Du siehst dir selbst in die Augen, lieferst dir mit deinem eigenen Spiegelbild einen Anstarrwettbewerb.
Einen Wettbewerb den wohl niemand gewinnen oder verlieren würde.
Deine Arme liegen locker auf deinen Beinen, welche du im Schneidersitz gekreuzt hast.
Deine Haare waren einmal in einem ordentlichen Zopf zusammengebunden gewesen, nun finden sie sich teils in deinem Gesicht klebend wieder.
Dein Puls hämmert noch immer irgendwo bei 150 herum, weshalb du dich auch ursprünglich auf dem Boden niedergelassen hattest.
Doch nun ist er die bequemere Wahl, als das Aufstehen, denn deine Beine zittern noch immer von der vorherigen Anstrengung nach.
Du trainierst in irgendeiner elite Tanzschule in Korea, sitzt nun in einem der vielen Tanzräume herum.
Eigentlich meidest du das Tanzen in der Öffentlichkeit. Nicht weil du es nicht kannst, doch es gibt nuneinmal bessere Tänzer als dich, wie du findest.Dennoch hast du dich von einer Freundin überreden lassen mit ihr hier zu Tanzen.
Sie kann es, es ist seit kurzem auch ihr Job.
Du hingegen springst lieber zu manchen Liedern durch dein Zimmer, des spaßenshalber und um dich selbst vom aufräumen abzuhalten.
Seit drei Stunden seit ihr nun bereits hier und deine Freundin hat noch immer kein Interesse daran sobald wieder aufzuhören.
Du hingegen schon. Dir fehlt der Anreiz, die Motivation so lange durchzuhalten, denn du wolltest es eigentlich nicht ernsthaft lernen und gingst nur mit, weil du dachtest es würde lustig werden.
Ernsthaftes Training hattest du eigentlich nicht erwartet.Nun ist sie gerade unterwegs um euch etwas neues zu trinken zu organisieren, da eure eigenen Getränke schon lange aufgebraucht worden waren.
Und du sitzt auf dem Boden und starrst dich selbst im Spiegel an, während im Hintergrund irgerndein Remix leise vor sich hin dudelt, denn du hattest die Anlage sogleich herab geschaltet als sie verschwunden war.
Deine Schuhe liegen verteilt im Raum, da deine Füße darin begonnen hatten zu schmerzen und sicherlich wirst du morgen mit ein paar Blasen an ihnen rechnen müssen.
Vielleicht solltest du ihr einfach bescheidgeben dass du keine Lust mehr hast und gehen.
Viel anzufangen ist mit dir jetzt sowieso nicht mehr.
Also verfolgst du deinen kurzfristig gefassten Plan und richtest dich wieder auf deine geschundenen Füße auf, um deine Trainingstasche über deine Schulter zu werfen und deine Füße wieder in deine Schuhe zu zwängen, bevor du den Raum verlässt und den Flur entlang läufst.
Immer auf etwas Abstand zueinander folgend findest du neue Tanzräume in denen eifrig trainiert wird.
Einzeln oder als Gruppen.
Doch an einem der Räume bleibst du stehen als du den Tänzer in diesem siehst.
Wie er sich zu der laufenden Musik bewegt. Seine Bewegungen wirkten sogar noch rhythmischer als die deiner Freundin.
Als würde er den Tanz geradezu leben.
Du vermutest er tanz Hip Hop, so wie er sich bewegt. Hat aber auch andere Elemente eingebaut.
Doch so genau weißt du es nicht, kennst dich nicht gutgenug damit aus.
Allerdings ist dir das Lied welches laut bis zu dir nach draußen dringt sehr gut bekannt, weshalb du etwas näher an die Glastür trittst, um es besser hören zu können.
Es ist eines der Lieder der Boy Band BTS, die du selbst auch gerne hörst.
Dem Lied lauschend schließt du deshalb deine Augen und beginnst im Takt mit dem Kopf zu wippen.Als die Musik mit einem mal lauter wird bevor das Lied scheinbar zu Ende ist öffnest du die Augen wieder und weichst kurz darauf erschrocken zurück.
Der Tänzer hatt dir die Tür geöffnet und sieht nun schwer atmend zu dir herab.
Und er war dir nicht unbekannt, musst du erschrocken feststellen.
Du ihm mit Sicherheit aber schon."Tut mir leid ich hab nur... Ich wollte das Lied nur hören", entschuldigt du dich sofort, was ihn dich genauer musstern lässt.
Du versuchst dir nicht anmerken zu lassen dass du ihn kennst und wirklich glücklich darüber bist ihn live und in farbe vor dir stehen zu haben.
"Du kennst es nicht?", fragt er fast skeptisch nach, woraufhin du nun doch den Kopf schüttelst.
"Natürlich kenne ich es... Ich wusste allerdings nicht das... Du der... Tänzer bist", gibst du ehrlich zu und beschließt zu verschwinden, bevor du dich nicht vielleicht noch vor ihm blamierst oder Gott bewahre zu "fangirlen" beginnst. So etwas hättest du mit Sicherheit auch noch drauf und danach müsstest du dich dann definitiv aus Scham erhängen.
"Du bist also kein Fan der ein Autogramm oder sowas will?", "Nein!", erwiederst du sofort, auch wenn ein Autogramm natürlich ziemlich cool wäre. Aber da du ihn wirklich nicht weiter nerven willst und sowieso deine Freundin finden musst , beschließt du dich kurz und knapp zu verabschieden und dann das weite zu suchen.
"Ich-"
"Tanzt du hier auch?", unterbricht er deinen Ansatz dich zu verabschieden und lässt dich ihn für einen kurzen Moment überrascht ansehen.
Dann schüttelst du einmal mehr deinen Kopf.
"Ich habe heute nur eine Freundin begleitet", erklärst du ihm schnell was ihn nicken lässt.
"Also tanzt du nicht?", will er dann wissen was dich deine Augenbrauen hochziehen lässt.
"Naja irgendwie schon aber nicht professionell oder so. Eher zum Spaß mal zwischendurch..?", es kommt dir selbst so vor als würdest du ihm eher eine Frage stellen als wirklich zu antworten."Naja es soll ja auch Spaß machen", nickt er dir zu und lehnt sich etwas an den Rahmen der Glastür, zu seinem Raum.
"Macht es dir denn noch Spaß?", fragst du ihn dann, bevor du dich zurück halten kannst, was ihn tatsächlich schmunzeln lässt.
"Sonst würde ich es nicht mehr machen oder? Klar ist es anstrengend zu trainieren und es gehört nunmal zu meinem Job aber wenn der Wille da ist macht es auch immer wieder aufs neue Spaß zu trainieren."
Du siehst ihn einen Moment unverblümt an, ehe Du den Boden plötzlich weitaus interessanter findest, erwiederst das kleine Lächeln jedoch, welches er dir schenkte.
Das nächste Lied, das hinter ihm anspielt lässt dich jedoch wieder daran denken das du ihn ja eigentlich in seinem Tun gestört hattest und du doch deine Freundin finden wolltest.
Du solltest gehen.
"Ähm... Ich werd dich dann auch mal wieder alleine lassen damit du weiter üben kannst! Es hat mich gefreut dich... Zu treffen", lächelst du ihm dann offen zu und wendest dich mit einer schnellen Verbeugung von ihm ab, um deine Freundin, mit klopfenden Herzen, endlich weiter zu suchen. Aber nicht um dich zu verabschieden.
Irgendwie hast du mit einem mal doch Lust bekommen weiter mit ihr zu trainieren.Den Blick, welcher dir folgt, bis du um die nächste Ecke biegst, nimmst du nicht mehr wahr .
Er gehört Hoseok, welcher sich schweigend fragt ob er dich vielleicht nach deinem Namen hätte fragen sollen.
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BTS Oneshots
FanfictionEine Zufällige Begegnung, in der dein Leben für einen kleinen Augenblick stillsteht und dich deinen Alltag vergessen lässt. Ein paar kleine BTS shorts die einmal geschrieben worden sind und vielleicht mal weitergeführt werden... Viel spaß beim lese...