An ihrem letzten Ferientag war es schließlich so weit. Endlich würde Zoe wieder ihre Freunde sehen. Es war eine unbändige Ungeduld in ihr, während sie sich ein paar Sachen zusammenpackte, die sie für die Übernachtung im Tropfenden Kessel benötigen würde. Zusammen mit Harry und den Weasleys übernachteten sie dort, damit Rons Eltern sie am nächsten Tag direkt zum Bahnhof Kings Cross bringen konnten. Und dann würde Zoes leben endlich wieder in geregelten Bahnen laufen und sie war wieder mit ihren Freunden vereint.
Als die Dreizehnjährige fertig war erhielt sie von ihrem Großvater noch die Schulliste mit den Dingen, die sie in der Winkelgasse besorgen musste und das passende Kleingeld dazu. Gemeinsam traten sie durch den Kamin im Schulleiterbüro und traten über das Flohnetzwerk direkt in den Tropfenden Kessel ein. Etwas rußig schritt Zoe aus dem Kamin und klopfte ihre Kleider aus und just in jenem Moment wurde sie fast umgerissen.
Hermine, sommersprossig und braun gebrannt, war ihr stürmisch um den Hals gesprungen, hatte sie begrüßt und sprudelte sofort wie ein Wasserfall los. Etwas überrascht, jedoch überaus glücklich, erwiderte Zoe die Umarmung.
„Es tut mir so leid, dass du nicht zu uns kommen konntest, Zoe! Ich hab' dich so sehr vermisst! Oh, und ich freue mich, dass wir nun zusammen einkaufen werden. Und morgen beginnt die Schule wieder und dann ‑"
„Hermine! Ich bin auch noch da!" Ron Weasley hatte sich zu ihnen gesellt und begrüßte Zoe, nachdem Hermine sie losgelassen hatte mit einem Handschlag.
Was ihre Freundin jedoch nicht lange aufhielt, die vor Aufregung immer noch weiter sprach, bis schließlich Zoe sie unterbrechen musste.
„Wo ist Harry?", fragte sie neugierig und versuchte den Schwarzhaarigen unter den ganzen Weasleys auszumachen.
„Tom meinte er sei in der Winkelgasse!", antwortete Hermine abrupt. „Er wusste ja nicht dass wir kommen. Wollten ihn ja überraschen und ‑"
„Hermine ...", meinte Ron erneut, „lass sie doch mal ‚Hallo' sagen!"
Zoe und Hermine kicherten und schließlich war Hermines aufgeregter Sprachfluss ein wenig gemindert und so hatte die Slytherin Zeit die restlichen Weasleys zu begrüßen. Sie genoss besonders die liebevolle und mütterliche Umarmung von Mrs Weasley, die keinen Moment zögerte, Rons Freunde wie ihre eigenen Kinder zu behandeln. Kurz darauf schickte sie auch allesamt hinauf, damit sie ihre Sachen in die Zimmer bringen konnten, bevor sie sich zu ihrem Einkaufsbummel aufmachten.
Zoe, Ginny und Hermine teilten sich Zimmer Nummer Vierzehn. Darin befanden sich vier rustikale Holzbetten und zwei auf Hochglanz polierte Kleiderschränke. Im Kamin stapelten sich – anzündebereit ‑ Holzscheite und daneben stand eine kleine Sitzgruppe aus Chippendale Möbeln.
Die drei Mädchen warfen ihre Sachen auf die Betten und liefen dann wieder hinunter. Dumbledore und Mr und Mrs Weasley saßen an einem Tisch in der Ecke, tranken Tee und waren offensichtlich in ein ernstes Gespräch vertieft. Zoe trottete hinüber, um sich von ihrem Großvater zu verabschieden.
„Heute keine Umarmung?", fragte ihr Großvater neckisch.
„Opa!", widersprach Zoe peinlich berührt. „Wir sehen uns doch morgen wieder!"
Albus Dumbledore lächelte müßig, und als Zoe sich verabschiedete hörte sie im Gehen noch, wie Mrs Weasley sagte: „Sie werden viel zu schnell groß!"
Mit Ron und Hermine im Schlepptau betrat die Slytherin den Hinterhof des Tropfenden Kessels.
Hermine zog ihren Zauberstab aus der Tasche und ging zielstrebig auf die gegenüberliegende Backsteinwand zu.
„Warte!", protestierte Ron, bevor seine Freundin die Mauer erreicht hatte. „Das wäre sein erster Einsatz."
Der jüngste Weasley-Sohn zog eine schmale, längliche Schachtel aus seiner Tasche. öffnete sie ehrfürchtig, zog einen nagelneuen Zauberstab heraus und hielt ihn stolz vor sein Gesicht.
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Zoe Dumbledore und der Gefangene von Askaban
FanficDie Ferien allein in Hogwarts zu verbringen ist für Zoe Dumbledore eine Geduldsprobe. Als auch noch ihre restlichen Ferienpläne ins Wasser fallen bleibt ihr nichts anderes übrig, als das Beste daraus zu machen. Die Sicherheitsvorkehrungen, die aufgr...