Durch den intensiven Geruch von gebratenen Trockenfleisch wurde Arya geweckt. Blinzelnd wachte sie auf. Die Sonne blendete sie. Langsam wurde sie sich der starken Arme um ihre Taille bewusst. Wohlig seufzend drückte sie sich noch enger an Devil. Seine pure Anwesenheit überzog ihren Körper mit einer Gänsehaut. "Guten Morgen mein Schmusekätzchen", schnurrte er an ihrem Ohr. Seine Hand strich ihre Seite entlang und sie hörte ihn tief einatmen. Seine andere Hand streichelte die Innenseite ihres Oberschenkels. "Lass das!", murrte sie während sie sich in seinem Griff wand. "Niemals", knurrte er besitzergreifend und schlang seine Arme noch fester um sie. "Ich will mich aufsetzen", maulte sie schlecht gelaunt. "Ich lasse dich trotzdem nicht los", flüsterte er bevor er anfing Küsse auf ihrem Hals zu verteilen. Ihr Atem zitterte und sie unterdrückte mit all ihrer Kraft ein Stöhnen. Sie schmolz förmlich unter seinen Lippen dahin. Jede seiner Berührungen jagte einen angenehmen Schauer ihren Rücken hinunter. "Hör auf, bitte", flehte sie leise. Einen Moment lang stoppte er und ließ sie aufatmen doch dann fragte er: "Warum sollte ich?" Keine Sekunde später trafen seine weichen Lippen wieder auf ihre helle Haut. Seine Hände strichen über ihren Körper und wollten nicht aufhören. Plötzlich nahm sie die Stimmen ihrer Begleiter wahr und versteifte sich augenblicklich. "Werden wir in Awendum halten?", fragte Ohm. "Arya hat gesagt, dass wir die Stadt meiden sollen", meinte Alistian zögerlich. "Natürlich, hören wir auf den Rat des Monsters", erwiderte Melissa herablassend. "Hör nicht auf sie", schnurrte Devil. Seine Hände waren an Ort und Stelle verharrt. Seine Hörner schabten zum wiederholten Male über die Haut an ihrem Hals und er vergrub sich in ihrer Halsbeuge. Seufzend antwortete sie: "Mache ich, aber lass bitte so weit los, dass sich mich aufsetzen kann." Zögerlich lockerte sich Devils Griff um sie. Vorsichtig setzte sie sich auf. Seine Hände ruhten immer noch auf ihrer Taille. Gähnend streckte sie sich. Ihre Knochen knackten. Das Geräusch schallte über die kleine Lichtung und ließ ihre Mitreisenden Inne halten. Die Sonnenstrahlen schienen ihr direkt ins Gesicht. Langsam warf sie einen langen Blick auf ihrem Liebsten, welcher sie enttäuscht anschaute jedoch keinerlei Anstalten machte sich ebenfalls aufzusetzen. Arya warf der Elfin einen bösen Blick zu bevor sie sich umschaute. Hallas stand neben dem Lagerfeuer und starrte auf die brodelnde Suppe. Die restlichen Soldaten hatten nur Augen für ihr Frühstück, welches leicht in den Holzschalen dampfte. Die Elfen beobachteten sie misstrauisch und auch neugierig. In ihren Augen spiegelte sich der Hass vor dem Unbekannten, den sie empfanden. Alistian räusperte sich vernehmlich. Langsam richtete sie ihre Aufmerksamkeit auf ihn. Unter ihrem stechenden Blick erzitterte der Heerführer. Unsicher wandte er den Blick ab und begann zögerlich zu sprechen: "Werden wir in Awendum halten oder sollen wir die Stadt meiden?" Schweigend überlegte sie. Eigentlich hatte sie vor einen Bogen um die Stadt zu machen, weil sie sich noch nicht sicher war ob sie bis dahin ihre volle Kraft haben würde doch jetzt hatte sie diese und es war nicht mehr von Belang. "Wir halten in der Stadt", entschied sie sorgenlos. Verwundert riss Markhouse seine Augen auf, sagte jedoch kein weiteres Wort. "Hast du noch etwas zu erledigen?", fragte Arya Devil. "Nur Kleinigkeiten", antwortete dieser murmelnd. "Was für Kleinigkeiten?", wollte sie genauer wissen. "Ich will mir bequemeres Gewand zulegen und ich muss ein paar Leuten einen Besuch abstatten um ihnen mitzuteilen, dass sie unsere Gruppe in Ruhe lassen sollen", meinte er leise. "Du wirst diese Kleinigkeiten erledigen während wir nach Awendum reiten", entschied sie schnell. "Aber...", setzte er an doch sie unterbrach in harsch: "Nichts aber, du kümmerst dich gefälligst jetzt darum ich will nicht hinterrücks angegriffen werden! Du weißt, dass ich es hasse, wenn sich eine Gefahr hinter mir befindet, egal wie mickrig sie auch sein mag. Es reicht schon, dass der Herr jetzt wieder weiß, was für eine große Bedrohung ich eigentlich bin." "Ich werde die Sachen erledigen", sagte Lucifer mit ungewohnt emotionsloser Stimme. Verwirrt schaute sie zu ihm hinunter. Seine Augen glommen leicht. Sie hatte ganz vergessen, dass er ihr Diener ist. Schmunzelnd beobachtete sie ihn, wie er knurrend seinen Kopf schüttelte. "Ich hoffe, dass das nicht mehr allzu oft vorkommt", murrte er während er seinen Kopf auf ihren Schenkel legte. Auf dem Boden lagen verteilt Decken. Plötzlich fiel ihr ein, dass sie Klingiding noch nicht gesehen hatte. Misstrauisch schaute sie sich auf der kleinen Lichtung um. Auf einmal erblickte sie ihn. Er stand hinter Marmotte und versuchte unauffällig den Ling auf dessen Schulter zu streicheln doch das Tier wollte nicht von ihm berührt werden und turnte auf seinem Besitzer herum, sodass der grüne Winzling ihn nicht in die Hände bekam. Das Wilde Herz sah genervt aus, unternahm jedoch nichts dagegen. Aal saß zwar ebenfalls am Lagerfeuer, aß jedoch nichts, sondern schäfte die Klingen seiner Schwerter. Behutsam strich Arya ihrem Seelenverwandten eine schwarze Strähne seines Haares aus dem Gesicht. Seine Augen waren geschlossen und er genoss einfach die Nähe zu ihr. Mit der Zeit begannen die Soldaten ihre Schüsseln einzupacken, genau wie den Rest ihrer Habseligkeiten. Seufzend ließ Devil von ihr ab und setzte sich auf. Sie sah die Enttäuschung und die Trauer in seinem Blick. Die Elfen standen bei ihren Reittieren und verstauten verschiedene Sachen in den Satteltaschen. Langsam erhob sich ihr Liebster. Leicht lächelnd stemmte sie sich ebenfalls auf die Füße. Die trockene Erde färbte auf ihre Handfläche ab. Innerhalb eines Wimpernschlags hielt sie die Zeit an. Mit hochgezogener Augenbraue schaute Devil zu ihr. Seine Unterlippe hatte er demonstrativ vorgeschoben um zu zeigen, dass er schmollte. Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ging sie auf ihn zu. Wenige Millimeter von ihm entfernt blieb sie wieder stehen. Sie konnte seinen Atem auf ihren Gesicht spüren. Er war ein paar Zentimeter größer als sie. Krampfhaft versuchte er den Augenkontakt mit ihr zu vermeiden. Seine wunderschönen, roten Augen starrten in den wolkenlosen Himmel. Seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt. "Wir wissen beide, dass du das nicht lange durchhältst", schnurrte sie selbstsicher. "Was, wenn doch?", fragte er in einem kindlichen Tonfall doch sie ging nicht darauf ein. Langsam legte sie ihren Kopf schief und legte ihre Lippen auf seinen Hals. Seine Haut war weich und sanft. Ihre Brust stieß gegen seine verschränkten Arme. Provokant lehnte sie ihren gesamten Körper gegen ihn. Er begann zu zittern. Sie konnte spüren, wie er mit sich rang. Sanft löste sie ihre Lippen von seiner Haut. Es gab ein leises, schmatzendes Geräusch. Eine Gänsehaut bedeckte seinen Körper. Schmunzelnd hob sie ihren Kopf. Sie schaute ihm direkt in die Augen. Langsam richteten sich diese auf sie. Er verlor sich in ihrem Anblick. Zufrieden überwand sie die letzten wenigen Millimeter. Ihre Lippen trafen aufeinander. Seine Arme lösten sich voneinander und er legte seine Hände auf ihre Hüfte um sie näher zu sich zu ziehen. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals. Seine Lippen bewegten sich leidenschaftlich gegen ihre. Jede Zelle ihres Körpers prickelte verlangend. Seine Zunge leckte fordernd über ihre Unterlippe und sie öffnete ihren Mund etwas. Sein Herz pochte schnell. Sie hörte, das schaben seiner Flügelhaut, die sich langsam entfaltete. Was hat er vor? Ihre Zungen rangen miteinander. Sein warmer Atem streifte ihr Gesicht. Seine Arme schlangen sich noch enger um sie und zogen sie enger zu seinem Körper. Sie wusste, was jetzt passieren wird. Zuerst spürte sie einen kalten Luftzug und danach verlor sie den Boden unter den Füßen. Der Wind rauschte an ihr vorbei. Ihre Haare flatterten in diesem und peitschten von einer zur anderen Seite. Nur die Arme von Devil hielten sie davon ab nach unten zu rutschen. Langsam trennte sie ihre Lippen von den seinen. Seufzend legte sie ihren Kopf in seine Halsbeuge und fragte: "Muss das jetzt sein." Tief sog sie seinen Geruch in sich auf. "Ja, Rache ist notwendig", raunte er in ihr Ohr. Das Geräusch seiner schlagenden Flügel übertönte den lauten Wind, der entstand, weil sie immer noch steil nach oben flogen. "Ich hasse dich", knurrte sie wenig überzeugend. "Du verletzt meine Gefühle!", erwiderte er gespielt geschockt. Sein Griff lockerte sich. Langsam rutschte ihr Körper an dem seinen entlang. "Du weißt, dass das eigentlich unnötig ist", schnauzte sie ihn an. "Ja, es lässt aber trotzdem mein Herz hüpfen", antwortet er. Beleidig maulte sie etwas Unverständliches. Ihr Kinn wird bereits von seiner Schulter nach oben gedrückt und ihre Arme hingen nur noch an seinem Hals. Unzufrieden nah sie ihren Kopf aus seiner Halsbeuge und löste ihre Arme von ihm. Mit einer schnellen Bewegung löste er sich vollstes von ihr. Wie ein Stein stürzte sie in die Tiefe. Der Wind zischte in ihren empfindlichen Ohren, weshalb sie diese anlegte. Ohne groß zu überlegen nahm sie ihren Einfluss von der Zeit. Die Luft kühlte ihre Haut und brannte leicht. Seufzend drehte sie sich mit ihrem Raubkatzenschwanz, sodass sie nach unten schaute. Die Lichtung war als kleiner Fleck im Wald zu sehen. Rasant wurde dieser größer. Ihr Seelenverwandter befand sich immer noch an genau an der Stelle, an der er sie losgelassen hatte. Auf einmal hörte er auf mit seinen Flügel zu schlagen. Er fiel ebenfalls in die Tiefe. Devil drehte sich, sodass er mit dem Kopf nach unten stürzte. Seine Flügel hatte er eng angelegt. Mit verschränkten Armen betrachtete sie, wie er immer größer wurde. Er wollte sie wieder in letzter Sekunde auffangen doch dieses Mal würde sie sich nicht von ihm erwischen lassen. Grinsend machte sie sich bereit. Sie konnte bereits ihre Begleiter sehen. Er hatte sie fast erreicht, seine Arme hatte er nach ihr ausgestreckt, seine Flügel hatte er wieder ausgebreitet, bereit sie mit ihnen wieder in die Luft zu befördern. Die ersten Baumwipfeln waren schon an ihr vorbeigezogen. Jetzt befanden sich seine Hände unter ihr. Blitzschnell streckte sie ihre Füße aus, stellte sie auf seinen Rücken ab, zog sie wieder an und stieß ihn von ihr weg. Erschrocken riss er seine Augen auf und raste bäuchlings auf die Lichtung zu. Panisch schlug er mit seinen Flügel um den Fall zu bremsen. Indem sie ihn von sich gestoßen hatte hat sie einen kleinen Auftrieb bekommen, ihr Fall war gebremst worden. Ihre Mitreisenden wirkten geschockt. Nur noch fünf Meter trennten sie vom Boden. Devil nur noch einer. Seine Flügel schlugen immer noch verzweifelt doch er hatte zu viel Schwung. Mit dem Bauch voraus knallte er auf den Boden der Lichtung. Stöhnend rollte er sich auf den Rücken und krümmte sich. Elegant trafen Aryas Füße auf den Boden. Sie ging leicht in die Knie um ihren Schwung etwas auszubremsen. Zufrieden streckte sie sich. Ihr Seelenverwandter keuchte und rang nach Luft. Ihre Begleiter starrten sie entgeistert an. "Das hätte ich nicht von dir erwartet", knurrte Devil. Seine Flügel lagen schlaff auf dem Boden. "Ach mein liebes Teufelchen, du weißt, dass auch ich mich immer räche", erwiderte sie breit grinsend. Murrend stemmte er seine Hände gegen den erdigen Boden und beförderte sich auf die Knie. "Wir sehen uns später", schnurrte er. Es war ein Versprechen, in seinen Augen brodelte die tiefe Leidenschaft und Lust, die sie entfacht hatte. Er breitete majestätisch seine Flügel aus. Devil befand sich immer noch auf den Knien. Langsam begann er mit diesen zu schlagen. Windzüge fuhren über die Lichtung. Die Blätter rauschten laut und die Äste peitschten umher. Auf einmal raste er senkrecht in den Himmel. Keine Sekunde später war er nur noch als kleiner Punkt am Himmel zu sehen. Schweigend senkte sie ihren Blick wieder und ging zu ihrem Reittier, dass am Rand der Lichtung auf sie wartete. Sein schwarzes Fell glänzte leicht im Licht der aufgehenden Sonne. Unruhig stampfte ihr Schlachtross mit seinem Vorderfuß auf den erdigen Fußboden. Staub wirbelte auf und wurde von dem Wind über die Lichtung geweht. Gemächlich schlenderte Arya auf ihr Schlachtross zu. Dieses musterte sie misstrauisch, machte jedoch keine Anstalten wegzulaufen obwohl es nicht angebunden war. Nervös wieherte es und warf seine Mähne auf die andere Seite. Bienchens pinke Nüstern blähten sich auf bevor sie wieder in sich zusammenfielen. Sanft legte sie ihre Hände auf den Rücken des Tieres und schwang sich elegant in seine Halsbeuge. Seufzend streckte sie sich ausgiebig und gähnte herzhaft. Ihr Raubkatzenschwanz schwenkte von einer zur anderen Seite und ihre Ohren zuckten. Etwas im Unterholz raschelte und machte sie nervös. Wahrscheinlich war es lediglich ein kleines Tier. Vielleicht ein Fuchs oder eine Maus. Ihre Begleiter schauten nervös zu ihr. Die drei Elfen schauten ehrfürchtig und verängstigt zu ihr. Eine leichte Furcht glänzte in ihren Augen. Ihre Körper waren mit unglaublich vielen Talismanen, welche mit Schamanismus verzaubert waren geschmückt. In den meisten Schmuckstücken war ein Edelstein eingefasst, der sehr viel Energie in sich trug, hin und wieder sogar mehrere. Die Ketten und Ringe waren von wunderschön gearbeitet und zeugten von einem guten Handwerk. Wahrscheinlich das eines Gnomes oder Zwerges doch sie kamen nicht an die Werke der früheren Meister heran. Der Schmuck glitzerte im Sonnenlicht. Der Duft des Schutzschamanismuses lag in der Luft und kitzelte leicht in ihrer Nase. Der Geruch ging von den Elfen und dem Kobold aus und hing über der ganzen Lichtung. Als ob diese Talismane sie wirklich beschützen könnten. Verächtlich verzog sie ihren Mund zu einer grausamen Grimasse. Sie spürte den warmen Körper des Pferdes zwischen ihren Beinen und dessen Muskeln, welche sich bewegten als ihr Schlachtross lostrabte. Ihre Mitreisenden saßen ebenfalls schon auf ihren Tieren und beobachteten sie misstrauisch. Sie wusste, in welche Richtung sie reiten musste. Durch Gewichtverlagerung lenkte sie Bienchen nach links. Das Tier überquerte die gesamte Lichtung, ging knapp an den noch glimmenden Kohlen des Lagerfeuers vorbei und erreichte den gegenüberliegenden Rand der Lichtung. Langsam setzten sich ihre Begleiter ebenfalls in Bewegung. Deler und Hallas wirkten missmutig und hatten ihre Gesichter wegen Kopfschmerzen zu Grimassen verzogen. Sie hatten eindeutig einen Kater. Klingiding sang freche Lieder über die einzelnen Soldaten. Aal beleidigte er als Schwertbesessenen, Ohm als Greis, Lämpler als schlechten Musiker und Met als Getränk. Es schien als wären sie eine ganz normale Gruppe aus Soldaten. Über die Elfen und den königlichen Heerführer machte sich der Narr jedoch nicht her und von an sie wagte er sich ebenfalls nicht heran. Ihr Reittier brach durch das Unterholz. Unter den gut gepflegten Hufen knacksten Äste. Die Wilden Herzen lachten, wenn ihre Kameraden verspottet wurden und schwiegen, wenn sie selbst an der Reihe waren. Niemand achtete auf die an der Spitze reitende Arya. Offensichtlich wussten sie noch nicht, wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollen. Die Elfen unterhielten sich mit gedämpfter Stimme miteinander und ritten am Ende der Prozedur. Alistian befand sich hinter ihr und schmunzelte hin und wieder, wenn der Kobold seinen Geschmack traf. Das Aroma des Schamanismuses kitzelte immer noch in ihrer Nase doch mit der Zeit gewöhnte sie sich daran. Die strähnige Mähne von Bienchen streifte hin und wieder ihr Bein und hinterließ einen leichten Juckreiz, welchen sie gekonnt unterdrückte. Ihre Hände hatte sie in ihrem Schoß gefaltet und ihren Rücken durchgestreckt. Ihre Energie hatte sich vollständig regeneriert. Sie war wieder genauso stark wie früher. Nun kann der Herr sie nicht mehr besiegen. Auf einmal kam ihr eine Idee. Schnell übernahm sie wieder die Kontrolle über ihr Schlachtross. Dessen Augen verfärbten sich wieder makellos schwarz. Zufrieden lehnte sie sich immer weiter nach hinten bis sie schließlich vollständig auf dem langen Rücken des Pferdes lag. Das borstige Fell pikste leicht doch das störte sie nicht sonderlich. Die singende Stimme von Klingiding klang kurz verunsichert doch dieser Ton verschwand schnell wieder. Schweigend verschränkte Arya ihre Hände hinter ihrem Kopf und schaute in den wolkenlosen, blauen Himmel hinauf. Oft wurde dieser von den grünen Blättern verdeckt, die in den Baumkronen hingen doch hin und wieder erhaschte sie einen Blick auf die prächtige Farbe. Die warme Sonne und die kühlen Schatten trafen abwechselnd auf ihren Körper. Sie fühlte sich wohl. Eine leichte, kühle Briese wehte durch den Wald und glich die Wärme aus, die die Sonnenstrahlen abgab. Ein Gähnen entwich ihren Mund, Ihre rasiermesserscharfen Reißzähne blitzten bedrohlich auf. Wenn sie nicht wieder auf Schwierigkeiten trafen könnten sie Awendum schon gegen Nachmittag erreichen doch bis sie die Stadttore passiert haben würden und eine Bleibe gefunden haben würden wäre es bestimmt schon wieder Abend. Die Stadt war zwar nicht mehr die Hauptstadt doch immer noch berühmt wegen ihren vielen Universitäten. Es gab zwei große, verschiedene Gruppen aus Adeligen welche sich schon vor dem Krieg des Sommers bekriegt hatten. Deshalb war es eigentlich verboten innerhalb der Stadt eine Waffe offen zu tragen, da eine der beiden Gruppen dies als Bedrohung der anderen sehen konnte. Ihr Raubkatzenschwanz schlang sich um den warmen Bauch des Pferdes, damit sie einen besseren Halt hatte. Ihre schwarzen Adern waren nicht verschwunden. Wahrscheinlich werden sie in der Stadt oder schon auf dem Hauptweg auf Schwierigkeiten stoßen doch eigentlich sollte sich niemand an sie herantrauen, weil sie von zehn Wilden Herzen begleitet wird doch Menschen sind ein unberechenbares, zynisches und eigensinniges Volk. Schon in ihrer Kindheit hatte sie diese Rasse nicht sonderlich gut verstanden, dass hatte sich bis jetzt auch nicht sonderlich geändert. Allein ihre Einstellung dem Leben gegenüber fand sie verachtungswürdig. Sie verstießen ihre Eigenen nur wenn diese etwas Anders waren. Sie atmete tief ein. Der frische Duft des Waldes strömte in ihre Lunge und beruhigte sie augenblicklich wieder. Es roch nach Holz, Blütenstaub, feuchter Erde und Gras, das waren jedoch nur die stärksten Gerüche. Bienchen erreichte den Waldweg. Ohne große Anstrengung lenkte sie ihn diesen entlang. Der Weg war von verschiedenen Pflanzen überwachsen und kaum noch zu erkennen, da er nur sehr selten benutzt wird, weil die Meisten verwendeten nämlich den Hauptweg da dieser auf schnellstem Wege zur früheren Hauptstadt führte, die ein sehr großes kulturelles Erbe ihr eigen nennen kann. Viele Bürger reisten weit um in Awendum zu lernen und sich zu verbessern. Andere kamen nur in die Stadt um etwas zu kaufen oder zu verkaufen. Täglich passierten mehrere Hundert Karren die vier Haupttore, welche über Nacht immer geschlossen waren. Wer das Pech hatte zu spät anzukommen musste irgendwo vor den Mauern den nächsten Tag abwarten. Ein paar dreckige, mickrige Häuser befanden sich ebenfalls vor den Mauern. Diese gehörten armen Seelen, die sich kein Haus in Awendum leisten konnten, jedoch eine Arbeit innerhalb dieser hatten. Von diesen ging immer ein unangenehmer Geruch aus. Was ist eigentlich aus dem bleichen Mann geworden, der letztens den Trupp angeführt hat, der sie angegriffen hatte? Eigentlich konnte ihr das egal sein, im Moment zählte nur die friedliche Atmosphäre um sie herum.
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Die Katze
FantasyAuf einmal senkte sich das Schwert. Es näherte sich ihrem Gesicht. Zuerst langsam doch dann immer schneller. Geschockt riss sie ihre Augen auf. Eine Stimme in ihrem Inneren schrie sie an, sich zu wehren doch ihre Muskeln wollten nicht gehorchen. Sie...