Kapitel 15

71 6 0
                                    

Sowohl die Soldaten als auch die Elfen waren vor Schock erstarrt. "Wie hast du mich gefunden?", knurrte Arya, weil ihr nichts besseres einfiel. Der hinter ihr Stehende roch intensiv nach dem Herren, doch sah aus und hörte sich so an wie Alexander. Diese kleine Tatsache verwirrte sie über alle Maßen. Die einzige logische Erklärung ist, dass der Herr sich als Alex verkleidet, weil er irgendetwas vorhat und sie wollte unbedingt herausfinden, was sein Plan war weshalb sie fürs Erste mitspielte. Wahrscheinlich denkt er, dass die Wut auf ihn ihren Verstand ausschaltete doch da lag er falsch. "Ich bin deinem wundervollen Duft gefolgt", flüsterte er. "Ich habe dir gesagt, was ich von dir halte", schnauzte sie ohne sich umzudrehen. Ihre Begleiter beobachteten das Szenario überrascht. "Ich weiß und damit hast du mich sehr verletzt", meinte der als Alex verkleidete Herr. Warum kam er persönlich zu ihr? Was konnte so wichtig sein, dass er seine eigenen Spielregeln verletzte? In den Regeln stand nämlich, das kein Spieler sich in das Geschehen persönlich einmischen darf. Sie entschied sich mit der Tür ins Haus zu fallen und knurrte: "Warum riechst du nach ihm?" Überrascht erstarrte er eine Sekunde lang doch schnurrte dann: "Der Herr ist wie du durchs Fenster in mein Zimmer gekommen. Er hatte so einen seltsamen Typen mit Flügeln, Hörnern, einem Teufelsschwanz und gelben Augen dabei. Er hat mir einen Vorschlag unterbreitet: Ich muss dich aufsuchen und dir einen Deal vorschlagen, dafür hilft er mir jemanden zu finden, der dir ähnelt." Sofort verkrampfte sie sich. Ihre Muskeln wollten ihr nicht mehr gehorchen. Ihr Herz raste und somit auch ihr Puls. "Was für einen Deal?", presste sie mühselig zwischen den Zähnen hervor. Sie konnte das Grinsen in seiner Stimme hören als er sagte: "Der Deal lautet folgendermaßen: Er lässt Devil aus seinen Bann. Dafür jedoch musst du seinen Platz einnehmen." Es war als hätte jemand kaltes Wasser über sie geschüttet. Der Herr wusste offensichtlich nicht, dass ein Schattentänzer keinen anderen mit seinem Willen steuern kann doch sie hatte nicht vor ihm das zu sagen. Ein Plan bildete sich in ihrem Kopf. Die Elfen und der Kobold starrten sie entgeistert an, der Rest verwundert. Jeder wartete ihre Reaktion ab. Leise, mit gespielt zitternder Stimme, flüsterte sie: "Darf ich ihn, wenn ich annehme wiedersehen?" Der Herr konnte die Freude in seiner Stimme nicht verbergen als er: "Natürlich, sooft du willst", trällerte. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Sie hatte in genau dort, wo sie ihn haben wollte. Er glaubte ihre Lüge. "Was muss ich tun?", fragte sie mit emotionsloser Stimme. "Du hast uns gesagt, dass du den Herren verachtest!", schrie Melissa: "War das etwa gelogen?!" Neugierig beobachtete der hinter ihr Stehende sie. "Ich hasse ihn. Ich hasse ihn aus tiefster Seele und würde ihm am liebsten den ganzen Tag die Kehle rausreißen aber er hat Devil", fauchte sie wütend: "Er ist mein Seelenverwandter und ich würde das Leben eines jeden einzelnen Lebewesen auf der Erde gegen einen Moment mit ihm austauschen." Der Herr hinter ihr schluckte schwer, gut so. Ihre Schatten kringelten sich um ihre Gestalt herum. Langsam erhob sie sich. "Das kannst du nicht tun!", rief Ell: "Du unterstehst dem König und der Herr ist der Feind des Königs. Wenn du den Deal annimmst ist das Hochverrat!" "Was wollt ihr tun, mich festnehmen? Seht es ein, niemand hat eine Chance gegen mich. Ihr solltet aufgeben, ohne mich findet ihr den Stein sowieso nicht", erwiderte sie kalt. Sie spürte, wie der Herr hinter ihr nervös wurde. Es geht als um den Stein, interessant. Geschmeidig drehte sie sich zu ihm um. Lächelnd hielt er ihr die Hand hin, diese leuchtete gelb. "Du musst nur noch einschlagen und Devil gehört wieder dir", lockte der sie. Unglaublich, wie leichtgläubig der Herr war. Er glaub wirklich, dass er von ihnen beiden er der Klügere war, unverschämt und dann kommt er auch noch unbewaffnet zu ihr. Nicht einmal einen Dolch hatte er im Schuh stecken! Langsam legte sie ihren Kopf schief. "Was ist?", fragte er gedrungen, man hörte die Angst aus seiner Stimme deutlich heraus. Seine Augen leuchteten ebenfalls gelb. "Weißt du was, Garry? Leute die versuchen mich reinzulegen haben kein gutes Leben", sagte sie leicht bedauernd. Augenblicklich wurde das Grinsen von seinem Gesicht gewaschen und durch pure Angst ersetzt. Sein Körper erstarrte, seine Muskeln verkrampften sich. "Woher?", stotterte er zitternd. "Ich bin die Herrin der Dunkelheit, ich habe gegen dich in deinem eigenen Spiel gewonnen, du solltest mich nicht unterschätzen", knurrte sie leise: "Wir sehen uns wieder, glaub mir und jetzt hole ich mir zurück, was mir gehört." Ihre Stimme hallte wieder, es klang als hätten mehrere tausend Personen diesen einen Satz gleichzeitig gesagt. Geschockt wich der Herr einen Schritt zurück. Ein stummes: "Nein", glitt über seine Lippen. Sein Körper wurde sofort von einem gelben Licht umfasst. "Ich fordere dich zu einem fairen Kampf heraus!", schrie er in seiner Panik. Ein raues Lachen entwich Aryas Kehle. "Warum sollte ich gegen einen Ehrenlosen antreten. Einen fairen Kampf hast du nicht verdient nachdem du das oberste Gesetzt gebrochen hast", knurrte sie wütend. Ihre Schatten drangen aus ihrer Haut. Umflossen sie, kringelten sich und kühlten die Umgebung ab. Sofort wurde es eisig kalt. Überrascht wich Garry noch einen Schritt zurück. Langsam floss die Dunkelheit zum Boden und schlängelte sich auf ihren Gegner zu. Für ihn sah so sicherlich die Hölle aus. Ihre Schatten trafen auf seinen Fuß. Augenblicklich fing er an zu schreien, schmerzerfüllt, leidend. Die Dunkelheit kletterte an ihm hinauf, erstickte das gelbe Licht und seine Schreie. Sie konnte spüren, wie er litt. Ein breites Grinsen erschien auf ihrem Gesicht. Sie liebte Folter über alles. "Du kannst mir meinen Diener nicht wegnehmen, in einer Stunde wird er wieder unter meinem Einfluss stehen und dann werde ich ihn endgültig umbringen!", schrie er panisch, von Schmerz gequält in die Dunkelheit hinein. Der letzte Funken leben wich aus ihm und die Schreie verklangen. Langsam zogen sich die Schatten zurück. Nur noch seine äußere Hülle war übriggeblieben. Die Dunkelheit verschwand wieder in ihrem Körper und gab ihr das Gefühl von Macht. Mit einer kleinen Handbewegung wurde die Leiche in den Himmel geschossen und krachte weit entfernt gegen einen Baum. Dessen Holz barstete und kurz darauf hörte man einen dumpfen Aufprall. Arya musste sich jetzt beeilen. Jetzt war ihre einzige Chance ihren Liebsten zurückzuholen. "Du hast gerade den Herren getötet", sagte Egressa ungläubig. "Kann schon einmal vorkommen", erwiderte sie trocken. Schnell schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich auf Devil. Zum ersten Mal seit langer Zeit spürte sie, dass er noch lebte. Sie nahm seinen verwirrten Geist war. Jetzt musste sie ihn nur noch zu sich holen. Bedächtig streckte sich ihr Geist nach dem Seinen aus, umschloss ihn und zog ihn vorsichtig zu ihr. Ein Brennen erfüllte ihren Körper. Ihre Muskeln verkrampften sich unmenschlich. Die Schmerzen wurden von dem Brennen übertönt. Stück für Stück wurde er zu ihr gebracht. Plötzlich gab es einen Ruck und ihre Muskeln lösten sich wieder. Sie schwankte einen Schritt nach hinten und fand sich abrupt in der Realität wieder. Die kühle Waldluft drang wieder in ihre Nase, der Wind umspielte ihr erhitztes Gesicht und trug den Duft von Devil zu ihr. Endlich stand er vor ihr. Alles andere wurde von ihr ausgeblendet. Ihr Liebster hatte sich die Hand auf die rechte Schläfe gelegt und schüttelte knurrend den Kopf. Für ihre Diener war die Teleportation immer schlimmer als für sie selbst. Langsam hob er seinen Kopf wieder. Zuerst fiel sein Blick auf ihre Begleiter. Er nahm seine Kampfstellung an, musterte die überraschten Gesichter und schaute weiter bis sein Blick an Arya hängen blieb. Mit weit geöffneten Augen richtete er sich auf. Seine Iris hatte noch ein paar, gelbe Flecken doch waren ansonsten wieder grün. "Arya?", fragte er mit schwacher Stimme. Stumm nickte sie. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Seine Augen fingen an feucht zu schimmern. Regungslos standen sie sich gegenüber. Plötzlich erlangte sie ihre Fassung wieder. "Kannst du dich noch an den Sommertag beim See erinnern?", fragte sie, ihre Stimme zitterte leicht. Tonlos nickte Devil. Auf einmal schien er zu verstehen: "Willst du es wirklich an mich verschwenden?" Von der Verbitterung in seiner Stimme geschockt antwortete sie: "Natürlich ich habe noch nie jemand anderen gewollt und werde es auch nie." "Du könntest dich doch auch nur auf mich prägen", erwiderte er verzweifelt, die Angst seine Seelenverwandte zu enttäuschen nagte an ihm. Langsam senkte sie ihren Kopf. "Das habe ich schon", sagte sie mit rauer, tiefer, verbitterter, vor Hass triefender Stimme: "Er hat dir trotzdem seinen Willen aufgezwungen." Geschockt schnappte ihr Gegenüber nach Luft. Ein stummes: "Nein", rollte über seine Lippen. Ein Windzug wehte über sie hinweg und ließ das Feuer flackern. "Wir haben nicht viel Zeit", stellte sie fest. Bedrückt starrte Devil sie an. Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus. "Das ist die einzige Möglichkeit", meinte sie bedauernd. Tapfer nickte er und schluckte schwer. "Bist du dir sicher?", fragte er verunsichert. "Ich war mir noch nie so sicher wie in diesem Moment", erwiderte sie selbstsicher. Schatten drangen aus ihrer Hand und umspielten ihre ausgestreckte Hand. Ihr schwarzes Blut pulsierte durch ihre Adern. Langsam streckte Devil seine Hand aus, hielt sie jedoch ein paar Zentimeter von ihrer entfernt. "Lucifer, möchtest du mein und keines anderen Diener sein, über den Tod hinaus?", sprach Arya die zeremonielle Formel aus. "Ja ich möchte, Arya", antwortete er. "So besiegle den Schwur mit einem Handschlag und werde Mein", sagte sie mit leiser Stimme. Eine Sekunde später spürte sie seine raue Handfläche an der Ihren. Das silbrige Licht des Mondes und der schwache Schein des Feuers tauchte die Szene in ein schauriges Licht. Niemand wagte es einen Ton von sich zu geben. Langsam floss die Dunkelheit von ihrer Hand zu seinem Arm. Seine Hand verschwand unter den sich kringelnden Schatten. Langsam senkten sie sich schließlich in seinen Körper. Langsam legte er seinen Kopf in den Nacken und riss seine Augen auf. Diese verfärbten sich von außen nach innen dunkelrot. Zufriedenen fing Arya an zu Lächeln. Nun kann der Herr ihn nicht mehr unter seinen Befehl stellen, nie mehr. Zaghaft ließ Devil ihre Hand los und schaute sie verliebt an. Schnell trat sie einen Schritt auf ihn zu, schlang ihre Arme um seinen Hals, zog ihn näher zu sich und legte ihren Kopf in seine Halsbeuge. Zuerst war er überrascht doch dann legte er seine Arme um ihre Hüfte und legte seinem Kopf auf ihrem Kopf ab. Ihre Ohren zuckten, beruhigten sich jedoch schnell wieder. "Danke das du mich immer wieder aus der Hölle holst", brummte er leise. Ein leises Lachen entwich ihrer Kehle wegen diesem Wortwitz. "Jetzt einmal eine ganz andere Frage: Wer sind die hinter dir?", fragte er nach einer Weile. Langsam löste sie sich von ihm und schaute ihm ins verwunderte Gesicht. "Also die Kurzfassung ist, dass ich erwischt wurde, nun dem König unterstehe und weil ich den Herren hasse ihm eins auswischen wollte indem ich den Stein der Schatten aus Hard Spinne hole und die anderen sind einfach meine Begleiter", erklärte sie. Einen Moment lang schwieg er doch dann brach er in schallendes Gelächter aus. Beleidigt schob sie ihre Unterlippe vor während ihre Begleiter scharf die Luft einzogen. "Du hast es schon immer geschafft in die unmöglichsten Schwierigkeiten zu geraten", lachte er. "Hey, ich stecke nicht in Schwierigkeiten, ich habe alles unter Kontrolle", erwiderte sie bissig. Schmunzelnd gab er ihr einen flüchtigen Kuss auf den Scheitel. Die Stelle fing sofort an zu kribbeln. "Aber natürlich hast du das und deshalb sind auch so ziemlich alle deine Begleiter bereit dich im Schlaf umzubringen", meinte er grinsend nach einem Moment der Stille fragte er: "Glaubst du, der Herr weiß, dass er mich nicht töten kann." Kichernd antwortete sie: "Ich glaube er hat es noch nicht verstanden, er denkt du bist wegen den Häusern unsterblich." Sein raues Lachen schallte über die Lichtung und jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. Am Ende seines Teufel Schwanzes befand sich ein Dreieck, welches sich knapp über dem Boden befand. Seine Hörner bestanden aus einem tiefschwarzen, unzerstörbaren, schuppenartigen Material und seine Flügel hatten eine einzigartige Form. "Du kannst mich gerne den ganzen Tag anstarren", schnurrte er vergnügt. "Ich starre dich nicht an", murrte sie beleidigt. Ohne auf ihre Behauptung einzugehen sagte er: "Du weißt, dass ich dich innerhalb weniger Sekunden nach Hard Spinne fliegen kann?" "Natürlich aber wir haben schon einmal über etwas Ähnliches geredet. Erinnerst du dich? Der Weg ist das Ziel", erwiderte sie seelenruhig. "Wer bist du, Devil?", fragte Melissa misstrauisch aber trotzdem vorsichtig. "Für dich immer noch Lucifer", schnauzte er die Elfin an. Arya spürte die Macht, die von ihm ausging und sich einschüchternd auf ihre Begleiterin auswirkte, sodass diese etwas in sich zusammenschrumpfte. Konzentriert unterdrückte sie ein Lachen indem sie ihre Lippen fest aufeinanderpresste. Das Knistern des Brennholzes erfüllte die kühle Abendluft. Deler, der immer noch sturzbetrunken war lallte: "Ist das nicht der Teufel? Was macht der hier?" "Du hast Recht, Zwerg", trällerte ihr Seelenverwandter: "Ich bin der Teufel, höchstpersönlich." Schmunzelnd schaute sie in die verwirrten Gesichter ihrer Mitreisenden. Ein Gähnen verließ ihren Mund. "Ist meine Schmusekatze etwa müde?", fragte er lächelnd während er noch einen Schritt näher auf sie zuging. Langsam strich er über ihre linke Wange. Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich, seine Augen verdunkelten sich und er knurrte: "Wer hat das getan?" "Lange Geschichte aber du musst dich nicht mehr darum kümmern", erwiderte sie unbesorgt. Ein Griff wurde stärker, sein Blick wilder. Schnell trat sie einen Schritt auf ihn zu und legte ihre Lippen auf die seinen. Augenblicklich entspannte er sich wieder und zog sie noch näher zu sich. Seine Augen schlossen sich. Nach einer Weile löste sie sich wieder von ihm und wand sich aus seinem Griff bevor er etwas sagen konnte. Elegant schlenderte sie auf den Waldrand zu. Sie spürte seinen Blick in ihrem Rücken. Geschmeidig legte sie sich auf den Boden und legte sich ihren Raubkatzenschwanz über die Augen. Keine Sekunde später hörte sei Schritte, die näher kamen. Behutsam legte sich ihr Seelenverwandter neben sie. Sie spürte seinen warmen Körper hinter ihrem. Sein Arm legte sich über ihre Taille und zog sie näher zu ihm. Schweigend legte er seinen Kopf in ihrer Halsbeuge ab und atmete tief ihren Duft ein. Sein anderer Arm schlang sich um ihren Bauch. "Sollten wir uns nicht erst nach deinen Begleitern schlafen legen?", fragte er laut. "Nein. So langsam sollten sie ihre Lektion gelernt haben und wenn nicht stehen einfach ein paar mehr Namen auf der Liste, von Leuten die wir noch bestrafen müssen", antwortete sie. Ihre Stimme hallte über die Lichtung und ließ ihre Mitreisenden schwer schlucken. Seine Hörner kratzten über ihre Haut, doch verletzten sie nicht. Die Kälte drang vom Boden in ihre Knochen. Ihr Kopf war auf ihren Arm gebettet. Ihre Augenlider wurden schwer. Sein Atem streifte in regelmäßigen Abständen ihre Haut. "Warum bist du schon in deiner dritten Form?", fragte ihr Seelenverwandter leise. "Es gab ein paar Komplikationen", meinte sie flüsternd. Als er lachte vibrierte seine Brust. Zufrieden schmiegte sie sich noch enger an ihn. "Hast du mich etwa vermisst", neckte er sie schnurrend. "Natürlich", antwortete Arya: "Ich vermisse dich egal ob du jetzt zehn Jahre oder zehn Minuten weg bist." Geschmeichelt küsste er ihren Hals. "Ich habe dich auch vermisst", meinte er bestimmt. "Du konntest dich doch nicht an mich erinnern", erwiderte sie frech. "Das stimmt aber mir hat die ganze Zeit etwas gefehlt", antwortete er leicht gekränkt. Müde erschlafften ihre Muskeln. "Sicherlich", flüsterte sie leise. Seine Lippen streiften wieder die Haut an ihrem Hals. Sie liebte es so nah bei ihm zu sein. Schon früher waren sie sich so nah. Sobald sie von den Häusern hörte reiste sie mit ihren besonderen Kräften nach Hard Spinne um herauszufinden, was ihre wahre Bestimmung ist. Nachdem sie alle Häuser durchwandert hatte nahm sie am Spiel teil. Zuerst musste sie überlegen, wie sie Leute auf ihre Seite ziehen kann ohne sie zu besuchen doch dann fand sie den versteckten Raum im Haus der Dunkelheit, den Eingang in die Unterwelt. Sofort wurde sie als die Herrscherin der Dämonen erkannt und nun war es ein Leichtes für sie Personen auf ihre Seite zu ziehen. Ihre Diener streiften durchs Land und führten ihre Befehle ohne zu Zögern aus. Niemand wagte es die Herrin der Unterwelt zu hintergehen und so brachte sie auch mit niemanden persönlich zu sprechen wie Garry, der ein Schlupfloch in seinen eigenen Regeln gefunden hatte. Sie hörte, wie ihre Begleiter das Feuer löschten und Wachen für die Nacht aufstellten. Schnell fand jeder einen Platz zum Schlafen und es wurde wieder still. Das Schweigen wirkte fast schon bedrückend doch weder Devil noch Arya machte es zu schaffen, denn sie genossen es einfach wieder beisammen zu sein. Sie hörte seinen Herzschlag und spürte seinen Atem auf ihrer Haut. Die Wärme, die von ihm ausging beruhigte sie ungemein. Zufrieden kuschelte sie sich noch enger an seine breite Brust. Einer seiner Flügel legte sich über sie. Ihr Raubkatzenschwanz zog ihren Liebsten noch näher zu ihr. Sein Duft kitzelte in ihrer Nase und beruhigte ihre angesägten Nerven. Für einen Moment vergaß sie ihren Groll auf Garry und den Rachedurst der damit kam. Der Sternenhimmel glitzerte über ihr. Der Mond schaute auf ihre kleine Gruppe herunter und verbreitete sein silbriges Licht überall. Das Gras kitzelte sie im Gesicht. Der kühle Wind wehte über die Lichtung und zerrte an ihren Haaren. "Warum trägst du dein Schwert auf deinem Rücken?", fragte Devil leise. "Ich rechne jeden Moment mit einem Angriff, dass weißt du doch", antwortete Arya. "Jetzt bin ich doch bei dir", meinte er: "Mit dem Teufel an deiner Seite musst du doch keine Angst haben." "Wer sagt, dass ich Angst habe", erwiderte sie leise: "Ich will lediglich Angreifer mit meinem wundervollen Schwert töten können." Ein leises, raues Lachen entfuhr ihrem Seelenverwandten und vibrierte an ihrem Rücken. Zufrieden kuschelte sie sich an ihn. Wie sehr sie doch die Zeit mit ihm vermisst hatte. "Ich liebe dich", schnurrte sie leise. Sein Arm wanderte an ihrer Seite entlang und er vergrub sich in ihrem Haar. "Ich dich noch viel mehr", flüsterte er an ihrem Ohr. Glücklich atmete sie die kühle Waldluft ein. Der frische Duft berauschte ihre Sinne. Sie hörte einen der Soldaten schnarchen. Im Unterholz knackte ein Ast, weil ein Tier darauf trat. Ihre Ohren drehten sich zu dem Geräusch hin. Ihr Instinkt riet ihr, das Tier zu jagen doch sie wollte sich auf keinen Fall von Devil lösen. Deshalb unterdrückte sie die Lust zu Jagen und atmete tief den Geruch ihres Selenverwandten ein. Er roch nach Tod, Blut, Verderben und Tod. Wie sehr sie diesen Duft vermisst hatte konnte man nicht in Worte fassen. Langsam verblasste ihre Verbindung zur Außenwelt und sie versank in ihren Träumen. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schlief sie ein.

Die KatzeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt