Es wurde spät. Die Sonne war mittlerweile komplett untergegangen und man konnte die funkelnden Sterne sehen. Tae und ich waren nach unserem Gespräch wieder zu den Erwachsenen gegangen und saßen nun an einem kleinen Lagerfeuer. Während sich unsere Eltern aufgeweckt unterhielten, waren Jimin und ich schon am Einschlafen. Lange dauerte es nicht, bis meine Müdigkeit gewann und ich fest einschlief.
Nachdem auch unsere Eltern müde geworden waren, löschten sie das Feuer und Dad trug Jimin und mich in das Gästezimmer. Ich bekam nicht viel mit da ich tief und fest schlief.
Die Nacht war klar und der Vollmond strahlte genau in unser Zimmer. Mein Schlaf wurde unruhiger. Ich wälzte mich im Schlaf hin und her, kam nicht zur Ruhe. Von außerhalb nahm ich Geräusche wahr, welche sich in meinen Traum mit einbezogen und mich somit auf Trapp hielten. Langsam wurde mir warm, ich atmete so, als würde ich gerade einen Marathon laufen. Angstschweiß bildete sich auf meiner Stirn und lief langsam an meinen Schläfen hinunter auf das Kopfkissen, was nach einiger Zeit durchgeschwitzt war. Mein Brustkorb hob und senkte sich schneller und schneller, bis ich meine Augen aufriss und panisch hochschreckte. Langsam beruhigte sich mein Atem und wurde wieder langsamer. Diese Geräusche... Sie hörten sich so real an. "War das wirklich nur ein Traum?", dachte ich, während mein Blick zu Jimin glitt, welcher tief und fest schlief. Ich ließ meinen Oberkörper wieder zurück auf das Bett fallen. "Wah!", schreckte ich auf und tastete das Bett ab, welches pitschnass war. "...Oh man...", nuschelte ich leise. Müde streckte ich mich und rutschte aus dem Bett, auf der Suche nach der Toilette hier im Haus. Langsam öffnete ich die alte Holztür, welche ein knarrendes Geräusch von sich gab. Kurz erschrocken über das Knarren blickte ich zu Jimin, da ich dachte, dass ihn das aufgeweckt hatte, aber dem war nicht so. Erleichtert atmete ich aus und huschte durch den kleinen Türspalt, hinaus in den Flur. Der alte Bodenbelag seufzte unter meinen Schritten auf, gab ein Quietschen und Knarren von sich. Auf Zehenspitzen tapste ich zur nächsten Tür und öffnete sie langsam, in der Hoffnung, dahinter das Badezimmer vorzufinden. Jedoch stieß ich auf ein recht jugendlich eingerichtetes Zimmer: "Das ist sicher das Zimmer von Namjoon oder Tae.", kam es mir in den Sinn. Jedoch wunderte ich mich, dass das Bett immer noch ordentlich gemacht war. Ganz unberührt stand es im Raum. Ich schloss die Tür wieder. Mein Blick schweifte umher. Der Flur war recht breit. In der Mitte war die Treppe aufgebaut, welche zum Erdgeschoss führte. Rechts von der Treppe waren vier Türen, während links von der Treppe nur drei Türen waren und ein Gang, welcher weiter hinter in das Haus führte.
Es war etwas frisch im Flur. Gänsehaut breitete sich über meinen Körper aus und ließ mich leicht zittern. Weiter tapste ich zur nächsten Tür. Wieder ein Teenagerzimmer und wieder leer. Wo die beiden wohl sind? Ich zerbrach mir darüber nicht mehr den Kopf und ging zur letzten Tür der rechten Seite. Gespannt legte ich meine Hand an den Knauf und drehte ihn um. Langsam öffnete sie sich und ich trat hinein.
Ein leerer Raum. Nur ein alter Schrank und ein Stuhl standen darin. Er war etwas kleiner als die anderen Räume, da auf der linken Seite des Zimmers Schrägen eingebaut waren. Vorsichtig trat ich in die Mitte des Raumes und strich mit meiner Hand über den Stuhl der dort mitten im Raum stand. Er war zu dem großen Fenster gerichtet, durch das der Vollmond genau durchschien. Ich genoss den Anblick und setzte mich für eine kurze Zeit. Ich beobachtete den Mond. Nach einer Weile ließ ich meinen Kopf in den Nacken fallen. Langsam öffnete ich meine müden Augen wieder und bemerkte, dass es einen Zwischenboden in dem Raum gab. Ich richtete mich auf und blickte genauer zu diesem Zwischenboden. Mir stockte der Atem. Verstört weitete ich meine Augen und plumpste mit einem recht lauten Rumpeln von dem Stuhl. Was ist das? Das kann doch nicht sein! Ist das wirklich eine...
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Old McKim Had A Farm
FanfictionMein Herz raste. Es fühlte sich so an, als würde es gleich aus meiner Brust springen. Eine zierliche Hand ragte über die Kante des Zwischenbodens. An der Hand bahnte sich ein kleiner Fluss aus Blut seinen Weg, bis dieser die Spitze des Zeigefingers...