Ask hat Daryl gebeten sich in der Gang umzuhören wer Ryans Attentäter sein könnte. Daryl tut Ask den Gefallen aber er ist kein guter Agent. Er ist zu auffällig und sein Chef will ihn anschliessend umbringen. Ich bin entsetzt als Ask, Embla, Matt und Rana einen nackigen und am Boden zerstörten Daryl heim schleppen. Ask hat Daryls Leben gerettet. Doch Daryl besitzt außer seinem Leben nichts mehr. Matt kleidet ohne mit der Wimper zu zucken seinen Bruder in seine Klamotten, Rian nimmt ihn in ihr Zimmer. Sie liebt ihn auch als Habenichts. Daryl versteht die Welt nicht mehr und weiß kaum was er falsch gemacht hat. Ich würde am liebsten seinen Kopf gegen die Wand schlagen und ihm entgegen brüllen: „Wer sich in Gefahr begibt, der kommt darin um!" Binsenweisheit! Wer dealt braucht sich nicht wundern dass er von Kriminellen umgeben ist! Wer sich am Tod und Elend der Menschen bereichert braucht sich nicht wundern dass die Kumpels Arschgeigen sind! Wer doof ist sollte sich nicht als Spion versuchen und schon drei mal gar nicht unter Kriminellen skrupellosen Mördern! Doch Daryl erkennt das alles nicht. Ich weiß nicht ob er so ignorant ist oder einfach zu blöde diese Zusammenhänge zu verstehen. Ich bin sauer auf ihn aber Dain meint dass ich nicht zu hart mit ihm ins Gericht gehen sollte. Er hat nun mal nicht den Grips um Zusammenhänge zu begreifen.
Mein Vermieter schickt mir eine horrende Rechnung. Forderungen für die Wohnungssanierung. Ich hätte die kaputt gewohnt. Außerdem will er die erhöhte Miete für fünf Monate haben. Ich bin sprachlos. So viel Geld habe ich nicht. Dain schnappt sich den Brief und schiebt ihn Ask rüber der sich eigentlich gerade mit Ryan unterhält. „Was ist das?" fragt er verwundert und Dain deutet auf mich. „Dd....das ist die Forderung von... meinem Vermieter." stammle ich und mir wird heiß und kalt weil ich nicht weiß wie ich diese Rechnung begleichen soll. „Du hast da doch noch nicht mal ein halbes Jahr drin gewohnt!" sagt Ask mit zusammengezogenen Brauen. „Rechnerisch gesehen schon." gebe ich zu. Ask schaut mich fragend an. Ich bin vier Wochen vor meinem dreimonatigen Tokio Aufenthalt da eingezogen. Na und dann habe ich ja noch mal acht Wochen darin gewohnt bis er mich rausgeschmissen hat. Ryan fragt: „Er hat dich raus geschmissen?" Dain nickt. Ich sage: „Ich wollte ja eh zu Dain hier in die WG ziehen. Und als wir alles fertig verladen hatten habe ich die Mieterhöhung im Briefkasten gefunden. Er wollte drei mal so viel Geld wie vorher und hat gesagt dass ich entweder zahlen müsse oder binnen fünfzehn Minuten die Wohnung verlassen müsse. Wir haben dann nur noch die Küche entsorgt und dann auf ihn gewartet um ihm den Schlüssel zu geben. Na, und jetzt das!" Ich schaue Ryan bedröppelt an. „Warte, mal, ich ruf mal meinen Anwalt an. Ich glaube dass das ein bisschen zu weit geht. Der Kerl möchte sich eindeutig bereichern. Der bekommt eine Klage an den Hals!" Ryan telefoniert und keine halbe Stunde später sitzt ein sehr adrett gekleideter Mann an unserem Tisch und ich gebe ihm alle Korrespondenz die ich mit meinem Vermieter geführt habe. Dazu die Bilder die ich von meiner Wohnung gemacht habe. Ursprünglich habe ich die Wohnung geknipst (und gefilmt) weil ich Dain zeigen wollte wie ich wohne. Ich war damals sehr stolz auf mein kleines Reich. Ich wusste ja schon dass sie nach NY ziehen wird und ich hatte ein bisschen gehofft dass sie zu mir zieht. So wie es jetzt ist ist es aber um Längen besser! Der Anwalt ist sehr nett und zuversichtlich dass ich nicht zahlen müsste. Er möchte sogar eine Anzeige wegen Nötigung machen. Jemandem so wenig Zeit zu lassen um aus dem Mietvertrag auszusteigen ist nicht rechtens. Ich bin mit allem einverstanden Hauptsache ich muss nicht so viel bezahlen. Ich bin Ryan ewig dankbar dass er mir ohne mit der Wimper zu zucken bei meinem Vermieterproblem hilft. Ich würde mich gerne erkenntlich zeigen und Ask sagt mir wie: Ryan hat eine Einladung ausgerechnet aus jener Firma erhalten deren Chef höchstwahrscheinlich für das Attentat auf Ryan verantwortlich ist. Dain und ich hacken uns in deren Computer und präsentieren unser Ergebnis. Es ist eine Firma die mit entsetzlichen Methoden arbeitet. Ausbeutung, Korruption und Mobbing scheint ihr oberstes Prinzip. Die Mitarbeiter sind nicht mehr als Sklaven. Gesetze und Bestimmungen gelten nicht für die. Dain und ich sind bestürzt. Wie kann nur solch eine fürchterliche Firma so erfolgreich sein? Da Ryan der Einladung folgen möchte strecken wir unsere Finger nach deren Rahmenprogramm aus. Ask, Thorsten, Tjorben, Finn und Eki werden das Unterhaltungsprogramm sein. Die eigentliche Band ist schnell storniert. Die Bühnentechniker sind Dain und ich. Als Sicherheitspersonal heuert die Firma Matt, Daryl und Adam an, als Serviermädchen die mit Sekt herumgehen werden Rana, Rian und Embla eingetragen. Embla ist deswegen sauer auf uns. Freja und Finja werden als Sekretärin, bzw. persönliche Assistentin mit kommen, Jake als Bodyguard. Jake ist wirklich ein sehr guter Bodyguard. Er kann gut beobachten und ist flink. Außerdem ist er Ryans Chauffeur. Ich habe ja zunächst gedacht dass Ryan nun ein Snob sei weil er sich fahren lässt aber Ryan kann gar nicht selber Auto fahren und er nutzt häufig die Fahrten um noch zu arbeiten. Er ist sich aber nicht zu schade morgens mit uns in Asks klapprigen Bus zur Arbeit zu fahren. Irgendwie ist er wohl doch noch der nette Student den ich kennengelernt habe.
Dain und ich durchforsten unsere eigenen Computer ob wir vielleicht auch etwas über unsere Arbeitnehmer finden. Doch mehr als ein paar Fehlzeiten oder vereinzelte Mitarbeitergespräche finden wir nicht. Doch die Typen mit den meisten Fehlzeiten schreibe ich auf. Wer benötigt schon Faules Personal. Außerdem schreibe ich auf meine Liste die Personen über die am meisten Beschwerden eingegangen sind. Mit dieser Liste gehe ich zu Mark. Er ist ja der zweitwichtigste Mann im Haus und Ryan will ich mit dem Mist nicht behelligen. Mark empfängt uns wie immer sehr höflich und schenkt Dain ein herzliches Lächeln das sie sogar erwidert. Mark ist zwar null in der Lage mit Dain zu ‚reden' aber er mag sie trotzdem sehr gern. Er ‚unterhält' sich mit ihr mit Block und Bleistift. Ich präsentiere Mark also unsere Liste und er schaut darüber. Ich erkläre derweil dass wir aus den miesen Firmen die guten Arbeitnehmer abwerben könnten um unsere zu ersetzen. Mark schaut mich freundlich an und sagt dann bestimmt: „Von diesen Menschen kündige ich keinen." Ich wundere mich weswegen er dies so bestimmt sagen kann. Ich versuche ihn mit den Fakten zu überzeugen:
„Warum? Hugh war im letzten Jahr fast jede zweite Woche krank und hat 30 unentschuldigte Tage." Mark schaut mich ernst an und antwortet: „Seine Frau ist letztes Jahr gestorben. Sie hatte Leukämie und hat einen harten Todeskampf gekämpft. Hugh kümmert sich nun alleine um seinen Sohn. Und wenn Hugh 365 unentschuldigte Fehltage hätte würde ich ihn nicht kündigen. Er braucht das Geld." Ich muss schlucken. Natürlich kenne ich nur die Fakten, nicht die Not hinter den Zahlen. Dennoch traue ich mich zu sagen: „Und Sally? Sie fehlt jeden Montag." „Sally fehlt nicht, sie ist beurlaubt. Sie kümmert sich um ihre behinderte Tochter und Montags hat das Kind Delphintherapie. Die Plätze sind super rar und Sally hatte Glück für Lucy einen zu bekommen." Ich wundere mich wie sich Sally so etwas teures leisten kann. Gibt es einen Hilfsfond für sie? Ich frage daher: „Sally arbeitet halbtags als Sekretärin. Wie kann sie sich so etwas leisten?" „Gar nicht. Ich bezahle die Therapie." sagt Mark leise. Dain lächelt Mark ganz sanft zu. Sie mag es wenn sich jemand für die Schwächen einsetzt. Und Mark tut das über die Maßen. Ich könnte ihn knuddeln so sehr gefällt mir das was er da gerade sagt. Dennoch frage ich weiter. Dieses Mal von der Liste wer die meisten Beschwerden kassiert hat: „Und die Putzfrauen die nie putzen?" Frage ich deswegen atemlos und bin gespannt ob er auch bei Ihnen die Gründe kennt die nicht in den Akten stehen. „Rosalinda Gonzales und Juanita Fernández?" fragt Mark zielsicher und ich nicke. „Den beiden wurde nie gesagt was sie tun sollen. Ich habe selbst mitbekommen wie sie falsche Anweisungen bekommen haben. Das war Mobbing. Mobbingopfern kündige ich nicht, ich helfe ihnen sich zu wehren." Ich bin begeistert von Mark und sage ihm das. „Mark, du bist nen toller Chef." Verrate ich ihm und zerreiße die Liste. Doch Mark bittet mich um sie Liste. Er möchte mit den Mitarbeitern sprechen die auf meiner Liste stehen deren Geschichte er aber noch nicht kennt. Ich bin mir sicher dass Mark helfen wird.