Kapitel 13

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Erleichterung durchflutete den grünen Winzling, als er bemerkte, dass sie ihm nicht den Kopf abreißen wird. "Ich bin euch gefolgt. Der König will, dass ich den Elfen einen Schlüssel bringe", erklärte er stotternd: "Für Hard Spinne." Er trug einen langen Umhang, einen Gürtel voller Wurfmesser und eine dunkelblaue Reiterkluft aus Leder. "Die Anderen sind drinnen", murrte sie und ließ von dem grünen Winzling ab. Dieser lief erleichtert zur Holztür und betrat vorsichtig das Innere. Eigentlich brauchten sie den Schlüssel nicht, da Arya, sobald sie vor dem Eingang ankamen, sich ungehindert durch das Gebäude teleportieren kann. Ihre Energie hatte sich wieder etwas regeneriert. Sie hätte nicht gleich in der ersten Stunde so übertreiben sollen. Die Mauer hatte ihre Kraft irgendwie gehindert und so war sie lediglich mit dem Minimum herumgelaufen. Es dürfte etwa einen Tag dauern bis sie ihre gesamte Energie wieder hatte doch sie glaubte nicht, dass sie den restlichen Tagesritt ohne Komplikationen hinter sich bringen können. Am liebsten würde sie jetzt sofort ihre Freunde aus der Unterwelt rufen und in den Krieg ziehen. Nicht umsonst wurde sie im Haus der Kraft mit Herrin der Dämonen angesprochen. Wenigstens konnte sie mittlerweile schon wieder schwindelfrei auf ihren Beinen stehen. Gleich nachdem die Mauer eingerissen worden war hat ihre Energie sich nur langsam regeneriert doch mittlerweile hatte die Regeneration schon fast ihre alte Geschwindigkeit erreicht. Die Sonne schien angenehm auf ihren Rücken und das Bier hatte ihre Muskeln gelockert. Ihr Blick glitt zu den Wilden Herzen, die immer noch auf derselben Stelle saßen. Die Soldaten unterhielten sich mit gedämpfter Stimme über das Ziel ihrer gemeinsamen Reise. "Ich habe gehört, dass in der dritten Ebene Zombies herumlaufen sollen", erzählte Deler. "Das kann nicht sein", behauptete Hund: "Untote können nur auf von Magie getränktem Boden entstehen, wenn die Leiche in diesem vergraben wird doch die Toten in Hard Spinne werden nicht vergraben, sondern in Särgen in den kunstvollen Sälen abgestellt." "Manche werden vergraben", meinte Hallas bestimmt. "Die Zombies sind nicht entstanden, sie wurden in die dritte Etage verfrachtet als die Elfen und die Orks den Frieden an diesem heiligen Ort nicht mehr halten konnten. Die ersten beiden Etagen dienen nur als Hindernis für die anderen Rassen. In die vierte Etage wurden jedoch die ersten Leichen gebracht also entschieden sich die beiden Rassen gemeinsam in der dritten ein Hindernis zu erschaffen, dass für niemanden leicht zu überwinden ist. Erst danach wurde das Tor zur Unterwelt von den Elfen gebaut, damit die Orks weder zu ihren Verstorbenen noch zu denen der Elfen gelangen konnten. Das hat die andere Rasse natürlich nicht gefreut aber ich schweife vom Thema ab. In Hard Spinne, da hat Hund recht, werden eigentlich keine Leichen vergraben doch hin und wieder wird die Asche eines Verstorbenen hinter den Fliesen verstaut", erklärte sie gelangweilt während sie sich streckte. Überrascht musterten die drei sie. Ungerührt schaute sie zurück. Es lag ihr auf der Zunge zu sagen, wofür Hard Spinne früher verwendet worden war doch sie verkniff es sich. Sie durfte es sich nicht erlauben zu viel von ihrem Leben preiszugeben. "Woher weißt du das alles?", fragte Hund mit einem faszinierten Gesichtsausdruck. Schweigend zuckte sie mit ihren Schultern. Die Sonne hatte schon fast ihren höchsten Punkt erreicht. "Wann reiten wir weiter?", fragte sie die drei. "Markhouse sagte, wir würden bald weiterreisen", sagte Deler. Bedächtig nickte Arya. Langsam ließ sie sich auf den Boden gleiten und streckte sich. Abwartend verschränkte sie ihre Hände hinter ihrem Kopf. Der kleine Narr war ein Schamane. Sie hatte ihn unterschätzt. Ihr Zeichen brauchte nämlich Magie, damit es funktionierte und Kobolde können keine Zauberer werden. Sie wusste nicht, was für eine Art Magie sie beherrschte doch solange sie funktionierte interessierte sie das auch nicht. Vielleicht würde sie doch stark genug für einen weiteren magischen Durchgang sein, aber sie sollte warten bis ihre Kräfte wieder komplett hergestellt sind, dann ist sie nämlich fast unantastbar. Die Sonne schien auf ihren Körper. Die Klinge ihres Schwertes drückte sich in ihren Rücken doch daran war sie schon gewöhnt. Über ihr zogen die weißen Wolken vorbei. Ein leichter Tau setzte sich auf ihrer Haut ab. Bald beginnt der Krieg. Eine leichte Spannung hing in der Luft, wurde jedoch von kaum jemanden wahrgenommen. Plötzlich hörte sie das leise Quietschen der Türangeln. Gemächlich setzte sie sich auf und gähnte herzhaft. Ihre Ohren zuckte unaufhaltsam. Neugierig geworden schaute sie zur Haustür. Sie sah die drei Elfen, den Kobold, die Wilden Herzen und den Heerführer der königlichen Armee. Das bedeutet dann wohl, dass sie jetzt aufbrechen werden. Stöhnend rappelte sie sich auf und streckte ihre Glieder. Der Gesichtsausdruck der Elfen verriet, dass sie erfreut über den Schlüssel für das Flügeltor waren doch Markhouse und die Soldaten wirkten genervt. Misstrauisch kniff sie ihre Augen zusammen und musterte ihre Mitreisenden genauer. Der Kobold strahlte über beide Backen und hielt eine Schriftrolle in der Hand. Neugierig fixierte sie diese. "Der Narr wird uns begleiten, er hat eine Erlaubnis vom König dabei", seufzte der Heerführer. Hund, Deler und Hallas schauten den Kobold hasserfüllt an doch dieser lächelte lediglich frech zurück. Arya wusste, dass Klingiding log doch sie konnte noch nicht erahnen warum. Das Schriftstück roch nämlich nicht nach dem König. Sie drückte ihre Verachtung mit einem kalten, wissendem Blick aus welcher den grünen Winzling verunsicherte. Lautlos setzte sie sich in Bewegung und marschierte auf den Stall zu. Die Anderen folgten ihr schweigend. Der scharfe Geruch der Pferde juckte in ihrer Nase. Das Gras nässte das Leder ihrer Stiefel und ihr Rücken war kalt. Vor ihr öffnete sie das Tor. Sofort wieherte Blümchen fröhlich und trat einen Schritt nach vorne. Schwungvoll öffnete sie das Gatter und drehte sich um. Ihre Begleiter wichen schnell zu den Seiten des Ganges zurück doch der Kobold blieb provokant in der Mitte stehen. Die Soldaten lächelten, von Rache geleitet, hämisch. Der Kobold grinste sie an und flötete: "Hast du dich wieder beruhigt, das letzte Mal hast du auf eine normale Frage sehr sensibel reagiert." Wütend ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Der Elfen schielten aus den Augenwinkeln neugierig zu ihr herüber. Ihr Schlachtross schabte mit den Füßen, da es ihre wütende Energie wahrnahm. Sie musste sich wieder beruhigen. Stur schaute sie über den Narren hinweg und atmete tief ein und aus. Plötzlich sagte er wieder etwas: "Wie ich gehört habe fehlt dir ein Mann in deinem Leben, wenn du Interesse hast könnte ich ein Treffen mit einem Herzog für dich arrangieren. Dann musst du deinem Alten nicht mehr nachtrauern." Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie den Kobold an. Hatte er das gerade wirklich gesagt. Sie spürte das Feuer in sich brennen, bereit jemanden zu zerstören. Jeder hatte mitten in seiner Tätigkeit gestoppt. Ohm hielt seinen Sattel in der Hand, Alistians Hände ruhten auf dem Rücken seines Pferdes und die Hände der Elfen wanderten langsam zu deren, mit Schamanismus gefüllten Schmuckstücken doch für Arya war nur noch der Narr wichtig. Dieser Begriff langsam die Folgen seines Kommentares und machte sich möglichst klein. Ihre Energie pulsierte unter ihrer Haut und wollte jemanden vernichten. Ihre Adern traten hervor und veränderten langsam ihre Farbe in ein bedrohliches Schwarz. Ihre Fäuste fingen an zu zittern und ein tiefes Knurren erklang. Ihr Pferd ging rückwärts von ihr weg. Ihre Hand kribbelte und ihre Wut kochte. Langsam hob sie den Narren mit ihrer Energie in die Luft, was sie kaum Kraft kostete. Panisch strampelte dieser mit seinen Füßen. Die Elfen schnappten wegen ihrer durch und durch dunklen Energie nach Luft und wichen zurück. Ein bemitleidender Ausdruck mischte sich in die verängstigten Augen der Soldaten. Die kleinen Hände von Klingiding wanderten zu seinen Hals und tasteten diesen ab. Zitternd schnappte er nach Luft. Seine Unterlippe bebte und seine Augen wurden langsam starr. "Arya, es reicht!", brüllte der Heerführer mit zurückgewonnener Autorität. Ihr Blick wanderte langsam von ihrem in der Luft hängenden Opfer zu Markhouse. Ihre Iris leuchtete bedrohlich und strahlten puren Hass und Wut aus. Langsam wurde ihr Gegenüber in die Luft gehoben. Niemand hatte sich bis jetzt getraut sie bei einer Bestrafung zu unterbrechen. Seine Stiefel berührten nun nicht mehr den Boden und seine Augen waren weit aufgerissen. Plötzlich hörte sie eine Metallklinge über Leder schaben. Sofort ließ sie den Heerführer los und wandte sich wieder dem Kobold zu, doch sie war zu langsam. Der grüne Winzling war flinker als sie es ihm zugetraut hatte. Vor ihr sah sie die aufblitzende Klinge eines Wurfmessers. Der rechte Arm von Klingiding war ausgestreckt und sein Kopf rollte langsam nach hinten. Seine Augenlider schlossen sich langsam und dramatisch. Ein leichtes Brennen breitete sich von ihrem linken Auge aus, welches sich kurz darauf in pulsierenden Schmerz verwandelte. In ihrem linken Auge steckte bis zum Griff das Messer ihres Opfers. Sie unterdrückte ein wütendes Brüllen und zischte lediglich. Diesen Schmerz hat sie gebraucht um ihre Wut zu überwinden. Eine kalte Flüssigkeit rann über ihre Wange und hinterließ einen schwarzen Streifen. Der unverwechselbare Geruch von But stieg ihr in die Nase. Ihre Adern sanken wieder in ihr Fleisch hinab, behielten jedoch ihre dunkle Farbe bei. Nachdem sie ein paar Mal geblinzelt hatte weitete sich ihr Sichtfeld wieder aus. Jeder starrte sie geschockt an. Ihr Blick verharrte auf dem schwebenden Narren. Schnell rief sie ihre Energie zurück und er fiel auf den Boden. Keuchend schnappte er nach Luft und rollte sich zusammen. Erbärmlich winselte er. Aryas Hand wanderte zu ihrem linken Auge und umfasste den ledernen Griff des Wurfmessers. Ihr schwarzes Blut rann unentwegt ihr Gesicht hinunter. Mit einem schmatzenden Geräusch verließ die Waffe ihren Körper. Es brannte als Luft die frische Wunde erreichte. Langsam faltete sie die andere Hand auseinander. Sie lenkte ihre Energie auf ihre Handfläche und kurz darauf flossen schwarze Schatten um diese herum. Diese kringelten sich, schwankten nach links und nach rechts, hoben sich ein paar Zentimeter in die Luft, sackten wieder in sich zusammen und strahlten eine eiserne Kälte aus. Bedächtig legte sie ihre Hand über ihre leere Augenhöhle. Ihre schwarzen Adern sahen aus wie ein bizarres Muster. Eine angenehme Kälte ging von ihrer Verletzung aus und breitete sich in ihrem Körper aus. Die Schatten flossen ihre linke Gesichtshälfte nach unten und hinter ihnen verschwand das Blut. Langsam verloren sie an Dichte und wurden immer durchscheinender bis sie schließlich vollkommen verschwanden. Langsam drehte sie ihren Kopf. "Ich habe es dir schon einmal gesagt", erhob Arya das Wort, ihre Stimme war kälter als jedes Eis und härter als jeder Diamant: "Mein früheres Leben hat dich nicht zu interessieren und glaub mir, das nächste Mal wirst du weniger Glück haben und meine Wut wird siegen." Eingeschüchtert nickte der grüne Kobold bevor er sich über den mit Stroh ausgelegten Boden zur Wand schob. Ohne ihre Begleiter eines Blickes zu würdigen verließ sie mit raschen Schritten den Stall. Zögerlich folgte Bienchen ihr. Wie hatte der kleine, grüne Winzling es wagen können, ihr so etwas zu sagen? Er hätte wissen müssen, dass er etwas Derartiges nicht sagen sollte. Sie verließ das Gebäude und der kühle Wind hieß sie mit einer Briese willkommen. Ihre Haare flatterten. Seufzend legte sie ihre Hände in ihr Genick. Sie sollte endlich lernen ihre Wut unter Kontrolle zu halten. Mit Devil an ihrer Seite wäre so etwas nicht passiert, egal was passiert war, er hat es immer geschafft sie zu beruhigen. Ein schmerzhafter Blitz durchzuckte sie und hinterließ das Gefühl, verlassen geworden zu sein. Verletzt presste sie ihre Lippen aufeinander. Bald würde sie die Kontrolle über ihr Aussehen komplett verlieren und das durfte nicht passieren. Warum eigentlich nicht? Man würde einfach nur noch mehr Angst vor ihrem Erscheinungsbild haben, was störte sie daran? Könnte doch nur ihr Liebster neben ihr stehen und ihr Mut zureden. Bald ist ihre Kraft wieder vollständig und dann beginnt der Krieg. Sie könnte den Teil ihres Plans mit dem Stein der Schatten überspringen und direkt in das Haus der Kraft zurückkehren und den Herren töten. Am Abend wird ihre Energie wieder vollständig hergestellt sein und sie kann dann ihre Dämonen wieder rufen. Eigentlich sollte sie Devil auch rufen können, schließlich ist er auch ein Wesen der Dunkelheit. Sobald sie ihre Kraft wieder hat wird sie das sofort ausprobieren. Ihr Pferd blieb neben ihr stehen. Nervös schüttelte es seinen Kopf und wartete. Hinter ihr ritt bereits Melissa aus dem Stall. Entschlossen hievte sie sich auf ihr Reittier. Das Fell kratzte etwas an ihrer Haut. Sofort trabte Bienchen los. Das Geräusch seiner Schritte wurde von der Wiese gedämpft. Ohne auf ihre Begleiter zu warten ritt sie zum Zaungatter. Der Wirt stand in der Tür und starrte sie geschockt an. Sollte sie ihren Wein noch holen? Eigentlich eine schlechte Idee, den betrunken hatte sie noch weniger Kontrolle. Ohne großes Bedauern schob sie den Gedanken an den königlichen Wein beiseite. Vor ihr lag noch ein weiter Weg. Bis zur Heldenwiese brachten sie einen halben Tag und bis zum Wald auf der anderen Seite weitere drei Stunden, mit der Schlucht sechs bis sieben. Schlecht gelaunt dachte sie an die Zeit mit den Personen, die sie fürchteten oder sogar verachteten. Tief atmete sie ein und aus und blendete den Mann im Türrahmen aus. Das Schicksal will sie auf die Probe stellen also soll es wohl so sein. Hinter sich hörte sie die unruhigen Gespräche ihrer Mitreisenden. Mittlerweile befand sie sich schon auf der kleinen Hauptstraße des Dorfes. Die Fassaden der Häuser zogen an ihr vorbei. Als sie nach links abbog holten die Elfen auf. Melissa ritt zu ihrer Rechten, Ell hinter ihr und Egressa zu ihrer Linken. Gekonnt schwieg sie. Langsam wurden die Drei unruhig und rutschten in ihren Sätteln herum bis Egressa schließlich das Schweigen brach: "Was bist du wirklich? Es ist unmöglich, dass alle Katzenmenschen so sind wie du." "Du weißt von den Häusern und reagierst empfindlich auf Fragen bezüglich deiner Vergangenheit. Was willst du verheimlichen?", setzte Ell fort. "Als wir versucht haben in deinen Kopf zu sehen haben wir lediglich Fetzen von Bilder und Stimmen wahrgenommen", sagte Melissa. "Was habt ihr gesehen?", fragte Arya leise, ihre Stimme kaum mehr als ein Flüstern. "Das werden wir dir nicht sagen", meinte der hinter ihr Reitende: "Aber es war genug um den Rest ohne deine Hilfe herauszufinden." Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich und sie lenkte etwas ihrer Energie nach links. "Das war gelogen, wir haben überhaupt nichts gesehen", brach es aus dem Elfen heraus nachdem er sich kurz gewehrt hatte. Beschämt senkte er unter den wütenden Blicken seiner Artgenossen den Kopf. Ein leises, raues Lachen entwich Aryas Kehle, obwohl ihr überhaupt nicht zum Lachen zumute war: "Ich gebe euch einen gut gemeinten Tipp: Ich habe schlechte Laune und meine Energie regeneriert sich gerade also solltet ihr mich lieber in Ruhe lassen. Wenn ihr unbedingt in der Vergangenheit von jemanden herumstochern wollt, dann nehmt euch den Kobold vor." Plötzlich stieg ihr ein beißender Geruch in die Nase. Ruckartig hob sie ihren Kopf und drehte sich auf dem Rücken von Bienchen herum. Ununterbrochen schnupperte sie in der Luft. Hinter sich erblickte sie dicke, schwarze Wolken die nach Schamanismus rochen. Sie schaute zu Hund, welcher nervös wirkte und unter ihrem Blick erschauderte. Mit dieser Wolke versuchte irgendwer irgendwas zu verstecken. Sie hatte schon ein Viertel ihrer Energie doch es war noch nicht genug, außerdem wollte sie diese nicht für einen weiteren Zauber aufbrauchen, sondern sammeln. Sie mussten sich beeilen, denn was auch immer hinter diesen Wolken versteckt wurde, es konnte nicht gut für ihre Gruppe enden. "Wir müssen uns beeilen", teilte sie ihren Mitreisenden mit emotionsloser Stimme mit. Arya presste ihre Fersen in die Flanken von Bienchen und er begann zu galoppieren. Die Anderen schauten sich einen Moment lang verwirrt an bevor sie es ihr nachtaten. Sie hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, was es bedeutete, dass Hund ein Magier ist. Magier hielten sich normalerweise für etwas Besseres und die Wilden Herzen waren eher für Verstoßene. Eigentlich sollte er in irgendeinem Orden sitzen und über alten Büchern brüten doch stattdessen begab er sich auf eine lebensgefährliche Mission von der er wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen wird. Schnell schüttelte sie diesen Gedanken ab. Jetzt war nicht die Zeit um darüber nachzudenken. Jemand hatte ihnen etwas auf den Hals gehetzt, wahrscheinlich derjenige, der auch die andere Gruppe ausgelöscht hat. Ein Blitz durchzuckte sie und sie brachte ihr Pferd abrupt zum Stehen indem sie sich zurücklehnte. Devil hatte doch gesagt: "Er hat bereits eine Exkursion ausgeschickt doch ich habe mich darum gekümmert, dass diese nicht wieder zurückkehrt." Langsam schaute sie zu den bedrohlichen Wolken auf. Konnte es sein? Konnte es sein, dass er ihnen diese auf den Hals gehetzt hatte? Beherrschte er überhaupt den Schamanismus? Stumme Tränen bildeten sich in ihren Augen. Ihre Sicht verschwamm. Das Bedürfnis zurückzureiten und ihn zu suchen wurde stärker. Ihre Begleiter hatten ihre Reittiere ebenfalls abgebremst und diese wieherten nun empört. Konzentriert dachte sie an den Magiegeruch der von den Wolken ausging. Sie schloss die Augen, ließ den Kopf hängen und atmete tief ein. Der Duft kratzte in ihrer Nase doch sie nahm auch ein anderes Aroma wahr. Es roch irgendwie menschlich mit einer leichten weiblichen Note. Also konnte es nicht Devil sein. Ein bitterer Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge aus und lief ihren Rachen hinab. Seufzend öffnete sie ihre Lider wieder und drehte sich wieder nach vorne. Die Anderen musterten sie argwöhnisch doch das war ihr egal, die Chance ihre wahre Liebe wiederzusehen hatte sich im Wind aufgelöst. Bald wird sie probieren ob sie ihn rufen kann doch, wenn sie ihre Energie braucht um den Schamanismus hinter ihnen zu vernichten dann kann sie es erst später probieren. Wieder presste sie ihrem Schlachtross die Fersen in die Seiten und dieses setzte sich sofort wieder in Bewegung. Ihre Begleiter schauten grimmig doch wagten nicht ihre Entscheidungen in Frage zu stellen. Während ihr Pferd über die Pflastersteine zu den vor ihnen liegenden Waldweg galoppierte ballte sie ihre Hände zu Fäusten und ließ ihre Knöcheln knacken. Der Herr hat sich mit der Falschen angelegt. Sie wird sich sobald wie möglich rächen und dann würde es ihm leidtun. Ihre Adern traten ein paar Millimeter heraus. Sie hoben sich stark von ihrer bleichen, fast weißen Haut ab. Die schwarze Mähne von Bienchen peitschte im Wind hin und her und ihre Haar ebenfalls. Warum tat sie es sich überhaupt an die Elfen, die Wilden Herzen, den Heerführer und den Kobold mitzunehmen. Allein könnte sie schneller reisen, sie müsste nicht befürchten, dass sich hinter ihrem Rücken eine Verschwörung zusammenbraut und sie hätte Ruhe zum Nachdenken aber der König hat sie als Gruppe losgeschickt und ihre Reise wird unangenehmer, wenn sie als Verräterin gesucht wird.

Die KatzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt