Langsam schlug Arya wieder ihre Augenlider auf. Die Fackeln, die sich in den Wandhalterungen erfüllten den Raum mit einem tanzenden Licht, dass über die Wände huschte. Ein rauchiger Geruch erfüllte die Luft und brannte in ihrer Nase. Die Kerbe in der glatten Holzplatte zog immer wieder unbemerkt ihren Blick auf sich. Die Welt um sie herum drehte sich. Leicht lächelnd musterte sie die drei Wilden Herzen. Der Gnom starrte sie mit weit aufgerissenen Augen, leicht geöffneten Mund und einem ungläubigen Ausdruck auf dem Gesicht an. Hunds Blick hatte sich an die Tischkante geheftet. Ein unruhiges Blitzen glänzte in seinen Augen und er rieb seine Daumen gegen seine Zeigefinger doch das fiel ihr wegen dem vielen Alkohols nicht auf. Deler hatte seinen Kopf weit nach vorne gestreckt, sein Mund stand klaffend weit offen und in seinem Gesicht zeichnete sich deutlich Respekt vor ihr ab. Ein paar Personen schielten noch aus den Augenwinkeln zu ihnen hinüber doch die Meisten hatten sich aus Angst vor dem Teufel und der Katze komplett von der ungewöhnlichen Gruppe abgewandt. Mit einem seligen Grinsen auf den Lippen legte sie ihren Kopf in den Nacken und schaute zu Devil auf. Ihre Ohren wurden von seiner Brust etwas plattgedrückt. Über ihr sah sie das ihr Liebster seine muskulösen Arme verschränkt hatte und sich immer noch bedrohlich hinter ihr aufgebaut hatte. Seine Flügel waren gefaltet und hinter seinem Rücken versteckt. Er trug ein seidenes, schwarzes Hemd und eine gleichfarbige Hose. Strahlend machte sie einen Kussmund und schickte einen Luftkuss zu ihm. Seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben, senkten sich im nächsten Moment jedoch wieder. Anscheinend war er immer noch sauer auf sie. Lautlos kichernd nahm sie ihren Kopf von ihm weg und schaute wieder nach vorne. Sie schob ihren Sessel näher an den Tisch heran. Das Holz rutschte knarrend über den Fußboden und der Sessel vibrierte leicht. Wegen dieser Geste verschwand die Wärme zwischen ihr und Devil. Sie spürte die Verärgerung und die Trauer die von ihrem Liebsten ausging. Ihr Lächeln wurde noch breiter. Seine Haltung änderte sich nicht. „Komm Kleiner, du bist am Zug“, schnurrte sie während sie sich vorbeugte und ihre Unterarme auf der Tischplatte ablegte. Langsam löste sich der Gnom aus seiner Starre. Seine Pupillen waren winzig und es war ein Wunder, dass er sich überhaupt noch auf dem Stuhl halten konnte. Auf der Holzplatte standen nur noch drei Gläser, welche mit der schwarzen, bläulich schimmernden Flüssigkeit gefüllt waren. Zwei davon gehörten Hallas, der Rest Arya. Neben diesen Krügen gab es noch zwei weitere mit Bier, welche den anderen Wilden Herzen gehörten. Ihr fehlte die Wärme von Devil doch sie war nicht bereit nachzugeben. Der Gnom schluckte schwer. Seine Gurgel hüpfte. Er starrte einen seiner Krüge an. Seine Gesichtszüge verreiten seine tiefe Unsicherheit. „Tu es nicht!“, zischte Deler. „Du willst mir etwas befehlen?“, fragte der Angesprochene aggressiv und schlug mit seiner rechten Faust auf den Tisch. Eine leichte Delle entstand. Es war nie gut einen Betrunkenen dieses Volks zu reizen. Schmunzelnd beobachtete sie den Streit. Von seiner eigenen Wut angestachelt streckte er sich über den Tisch und umschloss den Griff des Glases. Er zog es näher an sich heran und hob es schließlich hoch. Seine Hand zitterte. Die Flüssigkeit wippte von einer zur anderen Seite. Ein paar Tropfen schwappten über den Rand und rannen bedächtig und langsam die Außenseite hinunter. Er setzte sich das Gefäß an die Lippen und hob es höher. Angst glitzerte in den Augen des Zwerges. Seine Zähne hatte er fest aufeinandergepresst. Die Muskeln an seinem Kiefer traten hervor. Man konnte ihm ansehen, dass er kurz davor war seinem Freund den Feuertrunk aus der Hand zu schlagen doch er hielt sich zurück. Die Flüssigkeit lief in seinen leicht geöffneten Mund. Die Flüssigkeit gluckerte leise. Plötzlich erschlaffte seine Hand. Der Krug fiel der Schwerkraft zum Opfer und ein haardünner Riss entstand im Glas. Der Inhalt ergoss sich über der Platte. Ein würziger Geruch erhob sich in die Luft und kitzelte in ihrer Nase. Sein Körper erschlaffte und sein Kopf fiel auf den Tisch. Der Zwerg sprang sofort auf und machte einen Satz in die Richtung des Ohnmächtigen. Seine Finger zuckten zu seinem Hals und tasteten nach seinem Puls. Ein leises Lachen entwich Aryas Kehle. „Findest du das etwa lustig?“, fuhr der Zwerg sie an. „Ein Bisschen schon“, erwiderte sie unbeschwert. „Er könnte sterben!“, brüllte Deler sie schon fast an. Ihre Miene wurde ernst. Ihre Mundwinkel sanken. Das Wilde Herz erstarrte. Seine Miene fror ein. Er hielt die Luft an. Blitzschnell und zielsicher zuckte ihre Hand nach vorne, schnappte sich ihren letzten Krug und setzte ihn sich schnell an die Lippen. Die Flüssigkeit rann schnell ihre Kehle hinab. Es brannte, ihre Augen füllten sich mit Feuchtigkeit, ihre Lunge pochte, ihr Herz krampfte sich zusammen und ihre Muskeln verspannten sich. Der Geschmack des Feuertrunks entfaltete sich auf ihrer Zunge und ihren Geschmacksknospen. Schließlich fand der letzte Tropfen seinen Weg in ihren Mund. Sie stellte das Glas wieder auf den Tisch. Es klirrte. Dieses Geräusch schallte durch den viel zu stillen Raum wie ein Donnerschlag. Hunds Blick war immer noch an die Kante geheftet. Devil fing an zu Knurren. Die Vibration brachte die Luft zum Schwingen und lenkte wieder so ziemlich alle Aufmerksamkeit auf sich und nur wenige Ängstliche wagten es nicht zu ihnen zu schauen. Arya legte ihre Hände links und rechts neben dem Gefäß flach auf den Tisch und stemmte sich hoch. „Ich werde vorerst niemanden von euch umbringen, weil ihr alle unter meinem Befehl steht doch ich rate dir mich nicht zu sehr zu reizen“, knurrte sie: „Du weißt, was ich kann. Du willst nicht herausfinden, wie es sich anfühlt, wenn ich sehr wütend bin.“ Ihr schwarzes Fell stand ihr zu Berge. Ihre roten Augen glühten bedrohlich. Der Zwerg schluckte schwer und senkte seinen erzürnten Blick unterwürfig. Plötzlich drang etwas zu ihr. Es ähnelte einem Schmerzensschrei. Sie kannte diese Stimme. Es war die des Wirts. „Es gibt Probleme“, murrte sie leise. Ihr Blick richtete sich von Deler in die Ferne. „Was ist los“, fragte Devil hinter ihr leicht besorgt. „Die anderen haben wahrscheinlich Schwierigkeiten“, erwiderte sie ruhig: „Bewegt eure Hintern! Hund, du trägst Hallas!“ Die zwei Soldaten erhoben sich schnell. „Soll ich dich tragen, meine Schmusekatze?“, fragte Lucifer verführerisch hinter ihr, legte seine Arme auf ihrer Hüfte ab und zog sie näher zu sich. „Nein, ich kann gehen“, erwiderte sie lallend und warf ihm über die Schulter einen Blick zu. Ein Schmunzeln breitete sich auf seinem Gesicht aus doch er widersprach ihr nicht. Bedächtig setzte Arya sich in Bewegung. Das Holz unter ihren Füßen knarrte. Hinter ihr hörte sie ein leises, versucht unterdrücktes Lachen von ihrem Liebsten. Selbstsicher und trotzig hob sie ihr Kinn und schlenderte zur Tür. Oft drohte sie auf einen der Tische zu fallen doch meistens hielt sie sich gut auf den Beinen. Ihre Füße wollten ihr nicht gehorchen und es war als würde sie auf einem schwankendem Schiff gehen. Schließlich erreichte sie die Tür. Schnell umfasste sie den rettenden Türgriff und drückte diesen nach unten. Knarrend bewegte er sich. Mit ihrem Gewicht stemmte er sich gegen das morsche Holz. Hinter ihr schlängelten sich die zwei Wilden Herzen durch die Tischreihen und näherten sich ihr schnell. Direkt neben ihr stand Devil. Sein Geruch strömte in ihre Nase und weckte Verlangen in ihr. Mit blitzenden Augen fixierte sie seine vollen Lippen, die zu einem Grinsen verzogen waren. Entschlossen schüttelte sie ihr Vorhaben ab, zuerst musste sie nachschauen, was passiert war. Danach hatte sie auch noch Zeit für das Andere. Ernst wandte sie sich von ihm ab. Die kalte Abendluft floss über ihre Haut. Ihr Körper wurde von einer Gänsehaut überzogen. Ein Schauer lief zwischen ihren Schulterblättern ihren Rücken hinab. Ihre Schweif zuckte kurz. Mit festem Schritt trat sie aus der warmen Kneipe. Der Mond strahlte bereits am Himmel und verbreitete sein silbriges Licht auf der Welt. Die magischen Flammen, die in den Laternen tanzten, warfen ihren rötlichen Schimmer auf die Hauswände und übertönten den des Mondes. Die Sterne hingen funkelnd und klar am Himmel. Stöhnend streckte sie sich. Ihre Gelenke knacksten leise und ihre Verspannungen lösten sich. Mit geschlossenen Augen atmete sie tief die Nachtluft ein. Diese kitzelte in ihrer Nase. Ihre Anspannung löste sich von ihrem Körper. Plötzlich drang ein schmerzerfülltes Keuchen in ihre dreieckigen, fellüberzogenen Ohren. Augenblicklich spannte sich jede Faser ihres Körpers an. Eine Gänsehaut überzog ihren gesamten Körper. Ihr Schweif peitschte in Höchstgeschwindigkeit hinter ihr von links nach rechts und die Luft zischte, als sie in den verdrängten Raum zurückkam. Ihre Sinne waren wieder messerscharf. Langsam und zögernd wanderte ihre Hand zu ihrer rechten Schulter. Mit ihrer rechten Hand umfasste sie den ledernen, geschmeidigen Griff des Gnom Schwertes. Leicht neigte sie ihren Kopf nach links und zog die Waffe aus der Scheide. Die Klinge schabte über die Hülle und das Metall klirrte leise. Devils Hände ballten sich zu Fäusten, seine Knöcheln traten weiß hervor und seine Adern traten hervor. „Leise! Bleibt hinter mir und Lucifer!“, zischte sie leise und schlich geduckt weiter. Ihre Augen fixierten die Tür des Gasthauses. Die Tür war aus den Angeln gehoben und sorgfältig an den Rahmen gelehnt worden. Ihre Augen verengten sich und nahmen jeden kleinen Riss in dem Holz wahr. Sie setzte langsam und vorsichtig einen Fuß vor den anderen. Bedächtig ließ sie ihre Schuhsohlen über den rauen Stein schleifen. Ihre Muskeln waren gespannt. Während sie mit ihrer rechten Hand den Griff fest umklammerte streckte sie ihre linke nach dem metallenen Türgriff aus. Tief atmete sie ein letztes Mal tief ein. Ihre Finger umschlossen das kühle Metall. Mit einem kräftigen Ruck zog sie ihren Arm zurück. Die Holztür entfernte sich blitzschnell vom Türrahmen und landete auf der gepflasterten Straße. Schnell preschte sie ins Innere der Gaststube. Mit gezückter Waffe schaute sie sich mit wachsamen Augen im Raum um. Schock flutete durch ihren Körper. Alles war komplett demoliert. Sie sah die Körper der anderen auf dem Boden liegen. Der metallische Duft von Blut war übermächtig. „Nein“, hauchte sie. Stöhnend richtete Melissa sich auf. „Was ist passiert?“, fragte Arya diese geschockt. „Jemand ist hier hereingestürmt. Er wollte dich haben doch du warst nicht da“, keuchte diese erschöpft. Plötzlich hörte sie Schritte. Sofort zuckte ihr Blick in die Richtung, aus der dieses gekommen war. Ihr Körper erstarrte, als sie Garry erblickte. „Deine Truppe ist ein jämmerlicher Haufen“, seufzte dieser. „Ich werde dich endgültig vernichten“, schwor sie ihm wütend: „Niemand wird mehr unter dir oder deinem kranken Spiel leiden!“ Ohne nachzudenken warf sie ihr Schwert auf den Boden. „Wie willst du das machen? Ich bin ein Schattentänzer!“, lachte er. Statt auf seine Bemerkung einzugehen begann sie Wörter in einer alten Sprache zu sprechen. Endlich hatte sie genug Kraft gesammelt, um den Zauberspruch zu überleben seit Devil verschwunden war hatte sie dieses Ass im Ärmel und nun war die Zeit gekommen, um dieses einzusetzen. Ihre Wut stieg ins unermessliche. Ihre Augen schlossen sich langsam während sie die kehligen Laute aussprach. Um Garrys Beine schlangen sich rot leuchtende Runen. Erschrocken riss er seine Augen auf. Ihre Energie floss langsam aus ihr heraus. Garrys selbstsichere Maske bekam Risse und begann zu bröckeln. Die Runen wanderten seinen Körper hinauf und ließen ihn erstarren. „Nicht dieser Zauber“, flehte Devil doch sie konnte nicht mehr abrechen. Die Wörter glitten weiterhin über ihre Lippen. Ihre Atmung wurde flacher und schneller, ihr Herz pumpte das Blut noch schneller durch ihre Adern. Langsam verblasste Garry. „Was passiert mit mir?“, brüllte er panisch. Die kehligen Laute rollten weiterhin über ihre Zuge. Nach diesem Triumph wird sie erst einmal Urlaub brauchen, und zwar lange. Ihre Muskeln verkrampften sich. Ihre Stimme wurde leiser bis sie nur noch kaum zu hören war. Langsam öffnete sie ihre schweren Augenlider. Garrys Beine waren schon verschwunden und sein Mund war weit aufgerissen. Wahrscheinlich stieß er gerade die wüstesten Beschimpfungen gegen sie aus doch die Worte perlten einfach an ihr ab. Die Runen wurden kräftiger und sein Körper durchsichtiger. Aryas Finger begannen zu zittern. Die Worte wurden abgehackter. Ihre Kraft geringer. Mittlerweile war er nur noch von einem Brustkorb aufwärts zu sehen. Ihr Körper bebte. Die kehligen Worte verließen weiterhin ihren Mund. Devil tigerte hinter ihr nervös auf und ab. Garry verschwand immer mehr. Schwankend stand Arya unsicher auf ihren Füßen. Ihr Blickfeld wurde von schwarzen Punkten durchzogen. Ein pochender Schmerz machte sich in ihren Schläfen breit. Ein tiefes Knurren drang aus ihrer Kehle während sie sich immer stärker konzentrieren musste. Garrys Kopf schwebte körperlos in der Luft. Aryas Nackenhaare stellten sich auf. Ihre Hände verkrampften sich und ihre Knöchel traten weiß hervor. Ihre Augenlider wurden schwerer. Sie musste ihre letzte Kraft mobilisieren, um den Zauberspruch zu Ende sprechen zu können. Das letzte Wort verließ ihre Lippen. Ein grauenhafter Schrei drang an ihre Ohren. Die Runen explodierten und ein helles Licht blendete sie. Stöhnend kniff sie ihre Augen zusammen. Ihre Knie gaben unter ihr nach. Starke Arme fingen sie kurz vorm Boden auf. Einer davon schob sich in ihre Kniekehlen und der andere lag hinter ihrem Rücken. Kraftlos schmiegte sie sich an seine breite Brust. „Warum hast du das getan?“, fragte er sie zärtlich. „Damit wir in Frieden leben können“, hauchte sie. Sie spürte, wie er sich in Bewegung setzte. Die kalte Nachtluft strich über ihren Körper. „Wo bringst du mich hin?“, fragte sie erschöpft. „Ich belohne dich für deine Heldentat“, erwiderte Devil: „Du hast vielen das Leben erleichtert.“ Ein seliges Lächeln breitete sich auf ihren Lippen aus. Sie hörte, wie seine ledernen Flügel übereinander schabten. Kurz darauf zog ein Windstoß an ihren Haaren. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Leib aus. Sie konnte sein Herz schlagen hören, sie genoss die Wärme, die er ausstrahlte und seinen wundervollen Geruch. Der Geruch von Blut waberte aus dem Gasthaus auf die Straße. Murrend legte sie ihre Ohren an und machte es sich in seinen Armen bequem. Die Laternen links und rechts von der Straße verstrahlten ein rötliches Licht. Schläfrig öffnete sie ihre Augen. Der silbrige, leuchtende Mond schaute auf die beiden hinab. Die leuchtenden Sterne sprenkelten den unendlichen Nachthimmel. Langsam erhoben sich die beiden in die Luft. Der Wind zog an den beiden. Das regelmäßige Schlagen seiner Flügel beruhigte sie. Sie dachte weder daran, dass sie immer noch dem König unterstand, noch dass sie gerade einen Schattentänzer getötet hatte. Sie genoss einfach die frische Nachtluft die in ihre Lunge strömte und seine Nähe. Wohin Devil sie wohl brachte? Vielleicht in ein kleines Dorf oder gar in eine Stadt. Eigentlich war es ihr egal, solange sie gemeinsam dort waren und jetzt konnte Garry sie nicht mehr voneinander trennen. Sie konnte es immer noch nicht glauben, dass sie ihn endlich vollständig getötet hatte. Wie viele von ihrer Truppe hatten den Angriff eigentlich überlebt? Sollte sie noch nachschauen gehen? Nein, denn jetzt hatte sie nicht genug Kraft, um sich auf den Beinen zu halten, geschweige denn, um jemanden von den Toten zurückzuholen. Sie freute sich auf die Zeit allein mit Devil. Sollte sie nach einer Weile wieder ihren Posten als Beschützerin des Königs einnehmen? Der Luxus war cool aber vielleicht war es auch besser einfach frei zu sein. Langsam wurde sie immer unachtsamer. Ihre Wahrnehmung wurde geringer. Starb sie oder schlief sie ein? Eigentlich war es ihr egal, sie konnte ja sowieso nichts daran ändern. Entspannt kuschelte sie sich noch enger an Devils Körper. Mittlerweile mussten sie sehr hoch in der Luft sein. Sie freute sich schon darauf, dass er landete. Der Schlaf kam immer näher zu ihr und zog einzelne Teile ihres Bewusstseins in die Dunkelheit. Die undurchschaubare Schwärze jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Würde sie jemals wieder aus dieser erwachen? Was ist mit dem kleinen Kobold passiert? Gab es jetzt eigentlich noch Schattentänzer oder nicht? Wenn neue dazukamen konnte Garry ihnen wenigstens nicht mehr dieses kranke Spiel einreden. Lag ihr Schwert immer noch auf dem Boden des Gasthauses? Sollte sie ihn danach fragen? Wahrscheinlich sollte sie das. Hatte sie die Energie um es zu tun? Nein hatte sie nicht. Wird der König Kopfgeld auf sie aussetzten, weil sie den Deal gebrochen hatte oder würde er ihr eine Schonfrist gönnen? Würden die Elfen eine Hetzjagd auf die beiden veranstalteten, weil sie ihren Artgenossen nicht geholfen hatten? Die Dunkelheit kam näher. Zufrieden ließ sie sich vom Schlaf mitreißen und sich von Devil wegbringen. Hoffentlich brachte er sie wohin, wo es ruhig war. Sie hatte genug Aufregung für ein paar Tage. Mit dieser Feststallung gab sie sich dem Schlaf hin, der sie von der Außenwelt abtrennt, ihre Energiereserven auflud und ihre angespannten Nerven beruhigte. Die kühle Nachtluft hüllte die zwei sich liebende Gestalten vollständig ein. Hoffentlich würden sie nicht mehr voneinander getrennt werden. Liebevoll schaute der Teufel auf den Katzenmensch in seinen Armen hinab. Ob sie wohl heiraten und Kinder bekommen würden? Ihm missfiel diese Idee etwas. Konnten zwei Dämonen überhaupt ein Kind zeugen, geschweige denn aufziehen. Es ginge zu viele ungeklärte Fragen in der Luft um über alle nachzudenken geschweige denn sie zu beantworten. Das Einzige, dass im Moment zählte war, dass Arya und Devil wieder beisammen und in Sicherheit waren, nicht mehr und nicht weniger. Lucifer ließ sich von dem Wind ins Ungewisse treiben. Das Einzige, dass für ihn Bedeutung hatte war der Katzenmensch in seinen Armen, der Rest war ihm egal. Ihn interessierten weder Rachepläne von Anderen noch das Ziel seines Fluges. Während Arya also ihre Energie auflud würde sie ins Unbestimmte geflogen von dem einzigen Wesen, dass ihr Herz schneller schlagen ließ und dass ihr etwas bedeutete. Der silberne Mond schaute auf das ganze Geschehen hinab wie ein allwissender, stummer Beobachter, der die Geschichte im Kopf behielt aber nicht weitererzählte. Wie viel er wohl schon gesehen hatte? Ein starker Windzug traf das Paar. Arya zuckte zusammen, wachte jedoch nicht auf. Trotz des Deals, den sie mit dem König geschlossen hatte verschwand sie in dieser Nacht mit ihrem Liebsten und würde nie wieder gesehen.
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Die Katze
FantasyAuf einmal senkte sich das Schwert. Es näherte sich ihrem Gesicht. Zuerst langsam doch dann immer schneller. Geschockt riss sie ihre Augen auf. Eine Stimme in ihrem Inneren schrie sie an, sich zu wehren doch ihre Muskeln wollten nicht gehorchen. Sie...