16. Dezember 2018 - 18:29 Uhr:
Hannah P.O.V.:
Zusammen mit meiner Schwester Beth stand ich vor unserer elterlichen Ski-Lodge. Hand in Hand sahen wir nach oben und konnten gar nicht anders als zu staunen. Es war eine Holzhütte, der man ihren hohen Wert schon ansehen konnte. Meine Schwester schloss meinen Mund, da ich ihn sonst wahrscheinlich nicht zubekommen hätte. Ich blickte zu ihr und wir nickten uns an. Das nennen wir immer gerne "Das Schwesterliche Band". Wir wissen einfach was die jeweils andere denkt und fühlt. Ein Blick in ihre haselnussbraunen Augen reicht um zu erkennen was für eine Emotion sie versucht zu verbergen. Ob es Trauer war, oder doch Zorn, konnte sie so nicht vor mir verbergen. Gerade war sie jedoch einfach nur glücklich. Wir könnten nun endlich unseren Bruder wiedersehen. Andere Menschen würden behaupten ein Monat wäre eine kurze Zeit, aber normalerweise findet man uns Geschwister nur zu Dritt. Er hat an einer Sprachreise teilgenommen und somit verbrachte er einen ganzen Monat in Kanada. Ich wäre froh ihn wieder in meine Arme schließen zu können.
Ein leichter Stupser von Beth brachte mich wieder zurück in die Realität und augenblicklich vergaß ich meinen Gedankengang. Ihr Lächeln erfüllte mein Herz jedes Mal aufs neue mit Wärme und Zufriedenheit.
Sie bewegte ihre Hand zur Klingel und ich atmete nochmal tief durch. Eine tiefe Stimme klang dumpf durch die Holzbalken. Das konnte nur unser Bruder sein. Beth merkte wie nervös ich war und drückte meine Hand noch etwas fester. Wir blickten uns an und lächelten, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und ein noch verschlafener Josh vor uns stand. Ich konnte mich nicht zurückhalten und fing an zu kreischen. Man hätte meinen können ich wäre gestorben, so schrill hatte ich geschrien. Aber wenn man an Fröhlichkeit sterben könnte, dann wäre es gerade passiert. Ich und Beth sprangen gleichzeitig auf ihn und in lautem Gelächter umarmten wir uns. Wenn es nach mir ginge, dann hätte dieser Moment auf ewig andauern können. Es gibt kein schöneres Gefühl, als seinen Bruder mal wieder in seinen Armen spüren zu können. Als ich meinen Kopf nach rechts drehte bemerkte ich das Beth eine kleine Träne über die Wange hinablief. Sie hatte ihn wahrscheinlich noch mehr vermisst als ich, wenn das überhaupt möglich war. Die Hauptsache ist aber das wir uns nun wiederhaben. Dieser innige Moment wurde jedoch durch ein Klingeln gestört, dass sich Joshs Handy zuordnen lässt. Schweren Herzens löste er sich aus der Gruppenumarmung und ging ein paar Schritte zurück um das Telefonat zu führen. Er sprach leiser als sonst, was mich etwas misstrauisch werden ließ. Ich fragte Beth was sie denken würde, was er denn so wichtiges zu besprechen hätte, doch sie zuckte nur unwissend mit den Schultern.
Ehe wir uns versahen legte er auch schon auf und stopfte sein Handy in seine Hosentasche. Er wollte in die Ski-Lodge gehen was ich aber vereitelte indem ich sein Handgelenk packte und ihn wieder zurück zu mir und Beth zerrte. "Also was war so wichtig das du es uns verheimlichen musst?" wollte ich von ihm wissen. "Das kann ich dir nicht sagen Hannah ... tut mir leid. Immerhin soll es eine Überraschung wer- ..." er stoppte mitten im Satz als er bemerkte das er kurz davor war alles zu erzählen. Beth und ich kicherten kurz was er nur, mit einem Handschlag auf seine Stirn, erwiedern konnte. "Komm schon Bruderherz was ist das für eine Überraschung? Verrat es mir bitte." schmollte ich und setzte meine Kulleraugen ein um zu erreichen das er weich werden würde. Wie oft habe ich dadurch schon bekommen was ich wollte. Auch dieses Mal konnte er nicht standhalten und wurde weich. Im Notfall hätte Beth noch ihr süßestes Gesicht aufgesetzt und spätestens dann hätte er nachgegeben. "Also ... naja ... es gibt eine kleine Feier. Nichts besonderes. Nur ein paar alte Freunde aus unserer alten Heimatstadt." berichtete er worauf meine, und die Augen meiner Schwester immer größer wurden. "Das heisst doch wir sehen sie wieder oder?" fragte ich hoffnungsvoll. "Das können dir besser die da beantworten." sagte er und zeigte auf eine Gruppe von Menschen bestehend aus unseren engsten Freunden. Man kam natürlich nicht immer miteinander aus und wir kriegen uns ziemlich oft in die Haare, aber eigentlich lieben wir uns alle. Wenn wir mal etwas harsch sind, dann muss es einen Grund haben. Alles entspringt einer Idee und natürlich möchte niemand außen vor gelassen werden, wodurch es meistens ein Opfer gibt und der Rest einen Streich spielt. Das gab es schon so oft.
Eigentlich wollte ich einen Schritt vorwärts gehen, doch inzwischen waren wir schon eingequetscht und wir sahen aus wie ein riesiges Fleischbällchen. Wir umarmten uns und grüßten einander herzlich. Anscheinend hatte Emily, oder Em, ein Problem damit das ich Mike etwas zu lange umarmte weswegen sie mich mit ihrer Hüfte wegstieß und ihn zu küssen began. Ich wusste zwar das sie sich nahestehen, aber so nah ...? Ich räusperte mich und Em klärte mich auf. Mike und sie waren also seit 2 Monaten ein Paar. Ich gönne es ihnen voll und ganz doch es gibt ein kleines Problem. Mein Herz gehörte Mike. Ich bin in ihn verschossen, doch das mit einer gemeinsamen Zukunft kann ich wohl nun vergessen. Ich biss mir auf die Unterlippe und zwang mir ein Lächeln auf. "Sonst noch ein paar Pärchen?" rief ich in die Runde und man konnte ein Schmunzeln von den anderen vernehmen. Von allen bis auf Em und Mike die wohl in ihrer eigenen Welt versunken waren, so wie sie sich küssten. Ich verdrehte die Augen und erhielt endlich eine Antwort. "Nope!" kam es nur knapp von Chris, der sich danach aber Ashley zuwand. Er hatte mir erzählt das er in sie verliebt war. So wusste ich ebenfalls das auch Ashley etwas für ihn empfand. Doch sie trauten sich nicht. Ashley würde wohlkaum auf ihn zugehen und von Chris kann man dasselbe behaupten. Er ist zwar extrovertiert und ein echter Spaßvogel, doch in Sachen Liebe ist er echt eine Niete.
Josh klatschte plötzlich in die Hände, was mich aufzucken ließ. Als ich seine Stimme jedoch hörte durchflutete mich ein Gefühl der Wärme. So kalt es draußen auch sein mag, seine Stimme endlich wieder zu hören erfüllt mein Herz und ich konnte nur anfangen zu lächeln. "Lasst uns endlich reingehen Leute! Klar haben wir uns viel zu erzählen, aber es wird langsam dunkel. Außerdem sollte man nie zu spät mit dem feiern anfangen. Also was sagt ihr?" verkündete er und klang so wie ein Football-Coach der sein Team motivieren wollte. Seine Worte schienen zu wirken, denn man konnte nur lautes Gejubel vernehmen und schon wollten alle losstürmten, als Mike kräftig pfiff um die Aufmerksamkeit von uns zu erhalten. Es gelang und wir schauten ihn nur mit einem verwirrten Blick an. "Habt ihr nicht was vergessen?" fragte er, verdrehte die Augen und deutete auf die Koffer die hinter ihm standen. Auch ein paar Kisten waren dabei. Ich konnte mir schon vorstellen was dortdrin war ... Alkohol. Jede Menge Alkohol. Meine Vermutung bestätigte sich als Mike anfing die Flaschen, gefüllt mit einer durchsichtigen Flüssigkeit, auszupacken und ich das Etikett sah. Yepp ... das war definitiv hochprozentiger Alkohol. Ein schelmisches Grinsen schlich sich auf unsere Lippen, denn man konnte nicht leugnen das wir betrunken, in Sachen Spaß, nicht zu übertreffen waren. Wie von einem Bären verfolgt sprinteten wir zu unseren Koffern und zogen sie hastig ins Foyer der Lodge.
Wir stellten sie schnell ab und machten uns sofort daran den wichtigen Teil des Mitgebrachten in die Ski-Lodge zu schleppen. In der Küche angekommen verteilten wir alle Flaschen die wir finden konnten auf dem Küchentisch. Wir blickten uns an und fingen an uns über den Alkohol herzumachen als seien wir eine Woche in der Wüste unterwegs gewesen. Wir spielten alle möglichen Trink-Spiele. Langsam spürte ich die Wirkung des Alkohols und verlor jegliche Hemmung. Ausgelassen tanzte ich im Wohnzimmer, so wie es auch die Anderen taten. Ein paar Gläser des hochprozentigen Getränks mehr und schon konnte ich nicht mehr gerade Laufen. Meine Beine fühlten sich an als würden sich keine Knochen darin befinden. Den Anderen ging es sichtlich genauso, denn jeder brauchte etwas an das er sich festhalten konnte um nicht umzufallen.
Meine Sicht wurde immer dunkler, panisch blickte ich umher doch konnte niemanden erkennen der nicht auch schon in seinem Alkoholrausch das Land der Träume betreten hatte. Wissentlich das ich gegen das Bedürfnis nach Schlaf nicht ankäme, hörte ich auf mich zu sträuben und gab mich der gähnenden Leere hin die sich vor meinen Augen auftat. Kurz darauf fiel ich in einen tiefen Schlaf.
____________________________________Das war das erste Kapitel zu dieser FanFiction und generell auch mein erstes Kapitel 😇😅, also seit bitte nicht zu streng 🤗.
Für Verbesserungsvorschläge bin ich immer offen 🙂.
Und ich muss erstmal eine Story aufbauen weswegen jetzt noch nicht so viel passiert ist, aber das wird noch ich verspreche es 😙.
(1479 Wörter) 😇
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Until Dawn - Schmetterlingseffekt
FanfictionDiese FanFiction ist angelehnt an das gleichnamige Horror-Game "Until Dawn". Eine Entscheidung kann alles verändern und das erfahren die Jugendlichen am eigenen Leib. Alles beginnt mit einem einfachen Scherz, doch entpuppt sich als ein Tripp durch...