Das Gespräch nach dem Unterricht mit dem Direktor ist nicht wirklich überraschend verlaufen.
„Dir drohen ordentliche Konsequenzen, Fräulein!
....eine Frechheit, sowas....
..lasse ich mir ganz sicher nicht bieten...
Wehe, du erlaubst dir noch den kleinsten Fehltritt, dann..."Das ist weder pädagogisch wertvoll noch sonst irgendwas, deshalb höre ich einfach gar nicht zu. Mir doch egal was er will. Solange ich niemanden ernsthaft verletze, kann er mich nicht mal aus der Schule werfen. Wofür ich übrigens auch nicht garantieren kann.
Nach der Schule müssen Elliott und ich mit dem Bus fahren, seine Mutter arbeitet an einem Tag in der Woche in der Nachmittagsbetreuung des Kindergartens.
„Was ist los, Lou?"
„Gar nichts."
„Doch. Du bist so still. Sonst laberst du mich die ganze Busfahrt mit irgendeiner Scheiße voll, also, was ist?"
Ich seufze. Ich hab ein bisschen Angst, dass Elliott mich umarmen könnte und ich dann zu weinen beginne. Ich will nicht heulen, nicht jetzt, gar nicht.
„Zuhause, okay?"
Er nickt.
Was soll er auch sonst sagen?Bei ihm angekommen, werfe ich mich nicht auf die Couch. Ich setze mich langsam hin.
„Jetzt sag endlich!"
„Ich hab nur...an Louis gedacht. Ich weiß einfach nicht...also..."
„Hey. Es ist okay. Ich verstehe es."
Ich nicke.
„Wir können Ángel anrufen, wenn du willst."
Ich muss grinsen.
„Ja, ich will."
Elliott ergänzt.
„Sie dürfen die Braut jetzt küssen."
Wir brechen in Gelächter aus, beide, als er mich hochhebt und aufs Sofa wirft.
„Aber im Ernst, können wir ihn bitte anrufen? Videochat?"
„Klar."
Elliott holt sein Handy heraus.
Er dreht es weg, als er den Kontakt von Ángel wählt. Wahrscheinlich hat er ihn als „Babe" oder mit zwei Milliarden Herzen eingespeichert. Ich bin nicht in der Stimmung um ihn damit aufzuziehen.
Ich hoffe so sehr, dass er abhebt, oh bitte, komm schon, mach, bit...Verschwommen erscheint ein Gesicht auf dem Bildschirm.
„Coco? Wo ist...also...hi!"
„Hi."
Sie ist wieder so still, wie damals, als ich sie kennengelernt habe.
Neben sie drängt sich das Gesicht ihres und meines Bruders.
„Hey, Elliott. Hallo, Louisa-Mary."
„Lu! Lu!"
„Louis! Hey, Ángel!"„Wie geht es euch?"
Elliott nimmt mir das Reden ab. Großteils. Ángel meint, Louis fände sich einigermaßen zurecht. Coco erzählt von seinen Entzugserscheinungen und das sich einige andere Kinder von ihm fern halten. Er versteht sich aber gut mit Cal und ein gewisser Leeven sorgt gemeinsam mit Coco, Ángel und einem Mädchen namens Kath dafür, dass es ihm gut geht.
„Können wir euch besuchen?"
Ich habe das jetzt gar nicht bewusst gefragt, aber ich würde es wirklich gern tun. Und eigentlich würde ich Louis gern nachhause holen.
„Mmmmm, okay. Morgen? In der Nacht?"
„In der Nacht?"
„Ja, in der Nacht."
Was Coco damit wohl meint? Sie sieht mich durchdringend an.
„Gut, dann morgen in der Nacht."
„Okay."
„Tschüss."
„Bis morgen."
Sie legen auf bevor wir es tun können.
Als Elliott's Mum nachhause kommt, sieht sie mich besorgt an
„Louisa? Du musst nochmal ins Krankenhaus. Nachuntersuchung."
NEIN!
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Shut up everyone
De TodoMein Leben ist auch ohne euch scheiße genug Louisa-Mary Sie wird von fast allen einfach nur Lou genannt, weil sie ihren Namen viel zu lang findet. Aber von allen kann man nicht reden. Es ist nicht oft so, dass jemand mit ihr reden will. Wer würde da...