Sleepover •

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„Du hast Dir eindeutig was eingefangen" sagte Hanji und schüttelt lächelnd den Kopf.
Erschöpft lasse ich den Kopf zur Seite kippen und sehe aus dem Fenster.
Das hier ist definitiv nicht mein Zimmer, aus dem Fenster hier habe ich einen ganz anderen Ausblick als sonst.
Hanji kommt um das Bett herum in dem ich liege und drückt mir eine Kühle Hand auf die Stirn.
„Das legt sich bald wieder" sagt sie beschwichtigend und zieht ihre Hand zurück.
Levi hat Hanji wohl aus dem Bett katapultiert den ihre Haare stehen wild in alle Richtungen und sie trägt noch immer ihren Schlafanzug.
Durch das einzige Fenster im Raum dringt das Licht der aufgehenden Sonne und taucht den Raum in ein angenehmes Licht.
„Die nächsten Tage hälst du strenge Bettruhe" fügt sie hinzu und sieht zu Levi der an der gegenüberliegenden Wand steht.
„Sie wird keinen Fuß vor die Tür setzten" sagt er ohne jegliche Emotion und nickt Hanji zu.
Ich seufze schwer und ziehe mir die Decke bis unter die Nase.
Jedem anderen hätte ich vermutlich irgendwie entwischen könnten, aber ich kenne Levi inzwischen gut genug um zu wissen das daraus nichts wird.
„Gut" Hanji streicht sie durch die Haare und packt ihre Sachen zusammen.
Sie lächelt mich noch einmal aufmuntern zu ehe sie das Zimmer verlässt und die Tür hinter sich zu zieht.
Levi hingegen setzt sich auf den Stuhl neben meinem Bett und überkreuzt die Beine.
Eine Weile beobachte ich ihn stumm dabei wie er, den Blick aus dem Fenster gerichtet da sitzt.
Dunkle Augenringe sind unter seinen Augen zu erkennen, jedenfalls schlimmer als sonst.
„Bei allem Respekt-." wollte ich anfangen unterbrach mich aber selbst.
Ich habe Respekt vor Erwin, aber nicht vor dem kleinen Giftzwerg vor mir, auch wenn er mich irgendwie gerettet hat.
„Du solltest schlafen Levi" sage ich nach einem Kurzen räuspern.
Er wirft mir einen genervten Blick zu und schaut demonstrativ durch den Raum.
„Ich seh hier kein zweites Bett, du etwa?" fragt er bissig und verschränkt die Arme vor der Brust, dann wendet er den Blick wieder dem Fenster zu.
Ich schüttle langsam den Kopf.
„Dann geh in dein Zimmer und schlaf dort" sage ich überzeugt die Lösung unserer beider Probleme gefunden zu haben.
„Das hier ist mein Zimmer" sagt der Hauptgefreite ohne den Blick vom Fenster abzuwenden.
Ein kleines „oh" entwich mir und ich sehe mich erneut in dem Raum um.
Es ist groß, bestimmt zweimal so groß wie das Zimmer, zugegeben kleine das ich mir mit Magnolia Teile.
Doch eher spärlich Möbliert.
Ein Schreibtisch, das Bett in der Mitte des Raumes, ein kleines Sofa und eine lange Kommode sind das einzige was in dem Raum Platz gefunden hat.
An der Wand über dem Schreibtisch hängt ein Bild, es zeigt die Abbildung der Mauern und die verschiedenen Bezirke.
Quer über das Bild verlaufen mehrerer eckige Linien, fast wie die Raumaufteilung eines Hauses.
„Was ist das?" frage ich neugierig und zeige auf die Roten Linien.
Levi folgt meinem Blick und seine Mine verdüsterte sich etwas.
„Nichts besonderes, ich habe es in der Stadt gekauft" sagte er monoton.
Lüge. Dieses Wort schießt mit als erstes in den Kopf als ich seine Worte höre.
Doch ich belasse es dabei und Murmle ein leises „Aha"
Irgendwie kommen mit die Linien bekannt vor und je länger ich darauf schaue desto sicherer bin ich mir das es die Umrisse des Untergrundes sind die sich unter der Stadt abzeichnen.
Der Umstand das ich in Levis Zimmer bin ist nicht das was mich stört, sondern das er mich so komisch anschaut.
Ich seufze leise, schlage die Decke zurück und stehe aus dem Bett auf.
Müde tapse ich zum breiten Sessel und lasse mich darauf fallen.
Verärgert stelle ich fest das ich mich locker hineinlegen kann.
Meine Größe ist das einzige was mich schon immer an mir gestört hat.
„Was glaubst du tust du da?" fragt Levi mich als ich mich gemütlich rein lege und die Augen schließe.
„ich überlasse dir dein Bett. Deine Augenringe sind echt schlimm, du solltest schlafen" murmle ich müde und Rolle mich auf die Seite.
Ich begegne Levi's skeptischen Blick während er aufsteht und sich die Jacke auszieht.
„Das ist fast wie ne Übernachtungsparty oder?" frage ich scherzhaft und gähne dann laut.
„Nur das du krank bist und es Tag ist" sagt Levi ohne auch nur eine Mine zu verziehen.
Ein leises „oh" entweicht mir als Levi, ohne die Tatsache zu beachten das ich auch im Raum bin, beginnt sich umzuziehen.
Mit hoch rotem Gesicht drehe ich mich auf dem Sofa um und schaue gegen die Lehne.
Im nächsten Moment werden die Vorhänge zugezogen und der Raum liegt in völliger Dunkelheit.
Die gedämpften Stimmen der anderen sind vor der Tür zu hören, wie sie vorbei stampfen um zum Training zu gehen.
„Gute Nacht" murmle ich und gähne einmal laut auf.
Levi antwortet mir nicht doch ich höre wie er sich durch den Raum bewegt.
Ich schreie leise auf als mich plötzlich zwei Hände an der Hüfte packen und ich hochgehoben werde.
Im nächsten Moment liege ich wieder im
Bett und eine Decke wird über mich geworfen.
„Aber-." wollte ich anfangen doch ich verstumme als Levi sich neben mich in das nicht gerade breite Bett fallen lässt.
„Schlaf jetzt" sagt er.
Meine Augen haben sich inzwischen an die Dunkelheit gewöhnt sodass ich seine Umrisse erkenne.
Der Hauptgefreite liegt nur im T-Shirt und Boxershorts ohne Decke neben mir den Blick an die Decke gerichtet.
Müde schließe ich die Augen und vergrabe meinen Kopf im Kissen.
Ich bin dabei wahrscheinlich rot wie eine Tomate, doch trotzdem schob ich die Decke halb über Levi.
Im Halbschlaf dreht eben dieser herum so dass ich sein Gesicht betrachten kann.
So sieht er schon fast friedlich aus.
Ein kleines Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht und in schließ ebenfalls die Augen um auch zu schlafen.
Die ganze Situation ist so verdreht und könnte von Außenstehenden vielleicht falsch verstanden werden doch in diesem Moment ist mir das völlig egal.
Ich rücke etwas näher an die einzige Wärmequelle im Raum und seufze leise.
Vorhin war mir noch unglaublich warm, doch nun ist mir Kalt, eiskalt.
Levi schläft schon tief und fest, jedenfalls hoffe ich das er das tut sonst werde ich auf der Stelle im Erdboden versinken sollte er mein tuen bemerken.
Vorsichtig Rutsche ich näher und berühre leicht mit der Schulter seinen Oberarm.
Tatsächlich ist Levi warm wie eine Heizung.
Eigentlich wollte ich einfach so verharren und anfangen zu schlafen, doch genau in diesem Augenblick rührt Levi sich.
Ein überraschter Laut entwich mit als der Hauptgefreite im Schlaf die Arme um meine Taille legte und mich enger zu sich zog.
Mit weit aufgerissen Augen schaue ich in sein Gesicht das keine Regung zeigte, sein Atem geht langsam und gleichmäßig.
Er schläft wirklich.
Auch wenn ich mich dagegen sträube, es ist wunderbar warm in seinen Armen und ich beginne mich wieder zu entspannen.
Die Müdigkeit die schon die ganze Zeit an mir nagt übernimmt die Oberhand und langsam gleite ich in einen Traumlosen Schlaf.

The Promise you gave | Attack on Titan  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt