Ihre Nase kribbelte. Stöhnend rümpfte sie diese und wand sich. Der Geruch von Speck hing in der Luft. Gähnend setzte sie sich auf. Schmale Lichtstreifen fielen durch die Fenster. Die Sonne musste also schon aufgegangen sein. Verschlafen streckte sie sich ausgiebig und dehnte ihre Schultern. Auf einmal hörte sie, wie sich Schritte ihrer Zimmertür näherten. Neugierig legte sie sich wieder hin und wartete. Langsam wurde die Türklinke hinuntergedrückt und schließlich war die Tür offen. Sie vernahm den Geruch des Kobolds und schielte misstrauisch zu dem Narren. Er hatte keinen Hut mit Glöckchen mehr auf und auch an seinen Schuhspitzen fehlten diese. Ein breites Grinsen zierte seine Lippen und in seinen kleinen Händen hielt er einen eisernen Eimer. Arya hörte das leichte Plätschern von Wasser. Dieser kleine Wicht will das doch nicht wirklich tun? Schleichend trat er näher an das Bett heran. Als er das Gefäß anhob schoss sie unter der Bettdecke hervor. Diese bäumte sich auf bevor sie wieder in sich zusammenfiel. Ihre Füße trafen auf den warmen Holzfußboden. Knurrend lief sie hinter den Winzling und packte ihn an der Kehle. Mühelos hob sie ihn in die Luft und stapfte durch die geöffnete Tür. Der Wassereimer fiel klirrend auf den Boden und verteilte seinen Inhalt auf diesem. Der König saß entspannt, mit einem dünnen Morgenmantel bekleidet auf dem Sofa und machte sich über das Frühstück her, dass auf dem kleinen Glastisch stand. "Du solltest besser auf deinen Narren aufpassen!", schnaubte sie bevor sie den nach Luft ringenden Kobold fallen ließ. Sobald ihre Hand sich von seinem Hals löste schnappte er nach Luft. Ohne ihn weiter zu beachten begutachtete sie die Speisen. Es gab gebratenen Speck, exotische Früchte, rohen Fisch, einen warmen Brotlaib und zwei Kelche, die bis zum Rand mit Wein gefüllt waren. Gemächlich schlenderte sie auf einen der Sessel zu. Der Narr lag immer noch auf dem Teppich und starrte sie wütend an. Er lag auf seinem Bauch. Gähnend setzte sie sich auf den Sessel, von dem aus sie den Kobold beobachten konnte, und lehnte sich nach vorne. Mit ihren Fingern schnappte sie sich einen der Speckstreifen und aß diesen genüsslich. "Ich habe für dich rohen Fisch herbringen lassen, Roxy", meinte Markus, während er an seinem Getränk nippte. Verärgert schnaubte Arya und knurrte: "Natürlich, gib der Katze einen Fisch, den wird sie lieben, wer hat sich denn den Schwachsinn ausgedacht?" Der Narr lag auf dem Fußboden und schnitt eine Grimasse nach der Anderen. Ahnungslos zuckte der König die Schultern. Ungerührt griff sie nach dem Brot und biss von diesem ab. Das Gefühl, dass sie etwas Wichtiges vergessen hatte quälte sie immer noch. Sie wusste, dass es hinter dieser unsichtbaren Mauer sein musste doch sie konnte diese weder umgehen noch einreißen. Was war eigentlich mit den anderen beiden passiert? So sehr sie sich auch anstrengte, es fiel ihr nicht mehr ein. Warum hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihnen? Was war dieser Schicksalsschlag? Warum konnte sie sich an verschiedene Sachen nicht mehr erinnern? "Wir haben heute einen strengen Terminplan", riss der König sie aus ihren panisch angehauchten Gedanken: "Zuerst müssen wir zu einem Meeting mit einflussreichen Adeligen und am Abend gibt es einen Ball." Nickend nahm sie dies zur Kenntnis. Während sie in ihre Fragen vertieft war hatte sie den gesamten Brotlaib aufgegessen. Schwere Kopfschmerzen plagten sie und pochten in ihren Schläfen. Ein Stöhnen unterdrückend vergrub sie ihre Hände in ihren Haaren und krallte sich dort leicht fest. Alles um sie herum drehte sich. Sie musste die Fragen ruhen lassen, je mehr sie darüber nachdachte desto schlimmer wurde es. Der königliche Narr blickte verwirrt zu und ihr neuer Arbeitgeber fixierte den Kelch in seiner Hand. Langsam legte sich der Schwindel wieder und das Pochen ließ nach, zurück blieb das Gefühl des Vergessens und die Erinnerung an Schmerz. Mürrisch erhob sie sich und ging zu ihrem Zimmer. Auf dem Weg ging sie knapp an dem Wicht mit der grünen Haut vorbei. Die dünne Holztür stand noch offen. Mit steifen Muskeln betrat sie den Raum und schloss die Tür hinter ihr. Erschöpft lehnte sie sich an das Holz. Ihre Lider waren schwer und es gestaltete sich als kompliziert diese offen zu halten. Warum war sie auf einmal so müde? Noch mehr Fragen, innerlich stöhnte sie auf. Kopfschüttelnd stieß sie sich ab und ging ein paar Schritte nach vorne. Mit einem Platschen marschierte sie in die Wasserpfütze. Ein paar Tropfen erhoben sich in die Luft und ließen sich erst wieder auf ihren Unterschenkeln nieder. Überrascht fauchte sie bevor sie ihren Instinkt unterdrücken konnte. Dieser schob sich nur in den Vordergrund, wenn sie sich wohl fühlte oder überrascht wurde. Sie wusste, dass sie den Narren nicht lange aushalten würde. Wütend stapfte sie zu dem massiven Kleiderschrank und riss diesen auf. Sofort sprangen ihr prunkvolle Kleider ins Auge. Verächtlich verzog sie ihren Mund. Diese Art von Kleidung hatte sie noch nie leiden können. Man konnte mit Kleidern nämlich nicht laufen, von Dach zu Dach springen oder sich ohne großen Aufwand irgendwo hinsetzen. Danach stach ihr ein gestricktes, blutrotes Oberteil ins Auge. Die Maschen waren klein, die Ärmel lang und die Schultern waren sichtbar. Das musste die Kreation von einem unbekannten Schneider sein, denn etwas Derartiges hatte sie noch nie gesehen. Ihr geübtes Auge schätzte den Wert von diesem auf zwanzig Goldstücke. Der Stoff war hin und wieder von Goldenen Fäden durchzogen, die im Licht glitzerten. Schulterzuckend nahm sie dieses aus dem Schrank und legte es über ihren Unterarm. Gelangweilt studierte sie den restlichen Inhalt. Schließlich fand sie ein eine etwas schlichtere, schwarze Hose aus Samt. Zufrieden mit ihrer Entdeckung nahm sie das Kleidungsstück aus dem Schrank und musterte diesen weiter. In der unteren Hälfte befand sich Unterwäsche. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre vollen Lippen. Schnell nahm sie sich welche aus roter Seide. Zufrieden legte sie ihre Beute auf ihr Bett und fing an sich auszuziehen. Kaum löste sich der Stoff von ihrer Haut hatte sie sich auch schon die andere Unterwäsche angezogen. Sie war es gewohnt, sich immer schnell umzuziehen. Ein erschrockenes Fiepen ließ sie aufschrecken. Mit zu Schlitzen verengten Augen drehte sie sich zu der Tür um, die einen Spalt breit geöffnet war und konnte gerade noch einen grünen Fleck sehen. Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Sie würde diesem Kobold noch den Hals umdrehen. Leise knurrend wandte sie sich wieder ihrem Bett zu und hob das gestrickte Oberteil hoch und zog es sich an. Die Träger ihres Büstenhalters waren zu sehen. Gähnend dehnte sie ihre Schultern bis ein erlösendes Knacken zu hören war. Der Stoff schmiegte sich an ihre Körperform, war angenehm warm und leicht, entblößte ihren Bauchnabel und dadurch auch ihren Raubkatzenschwanz und das Ende der Ärmel befand sich bei ihren Handgelenken. Zufrieden mit ihrer Wahl nickte sie leicht bevor sie nach der Hose griff. Der Stoff fühlte sich an wie Wasser und floss um ihre Finger. Berauscht von dem einmaligen Gefühl starrte sie das Kleidungsstück an. Ihr Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen. Sie glaubte das schon einmal gespürt zu haben doch als sie darüber nachdachte meldeten die Kopfschmerzen sich wieder. Was war nur los mit ihr? Der Stoff ließ sie Geborgenheit, Wärme, Lust und Glück empfinden. Woher kannte sie das Gefühl bloß? Spielte ihr Kopf ihr wieder einen Streich? Kopfschüttelnd drängte sie die Gedanken beiseite, ebenso die Emotionen. Der Geruch von Tod, Blut und Rosen stieg ihr in die Nase. Sie rieb den Stoff nachdenklich zwischen ihren Fingern bevor sie endlich anfing die Hose anzuziehen. Das Kleidungsstück passte wie angegossen. Verträumt strich sie über den Stoff. Seufzend drehte sie sich zur Tür, neben der ein Paar Stiefel platziert worden war. Die Schuhe waren schwarz, reichten ihr bis knapp unter das Knie und konnten zugeknöpft werden. Die Sohle gab unter ihrem Fuß nach und war ungewohnt weich und federnd. Bevor sie die Tür öffnete setzte sie ihre schlecht gelaunte Maske wieder auf obwohl ihr die Hose ein vollkommen anderes Gefühl übermittelte. Ungewollt musste sie sich schütteln. Kurz darauf drückte sie die Türklinke hinunter und öffnete die Tür. Selbstsicher betrat sie den dahinterliegenden Raum, in dem ein schick gekleideter König und ein Narr mit roten Wangen saß. Knurrend warf sie dem Kobold einen besonders bösen Blick zu, woraufhin dieser erzitterte und seine Augen aufriss. Während sich Markus die Hände rieb stand er auf und schnurrte: "Da du nun endlich fertig bist, können wir losgehen obwohl ich mich nicht erinnern kann diese Hose schon einmal gesehen zu haben." Ohne ihre Antwort abzuwarten marschierte er mit festem Schritt zur massivsten der Holztüren. Der königliche Narr sprang gut gelaunt hinter ihm her und vollführte immer wieder eine Drehung. Augenrollend setzte Arya sich ebenfalls in Bewegung. Der Hall ihrer Schritte wurde vollkommen von dem weichen Teppich absorbiert. Zögernd ging sie auf die Tür zu. Dahinter befand sich ein langer Gang. Mit scharfen Augen musterte sie ihre Umgebung. Die schwarze Marmorwand wurde immer wieder von roten Fäden durchzogen und wirkte gefährlich. Der Boden war tiefschwarz und in der Mitte von diesem lag ein roter, samtener Teppich. An der Wand standen immer wieder Regale, in denen sich wertvolle Vasen befanden. Ihre Finger juckten und sie war gewillt eine von denen mitgehen zu lassen doch, wenn man den Palast betrat und verließ wurde man durchsucht und so waren die Wertsachen nicht allzu sehr gefährdet. Ihre beiden Begleiter liefen vor ihr. An den Wänden hingen prächtige Ölbilder in protzigen Rahmen. Die Marmorwand wurde immer wieder von Türen unterbrochen. Warum sollte sie eigentlich an einem Meeting teilnehmen? Hatte Markus Angst von einem der Adeligen angegriffen zu werden? Konnte nicht einer seiner Soldatentrupps diese Aufgabe übernehmen. All diese Fragen schwirrten durch ihren Kopf doch sie war nicht gewillt eine von ihnen zu stellen. Warum fühlte sich der Stoff so vertraut an? Wieso roch er nach Verderben und noch wichtiger, warum genoss sie diesen Geruch? Es musste etwas mit dieser Mauer in ihrem Geist zu tun haben. In ihren Schläfen flammte Schmerz auf doch sie dachte nicht einmal daran diese Fragen ruhen zu lassen. Fiebernd dachte sie darüber nach. Roch einer der beiden, mit denen sie früher befreundet war nach Tod? Nein, das war es nicht aber was sonst? "Wir sind da", riss sie die Stimme von Klingiding aus ihren Gedanken. Überrascht blinzelte sie ein paar Mal bevor sie sich erneut umschaute. Sie standen direkt vor einer massiven Doppeltür. Diese wurde gerade von zwei Soldaten geöffnet, die ihr immer wieder verstörte und misstrauische Blicke zuwarfen. Ihre Ohren zuckten im selben Takt wie ihr Schwanz. Warum hatte sie sich eigentlich keine Wurfmesser zugelegt? Die Türen öffneten sich nun vollständig und gaben den Blick auf einen riesigen Raum frei. In der Mitte stand ein gigantischer Holztisch, um den sich viele verschiedene Adelige versammelt hatten. Jeder von ihnen war prachtvoll gekleidet. Mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck folgte sie Markus. Der Kobold blieb vor der Tür stehen und starrte ihnen Traurig hinterher. Die massiven Holztüren schlossen sich hinter den beiden wieder. Gemurmel erfüllte den Raum. Ihr wurden ängstliche Blicke zugeworfen. Auf der anderen Seite des Raumes befand sich eine kleine Bühne, auf der zwei Sessel mit hoher Rückenlehne standen. Einer weiter vorne als der Andere. Der Herrscher des Königreiches setzte sich auf den, der den Adeligen am nächsten war und Arya ließ sich auf den anderen fallen. Das Sitzpolster gab leicht unter ihrem Gewicht nach. Der König lehnte sich nach hinten und legte seine Fingerspitzen aufeinander während sie ihre Arme einfach nur verschränkte. Kalt blickte sie den Anwesenden ins Gesicht. Es saßen nur männliche Personen an dem Tisch. Die meisten wagten es nicht sich auch nur einen Millimeter zu rühren doch einer brach das Schweigen, dass sich über den Raum gesenkt hatte. Der Mann knallte seine Handflächen auf den Holztisch, erhob sich und schob dabei seinen Sessel zurück, hob sein Kinn, starrte sie finster an und begann schließlich mit zitternder Stimme zu sprechen: "Was hat dieses Wesen in unseren Reihen zu suchen?" Eine ihr unbekannte Stimme schrie: "Merkt ihr es nicht? Der König ist einen Pakt mit dem Teufel eingegangen!" Sie hörte das leise Klicken einer Armbrustsehne und daraufhin, wie ein Bolzen in eine Armbrust gelegt wurde. Langsam legte sie ihre Hände auf die Armlehnen und stemmte sich hoch. Alle Blicke richteten sich auf sie. Jeder beobachtete ihre Bewegungen. Ihre Ohren zuckten ihre Augen wanderten von Gesicht zu Gesicht. Jedes Geräusch verstummte. Sie fragte sich, wer die Armbrust hatte. Ihr Blick haftete sich auf das Gesicht eines muskulösen, breit gebauten Adeligen, dessen Augen als einzige nicht auf ihr ruhten. Im nächsten Moment riss er seine Arme nach oben und entblößte die Waffe. Ein Schnalzen ertönte und der Bolzen wurde aus der Rille geschossen. Die Metallspitze funkelte. Blitzschnell schoss ihre Hand vor das Gesicht von Markus. Kurz darauf bohrte sich der Bolzen in ihre Handfläche, sie gab keinen Laut von sich. Alle Anwesenden sogen scharf die Luft ein. "Darf ich mit ihm spielen?", fragte sie leise. Der König nickte bedächtig. Ein schiefes Grinsen schlich sich auf ihre Lippen, dass einem das Blut in den Adern gefrieren ließ. Knurrend entfernte sie ihre Hand von seinem Gesicht und fixierte den Adeligen, der die Armbrust immer noch in Händen hielt und sie ungläubig anstarrte. Ohne eine Miene zu verziehen trat sie einen Schritt nach vorne, dann noch einen und immer so weiter. Sie stellte sich auf den Tisch und schlenderte über die Holzplatte zu dem Angreifer. Langsam hockte sie sich vor diesen und packte ihn an der Kehle. Ohne jegliche Anstrengung hob sie ihn hoch und marschierte wieder zu ihrem Sessel zurück. Während sie ging wickelte sie ihren Raubkatzenschwanz um die Hüfte des Adeligen. Seine Hände krallten sich an ihre Finger und versuchten ihren Griff zu lockern. Mit einem dumpfen Geräusch ließ sie sich wieder auf den Sessel fallen und setzte sich in den Schneidersitz. Daraufhin ließ sie den Hals des Adeligen los, der sogleich anfing nach Luft zu schnappen und zog ihn auf ihren Schoß. Ohne die restlichen Anwesenden weiter zu beachten legte sie ihren Kopf auf seiner Schulter ab und schlang ihre Arme um seinen Bauch. Ihr Opfer versteifte sich und wagte es nicht sich zu Bewegen. Ohne einen Laut von sich zu geben schmiegte sie ihren Kopf an seinen Hals. Der Adelige zitterte, sein Herz raste und er hatte offensichtlich furchtbare Angst. "Deshalb ist Roxy da", sagte Markus mit schneidender Stimme: "Sie ist meine Beschützerin und wird das auch bleiben. Sie hat gerade bewiesen, dass sie dieser Aufgabe mehr als würdig ist. Also, was steht heute auf der Tagesordnung?" Die Gespräche um sie herum verstummten, es interessiertere sie nicht, wer mit wem Streit hatte, wie viel die Steuertreiber eingenommen hatten, wo sich drohte eine Revolution zu bilden, welche Gerüchte die Runde machten und wer auf dem heutigen Ball erscheinen würde. Doch ein Name drang in ihr Ohr: Jeffrey. Ihre Lieder waren geschlossen. Warum kam ihr dieser Name so bekannt vor? Der bittere Geruch von Schweiß stieg ihr in die Nase. Ihr Opfer zitterte unaufhörlich doch ihre Gedanken waren wieder bei der unsichtbaren Mauer. Schmerz flammte in ihren Schläfen auf und versuchte sie zurückzudrängen doch sie wollte unbedingt die Wahrheit erfahren. Ihre Lippen presste sie fest aufeinander. Ihre Augen kniff sie fester zusammen und ihr Brustkorb fing an zu vibrieren. Die Stimmen, die Wörter sagten, die sie nicht verstehen wollte verstummten. Sie entfernte sich von der Außenwelt und vertiefte sich in ihren Gedankengängen. Erinnerungen tanzten vor ihren Augen doch sie konnte keine von ihnen zu fassen kriegen. Der Schmerz wuchs, bis sie ihn kaum noch ertragen konnte. Schließlich drohte dieser sie zu überwältigen. Ihre Atmung beschleunigte sich und ihre Muskeln verkrampften sich. Ihr Arm zog den Adeligen noch näher an sie heran und pressten ihm dabei die Luft aus den Lungen. Ihre Schläfen pochten unaufhaltsam. Ihr Herz raste und schlug schmerzhaft gegen ihre Brust. Ihr gesamter Körper schmerzte. Innerlich seufzend gab sie auf die Mauer durchbrechen zu wollen und zog sich zurück. Der Schmerz wurde gelindert und ihre Muskeln entspannten sich wieder ein Bisschen. Ihr Knurren verstummte. Es fühlte sich an, als würde alles um sie herum sich drehen. Ihre Gedanken wanderten zu der Hose, die sie am Leib trug. Tief atmete sie den Geruch von Tod, Blut, Verderben und Rosen tief ein. Sofort entspannte sie sich wieder, ihre Augenlieder lösten sich wieder ein Wenig und sie hörte auf ihre Lippen aufeinanderzupressen. Langsam begannen die Personen um sie herum wieder zögernd an zu reden. Nun fühlte sie sich wieder wohl und rieb ihren Kopf an dem Hals des Angreifers. "Hey, Roxy, wir müssen jetzt in den Ballsaal!", riss die Stimme von Markus sie jäh zurück in die Realität. Herzhaft gähnend streckte sie sich, legte ihren Kopf in den Nacken und räkelte sich an der Rückenlehne. Als sie ihre Augen aufschlug erblickte sie zwei Soldaten vor ihr, die darauf warteten, dass sie ihnen den Angreifer überließ. Sollte sie ihn verletzen? Nachdem sie eine Weile lang überlegt hatte entschied sie sich dagegen und stieß den Adeligen mit ihrem Raubkatzenschwanz auf die Beine. Sofort packten die beiden ihn an den Achseln und zerrten den erschlafften Körper aus dem Raum. Die anderen Adeligen saßen immer noch auf ihren Plätzen und der König stand abwartend an der Kante der Bühne. Schweigend erhob Arya sich und folgte dem Herrscher des Königreiches aus dem Raum. Die massiven Holztüren fielen hinter den beiden ins Schloss. Sofort eilte der Narr zu ihnen und machte einen Purzelbaum auf dem Teppich. Wir werden jetzt in den Ballsaal gehen, erklärte Markus. Klingiding kicherte, anscheinend plante er wieder einen Streich. Zusammen ging die Truppe die Gänge entlang. Sie sah viele wertvolle Vasen von dessen Preis eine arme Familie vier ganze Jahre lang leben könnten ohne auch nur einen Finger zu rühren. Zum wiederholten Male keimte der Hass gegen die Reichen der Stadt in ihr auf. Diese Menschenart hielt sich an keine Regeln und dachte, dass man alles mit Geld regeln könnte. Die roten Fäden in den Marmorwänden verdichteten sich langsam und verdünnten sich wieder. So ging es immer weiter. Die Gemälde, die an den Wänden hingen wurden immer detailgetreuer und wertvoller. Die drei gingen um eine Ecke. Gelächter drang in ihre Ohren und sie hörte viele verschiedene Gespräche gleichzeitig. Sie vernahm ebenfalls leise Musik. Auf einmal sah sie eine gigantische, Gold verzierte Eichenholztür vor ihr, die von vier mit Langschwertern bewaffneten Soldaten gleichzeitig bewacht wurde. Als diese Markus erblickten hasteten sie augenblicklich zu den riesigen Türklinken und stemmten sich gegen diese. Knarrend schwang diese nach Innen auf. Die Stimmen verstummten und die Personen hinter der Tür erschufen einen Durchgang. Die Anwesenden drängten sich zusammen und versuchten einen Blick auf die Truppe zu erhaschen. Als sie soweit an die Türöffnung herangetreten war, dass sie von den Adeligen gesehen werden konnte ertönte Gemurmel und sie vernahm die seltsamsten Gerüchte.
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Die Katze
FantasyAuf einmal senkte sich das Schwert. Es näherte sich ihrem Gesicht. Zuerst langsam doch dann immer schneller. Geschockt riss sie ihre Augen auf. Eine Stimme in ihrem Inneren schrie sie an, sich zu wehren doch ihre Muskeln wollten nicht gehorchen. Sie...