*Kapitel 85 (220) Die Frauenwelt im Sturm erobern...

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Freitagnachmittag, etwa 16 Uhr, 13.1.
In dem kleinen Ort mit 518 Einwohnern
Im Hause Jawok
Im Wohnzimmer

Die Frauenwelt im Sturm erobern...

Während sein Vater hinter ihm und seiner Mutter mit seinem Kind Blödsinn machte saß er mit seiner Mutter vor ihrem Laptop und versuchte produktiv zu sein.

"Wann hat Amanda aus?", fragte seine Mutter ihn fürsorglich.

"In zwei Stunden erst, ich bin also noch lange genug bei euch, dass Papa und Tim dann müde sind", lachte er und sah sich über die Schulter.
Sie spielten gerade 'Engelchen flieg'.

Timmy quietschte und lachte und sein Vater grunzte vor Spaß und jedes Mal, wenn er den Kleinen hoch in die Lüfte hob oder warf rief er: "Engelchen flieg!", und Tim streckte die Arme wie Flügel von sich.

"Sehr gut", lachte auch seine Mutter, dann suchte sie die Onlineseite ihres Lieblingsjuweliers und drehte ihm den Laptop zu.

"Was soll es denn werden?", fragte sein Vater mit tiefer Stimme, ohne dabei zu ihnen zu kommen, weil er seinen Enkelsohn immer noch in die Luft schupfte und wieder fing.

Conrad drehte sich wieder zu ihm, weil es sein Herz erwärmte zu sehen, dass seine Eltern das Kind seiner Freundin liebten als wäre es sein eigenes. Ihr leibliches Enkelkind. So wie er Tim liebte. Timothy konnte immerhin auch nichts dafür von wem er gezeugt worden war. Und Conrad hatte kein Problem damit, er war auch nicht traurig, dass er nicht der biologische Vater war, denn er war besser als dieser. Er entschied sich für das Kind, ohne, dass er es tun müsste. Und liebte es freiwillig. Zumindest beschrieb Amanda es ihm oft so. Weswegen er nun auch hier bei seiner Mutter am Esstisch im Essbereich des großen Wohnzimmers saß und sich nun auch wieder der Onlineseite zuwandte und beim Durchsehen der Kategorien zu seinem Vater sagte: "An etwas Schlichtes. Etwas, das sie zu allem tragen kann und auch am Arbeitsplatz nicht stört, oder wenn sie mit Tim spielt."

"Und willst du es dann gleich haben?"

"Ich möchte anrufen, wenn ich etwas finde und fragen ob sie es im Geschäft haben und vielleicht geht es sich aus, dass ich es kaufe bevor ich Amanda abhole."

"Aber ist es nicht etwas kurz in einer Stunde etwas zu finden?", fragte sein Vater weiter.

"Ich habe schon gesucht, weil Mama mir diese Seite empfohlen hat. Aber jetzt will ich Mama meine Favoriten zeigen. Auch sie hat in den letzten Tagen geschaut ob sie etwas Schönes findet..."

Sein Vater lachte: "Oh Gott sei Dank! Ich dachte schon sie sucht sich selbst etwas aus und ich muss es zahlen!"

Conrad und seine Mutter sahen zu ihm, doch seine Mutter lachte nur: "Na warte! Jetzt suche ich mir erst recht selbst etwas! Aber Amanda hat jetzt Vorrang! Sei nicht so ein Hirsch!"

Conrad verschluckte sich an seinem Wasser, welches er gerade trinken wollte und sein Vater brach in schallendem Gelächter aus. Tim sah ihn fragend an, doch dann lachte er hell mit, wohl einfach, weil er es lustig fand, dass sein Opa sich nicht mehr beruhigen konnte.

Conrad musste zugeben, dass er es als Entlastung wahrnahm in seinem Elternhaus zu sein, vor allem jetzt, seit er ausgezogen war, aber sein Vater nun bis zur Pension nur noch in der Nähe bleiben würde.

Aber er lebte gerne mit Amanda zusammen, sehr gerne sogar. Es barg seine Vorteile ohne Eltern seinen Tag zu verbringen. Zwar war er nun selbst ein Elternteil, aber er konnte viele Sachen mit Amanda machen, die er davor nicht gehabt hatte.

Allerdings war es beruhigend mit Tim bei einem Elternpaar zu sein, das schon Erfahrung hatte. Tim schlief zum Beispiel ratzfatz in den Armen seines Großvaters ein, vielleicht, weil dieser eine unheimliche Selbstsicherheit ausstrahlte, die ihm das Gefühl gab, dass sowieso nichts passieren konnte. So hatte es seine Mutter zumindest immer bei ihm beschrieben, denn er hatte auch immer am besten auf seinem Vater geschlafen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt