18.3 Gabriel

27 2 1
                                    

Ich starrte mein Handy finster an, nachdem Julia aufgelegt hatte und hätte es am liebsten gegen die Wand gefeuert, doch Julius holte mich wieder ins hier und jetzt zurück. "Was machst du den für ein Gesicht?", fragte er mich, als er in mein Arbeitszimmer betrat. Ich presste meine Lippen auf einander und knurrte. "Ok, du willst so wie es aussieht nicht darüber reden.", sagte er und hob entschuldigend die Hände in die Luft. "Schon gut. Es ist einfach nur.... Julia raubt mir noch den letzten Nerv. Sie will unbedingt am Freitag bei Presus Hinrichtung dabei sein." Julius zuckte mit den Schultern und setzte sich vor mich auf den Stuhl. "Und? Lass sie doch. Zum einen ist sie alt genug und zum anderen kann sie vielleicht so mit der ganzen Sache abschließen. Außerdem, wie sieht es denn aus, wenn die Tochter unseres Königs bei so einem wichtigen Termin nicht dabei ist." Ich seufzte genervt, denn genau das, hatte Julia auch schon zu mir gesagt. "Hast du dich mit ihr abgesprochen? Denn genau das hat sie auch zu mir gesagt.", brummte ich vor mich hin.

"Na dann, ist ja alles gut. Ach, bevor ich es vergesse. Fiona wartet draußen auf dich. Sie will mit dir reden unter vier Augen." Ich nickte und bedeutete ihm sie herein zu lassen. Ich fragte mich, was sie wohl von mir wollte. Die Tür ging auf und Fiona trat ohne zu zögern ein. "Ich hoffe, ich störe nicht, eure Hoheit.", sagte sie zu mir und blieb vor meinem Schreibtisch stehen. "Nein, setzt dich doch bitte. Was führt dich zu mir?" Sie zog den Stuhl etwas nach hinten und setzte sich dann darauf. Sie sah kurz auf ihre Hände, bevor sie mir antwortete: "Der letzte Kampf steht uns kurz bevor." Sie hielt inne um meine Reaktion ab zu schätzen. Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und sah sie fragend an. "Das weiß ich Fiona, das ist nichts neues. Also sag mir bitte, was genau führt dich hier her?", knurrte ich sie an. "Ich hatte eine Vision. Woraufhin ich zwei meiner stärksten Krieger in die Unterwelt geschickt habe. Gabriel, sobald Presus stirbt, bricht Krieg aus. Er war schon immer die linke Hand Luzifers. Er hat ihm seine Tochter verkauft, damit er die Macht hat selbst König zu werden.", erzählte sie mir. Ich konnte spüren, wie mein Zorn auf diesen Mann immer größer wurde. "Er hat Tessa verkauft? Nur um einen Pakt mit Luzifer zu schließen.", fragte ich ungläubig. Fiona nickte und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust. "Ja, Presus gab Luzifer seine Tochter, damit er ihm die Macht gab Romano zu stürzen, sobald sein Nachfolger das Licht der Welt erblickt. Presus war seit dem auf der Suche nach einem Kind Romanos, doch er konnte nicht ahnen, dass es fast tausend Jahre dauern würde, bis es soweit ist. Er hatte damals irgendwie heraus gefunden, das Tessa und Luzifers Krieger Samuel sich lieben. Das war der Grund, warum seine Tochter zu einem von ihnen wurde.", erzählte sie weiter und sah mir dabei tief in die Augen. Wir konnten alle ahnen, dass Presus tot ein Auslöser für den Krieg sein könnte, aber dass es so schlimm war, hätte ich nie gedacht. "Presus hat den Pakt mit seinem Blut unterschrieben. Luzifer merkt, wenn er stirbt oder in die Zwischenwelt verbannt wird, denn dann zerfällt der Vertrag zu Staub. Er wird nicht zögern euch anzugreifen, sonder wird es sofort tun. Ich hoffe, ihr seid darauf vorbereitet.", sprach sie weiter. Ich nickte, denn wenn ich den Berichten glauben konnte, waren alle Orden bereit für den Kampf. "Ja, wir sind bereit. Sie sollen nur kommen.", antwortete ich ihr. Fiona nickte und erhob sich von ihrem Stuhl. "Gut, denn wir sind es auch. Selbst die Hexen, die auf eurer Seite stehen sind bereit. Ich werde dafür sorgen, dass die Stadt verschont bleibt.", sagte sie zu mir, bevor sie verschwand. Wir alle wussten, dass dieser Kampf unumgänglich war und wir hofften, dass es der letzte war.

Ich rief Julius zu mir, der mich verwundert ansah. "Was ist los?", fragte er und kam zu mir. Ich nahm meine Jake und stand auf. "Ich nehm mir den restlichen Tag frei. Du bist mein Stellvertreter und wirst alle Anfragen den Orden betreffend beantworten. Sollten es Dinge sein, die mich als Prinz betreffen, vertröste sie auf morgen. Ich will etwas Zeit mit meiner Frau verbringen.", erklärte ich ihm und er sah mich schmunzelnd an. "Das wird aber auch Zeit. Aber vergiss bitte nicht, das ich gerne auch etwas mit meiner verbringen würde." Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf. "Im Gegensatz zu dir, sehe ich meine Frau kaum, bis gar nicht und wenn liegt sie schon im Bett und schläft.", zischte ich ihn an. "Ganz ruhig brauner und geh zu deiner Liebsten." Ich nickte ihm zu und teleportierte mich ohne Umwege zu uns nach Hause.

Krieger des Lichts   Licht und SchattenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt