gab er darauf hin nur ein grummeln von sich, zog mich noch ein Stückchen näher an sich und schlief seelenruhig weiter. Nach zahlreichen weiteren Versuchen ihn aufzuwecken, welche aus der Ferne wohl wirklich witzig ausgesehen haben müssten, hatte ich es nun endlich erfolgreich geschafft den Indianer zu wecken. Er schlug nun etwas verwirrt die Augen auf und besah mich mit einem Blick, welcher Irritation und Frage ausdrückte. "Warum weckt weißes Mädchen Yari so früh am Morgen?" Oh man. Bei diesem Satz hätte sich meine alte Deutsch Lehrerin, wenn sie denn noch lebte, aufgrund der wirklich miesen Grammatik selber vom nächsten Hochhaus gestürzt. "Ich wollte mich im Fluss waschen gehen, aber da du mich ja nicht los lassen wolltest musste ich dich ja wohl oder übel wecken." "Wieso will sich denn Weißes Mädchen jetzt im Fluss waschen und nicht mit den anderen Frauen zusammen? Schämt sie sich vor ihnen?" Er wusste ja gar nicht wie verdammt richtig er mit diesem Satz lag. Aber mein Stolz hinderte mich spürbar daran dies gegenüber ihm zuzugeben. "Nein, tue ich nicht. Aber ich bin heute nun mal früher als sie wach, und möchte meine Zeit nun nicht mit herumliegen vergeuden und damit darauf zu warten, dass alle wach sind. Außerdem sind alle Frauen entführt worden, falls du das noch nicht bemerkt hast." Ihm schien nun wieder bewusst zu werden, was am gestrigen Tag passiert war, denn ich sah gerade zu wie die Erkenntnis in seinen Augen aufleuchtete. Jedoch verließ sie diese auch fast wieder genau so schnell, wie sie gekommen war. Er schien nun nachdem ihm das alles wieder bewusst geworden war traurig aus. Ja, er tat mir gerade tatsächlich ein bisschen leid. Ich beschloss also doch einzulenken und erstmal nach zu geben, in der Hoffnung, dass dies ihn aufheitern würde. "Und ja, da wo ich herkomme zeigen sich die Frauen selbst den anderen Frauen auch nicht naja... also..." Nun geriet ich zunehmend ins Stottern. Wie sollte ich es nur am besten für ihn ausdrücken? Kannten die hier das Wort Nackt denn überhaupt schon? Seit ich hier war, war es mir nämlich schon öfters passiert, dass ich mich naja... sagen wir mal nicht ganz Zeitgenössisch ausgedrückt hatte, und besonders da ich Deutsche war und mich hier ja mit fast allen, außer natürlich Charly, auf Englisch unterhielt, hatte ich schon des Öfteren eben aufgrund meiner Wortwahl verwunderte Blicke geerntet.

"Was ist nun mit den Frauen aus der Heimat von weißem Mädchen?" Riss mich Yari aus meinen Gedanken. "Naja.. Also... ach wir zeigen uns eben auch vor anderen Frauen nicht naja... entblößt eben..." Nachdem ich diesen Satz unter großem Gestammel endlich herausgebracht hatte, schaute mich der Indianer mit großen Augen an. "Und wie macht man das dann mit den Kriegern da wo weißes Mädchen herkommt?" Ich verstand seine frage nun nicht wirklich. Auf was wollte er denn bitte jetzt hinaus? "Was meinst du damit?" "Yari will wissen wie die Menschen vom Stamm des weißen Mädchens denn dann Kinder bekommen können, wenn sie solche angst davor haben sich gegenseitig entblößt zu sehen?" Wow. Okeee. Nun war wohl ich diejenige deren Augen sich ungläubig wieteten. Der Indianer vor mir hatte aber auch wirklich keinerlei Schamgefühl. Aber wie es schien erwartete er nun tatsächlich eine Antwort von mir.

"Naja also wenn ein Mann und eine Frau ein Kind machen dann ist es jetzt nicht so schlimm wenn sie sich unbekleidet sehen." Ich wusste absolut nicht wie ich es ihm denn anders erklären sollte, also tat ich es einfach so. "Also haben die Frauen da wo weißes Mädchen herkommt ein Problem sich gegenseitig nackt zu sehen, aber kein Problem einen Mann nackt zu sehen?" Also kannte man das Wort nackt in der Zeit in der ich mich befand wohl auch bereits bei den Indianern. Die bis jetzt wohl nützlichste Erkenntnis des heutigen Tages.

"Naja... ja... also ja schon so ähnlich." Ich war mit der Frage, welche er mir gerade gestellt hatte nun wirklich ein bisschen überrumpelt. Er schien meine Antwort wohl zu Kenntnis genommen haben, denn er stand auf ohne auch nur irgendein Wort zu mir zu sagen. Da mich nun wo er nicht mehr bei mir lag die Kälte unangenehm umklammerte, stand ich nun eben so schnell auf. Als ich auf meinen Beinen stand, drehte er sich auch schon um und lief über ein paar schlafende Indianer in Richtung des Zelt Ausganges. Perplex lief ich ihm nach. Als wir dann schließlich vor dem Eingang des großen Zeltes standen und er sich gerade wider umdrehen wollte, um in irgend eine Richtung weiter zu laufen hielt ich ihn nun auf, indem ich ihn am Arm packte und so vorläufig vom weiter laufen abbrachte.

"Wo laufen wir denn bitte hin?" Stellte ich meine Frage an ihn. "Na weißes Mädchen wollte sich doch waschen gehen, oder nun doch nicht mehr?" Nun kam mir auch endlich die Erleuchtung, und ich folgte ihm bereitwillig den kleinen Trampelpfad vom Lagerplatz hinab durch ein kleines Waldstück zum Fluss.

Als wir dann da waren, hatte ich erwartet, dass Yari sich umdrehen würde, sodass ich mich schnell ausziehen und dann im Fluss waschen konnte. Aber damit, dass er nun begann sich die Lederhose, welche er über die Nacht anhatte auszuziehen, ja damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.

(Wichtig: Wenn ihr irgendwelche Rechtschreibfehler seht, oder Verbesserungsvorschläge habt, dann schreibt mir dass bitte, bitte, bitte in die Kommentare, oder lasst es mich sonst irgendwie wissen. Danke!)

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Uuuunnnndddd Cut!

Soo, nun nach gefühlten 10 Jahren endlich auch mal wieder ein weiteres Kapitel von mir.

Ich hoffe wie immer es gefällt euch, und ihr habt spaß beim Lesen.

Wie immer würde ich mich über jegliche Rückmeldung von euch zu dem Kapitel freuen, also traut euch ruhig mir was da zu lassen.

Eure _xnxa_03

Ach ja und props an alle, die bis jetzt noch Lesen! xD

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