20.1 (Gabriel)
Julias Wut ließ mich zusammen fahren und ich sah sie mit großen Augen an. Sie hatte Mühe, ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten. Ihre Augen glühten vor Zorn und ihr Atem ging schwerer als sonst. Luzifer hatte keine Ahnung, mit wem er sich anlegte.
Ein helles Licht erfüllte den Raum und hüllte Julia in sich ein. "Die wahre Macht erwacht in ihr.", hörte ich eine Männliche Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und sah direkt in das Gesicht des Erzengels Michael. "Wie meinst du das?", fragte ich ihn verwirrt und sah wieder zu meiner Frau. "Es gab eine Prophezeiung, als meine Tochter zur Welt kam und als Ihr auf die Welt kamt. > Es wird einst eine Königin geben die reinen Herzens ist und die Macht besitzt, zwei Völker zusammen zu bringen.< Ich wollte es anfangs nicht glauben, doch dann sah ich deine Frau und wusste es. Sie ist diese Königin, die wahre Königin der Vampire. Das ist euer Trumpf, denn Luzifer hat davon keine Ahnung, nutzt diese Chance.", sagte er zu mir und verschwand wieder. Was sollte das? War er nur hier um mir dies zu sagen? Ich war verwirrt über die Erscheinung des Engels. "Gabriel, alles ok?", riss mich Julias Stimme aus meinen Gedanken. Ich sah zu ihr und mir blieb der Mund offen stehen. Sie sah aus wie eine Göttin aus einer anderen Welt, wie die Königin, die sie war. Das weiße Kleid, das sie trug schmiegte sich wie eine zweite Haut an ihren Körper und ihre Haare fielen ihr in leichten Wellen über die Schulter "Wow, wo kommt das denn her?", fragte ich sie und betrachtete sie von allen Seiten. Julia sah an sich hinunter und zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, ich hatte es auf einmal an. Gefällt es dir?", fragte sie mich schüchtern. Ich trat auf sie zu und nickte. "Ja, sehr sogar.", sagte ich zu ihr und küsste sie sanft auf die Lippen. "Schön, aber ich fragte mich eine Sache. Wie kämpfe ich damit?" Ich lachte leise und stupste sie mit der Nase an. "Das schaffst du schon und jetzt komm. Die anderen warten schon auf uns." Ich nahm ihre Hand und zog sie an mich, bevor ich uns zurück an den Stadtrand teleportierten, wo die anderen schon auf uns warteten.
Ich setzte Julia bei Artemis ab und ging geradewegs zu Julius und Aramo, die bereits auf mich warteten. "Da bist du ja. Wir dachten schon du würdest gar nicht mehr kommen.", sagte Aramo zu mir und sah mich finster an. "Entschuldigt, aber uns kam noch etwas dazwischen.", antwortete ich und zeigte in Julias Richtung. "Was um alles in der Welt ist passiert? Sie sieht aus wie eine Göttin."
"Tja, das frage ich mich auch. Sie stand auf einmal in einem hellen Licht und Fionas Vater stand hinter mir. Er sagte irgendetwas von der Prophezeiung, der wahren Königin und dann stand sie so vor mir.", erklärte ich ihm. "Die wahre Königin? Was meint er damit?", wollte er wissen. "Ich habe keine Ahnung. Aber jetzt zu den wichtigeren Dingen. Was ist mit Sarah und Yasmin?", wechselte ich das Thema. Julius wollte gerade etwas sagen, als ich Julias erstickte Schreie hörte. Ich drehte mich zu ihr um und folgte ihrem Blick.
Vor uns baute sich Luzifer auf, der siegessicher grinste. Ihm folgte sein Sohn Ilius und ein weiterer Vampir, den ich nicht kannte. Ich konnte die Ketten schon von weitem hören, mit denen die Schwestern gefangen waren. Er schnippte mit den Fingern und die beiden traten vor. Sie zogen Sarah und Yasmin hinter sich her und schubsten sie vor Luzifer auf den Boden. Unsere Blicke trafen sich und er sah mich voller hohn an. Ich sah kurz zu Julia vor die sich Artemis schützend gestellt hatte. "Bringt Julia hier weg.", knurrte ich Julius an, der langsam aus seiner Schock starre löste. "Wohin sollen wir sie bringen, Herr?", fragte er mich leicht genervt. "Es ist mir egal. Hauptsache sie steht nicht an der Front und er sieht sie.", sagte ich ruhig zu ihm, ließ Luzifer dabei aber nicht aus den Augen. "Ja, Herr.", sagte Julius und ging auf Artemis zu. Dieser nickte und flüsterte Julia etwas vor, die ihn verwundert ansah, aber ihm ohne ein wiederwort folgte. Luzifers Augen flackerten kurz auf, als er ihr blondes Haar entdeckte. Ich konnte seine Gedanken förmlich riechen, so klar waren sie. Er wollte meine Frau um jeden Preis. Luzifer merkte meinen wütenden Blick, denn er lächelte mich selbstbewusst an. Ich war froh, das Julius gerade mit Artemis und Julia weg war, denn ich wollte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, hätte er sich das ansehen müssen, was nun geschah. Luzifer beugte sich zu Yasmin hinunter und packte sie an der Kehle um sie hoch zu ziehen. Man konnte ihr die Folter ansehen, denn sie sackte in seinen Armen zusammen. Er strich mit seiner freien Hand über ihr Gesicht und schob ihr die Haare von der Schulter. Er grinste mich noch einmal selbstsicher an, bevor er seine Fänge entblößte und sie in Yasmins Hals versenkte. Ihre Schreie trafen mich mitten ins Herz. Sie versuchte sich ihm zu entwinden, doch da ihre Hände auf den Rücken gefesselt waren, gelang es ihr nicht. Er ließ von ihr ab und warf sie, wie Abfall auf den Boden. "Du mieser kleiner.....!", setzte ich an, doch er schnitt mir das Wort ab. "Wenn ich du wäre, würde ich aufpassen, was ich sage.", zischte er. Ich sah ihn finster an und fühlte, wie die Wut in mir hoch kam. Aramo räusperte sich neben mir und ich fuhr ihn genervt an: "Was?"
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Krieger des Lichts Licht und Schatten
FantasyEin Kampf, zwei Welt, eine große Liebe. Seit je her besteht der Kampf zwischen Gott und seinem Bruder Luzifer. Der Kampf zwischen Gut und Böse. Doch was haben Julia und ihre Schwestern damit zu tun? Ein Schüleraustausch nach Amsterdam bringt alles a...