Ich bin der, den ihr Wächter der Digiwelt nennt

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Ich befinde mich wieder in diesem weißen Raum. Kurz sehe ich mich um. Hinter mir steht ein Digimon. Eine gewisse Ähnlichkeit zu Lucemon ist erkennbar, aber dennoch schaut es komplett anders aus. Es sieht aus wie eine blonde Frau mit sechs Engels- und sechs Teufelsflügel. Ihr Körper wird von einer Rüstung geschützt. Die rechte Seite ihrer Rüstung ist weiß mit ein paar hellblauen Akzenten. Hingegen ist die linkte Seite schwarz mit roten Akzenten. Der obere Teil ihres Gesichts wird von einem ebenfalls weiß-schwarzen Helm verdeckt. Sie ist wirklich schön. Viel schöner als Lucemon. Von ihr geht ein angenehmes Gefühl aus. Ein vertrautes Gefühl.

„Wer bist du?", frage ich nach. „Du hast über mich schon sehr viel gehört", antwortet mir das Digimon gegenüber. Ihre Stimme ist mir nur mehr als bekannt. Bereits öfters habe ich diese Stimme gehört. „Ich bin der, den ihr Wächter der Digiwelt nennt", fährt sie fort, „Mein Name ist Mastemon." „Du bist der Wächter der Digiwelt?", hacke ich ungläubig nach. „Ja, Aurora." „Warum zeigst du dich mir jetzt?" „Es ist an der Zeit. Meine Kräfte sind vollkommen zurückgekehrt. Und Lucemon muss nun endgültig besiegt werden. Wenn sie wieder nur versiegelt wird, besteht die Gefahr, dass sie erneut ausbrechen kann." „Du wirst uns unterstützen?" „Natürlich. Damals haben die zehn legendären Digikrieger mich ebenfalls um Hilfe gebeten. Daher werde ich auch dieses Mal gegen Lucemon kämpfen." „Ich danke dir. Das ist eine große Hilfe." „Du musst mir nicht danken. Es ist meine Pflicht die Digiwelt zu beschützen. Und wegen Lucemon ist nicht nur die Digiwelt komplett verschwunden, sondern auch die Welt der Menschen ist in Gefahr. Wenn es Lucemon gelingt in die reale Welt zu kommen, steht auch eure Welt kurz vor der Zerstörung. Das muss verhindert werden."

Das stimmt. Lucemon muss aufgehalten werden, bevor sie weiterhin Unheil anrichtet. Bevor sie in die reale Welt gelangen kann. Sie darf nicht auch noch unsere Welt zerstören. Das darf einfach nicht passieren.

„Ich werde dir meine Kräfte übertragen", spricht Mastemon zu mir. „Wie meinst du das?" „Ich habe dich bereits zu den Spirits von Darcmon, Hippogriffomon, Venusmon, BelleStarmon und Rosemon geführt. Dadurch konntest du zu ihnen digitieren. Mit meinen Kräften kannst du zum Wächter der Digiwelt digitieren. Dann bist du stärker denn je. Zusammen mit den zehn legendären Digikrieger könnt ihr Lucemon besiegen. Gemeinsam könnt ihr sowohl die Digiwelt als auch die reale Welt retten." „Ja. Wir werden kämpfen. Für die Digiwelt. Für unsere Welt." Sanft nimmt Mastemon meine Hände. Ihre Hände sind angenehm warm. Gleichzeitig spüre ich, wie immer mehr Kraft in mich übergeht. Immer mehr ihrer Kraft spüre ich in meinem Körper. Mit ihrer Hilfe und Kraft können wir nicht verlieren.

Plötzlich schreckt Mastemon auf. So als wäre sie aus ihrem Konzept gerissen worden. „Was ist los?", will ich wissen. „Deine Freunde kämpfen gegen Lucemon. Sie haben im Moment keine Chance gegen sie." „Was? Dann musst du mich sofort zurückschicken." „Das kann ich noch nicht. Noch hast du nicht all meine Kräfte erhalten. Es tut mir leid, aber du musst noch einen Moment Geduld haben." „Dann zeig mir, was da draußen vor sich geht! Wie geht es den anderen?" „Schau her." Mit diesen Worten erscheint ein Spiegel neben mir.

Darin kann ich Kazemon, Beetlemon, Kumamon und Löwemon sehen. Auch Aldamon und Beowolfmon sind da. Sie stehen Lucemon im dunklen Gebiet gegenüber.

„Erstaunlich. Ihr schon wieder. Ihr Menschen seid also immer noch am Leben. Aber wie es aussieht, fehlt eine von euch", stellt Lucemon fest, „Aber das macht nichts. Sobald der Datenstrom hier ankommt, öffnet sich das Tor zur realen Welt. Dann wird mich niemand mehr aufhalten." „Das werden wir ja noch sehen!", meint Aldamon. „Wir werden unsere Welt beschützen!", kommt es von Beowolfmon. „Wie niedlich. Aber der Tag, an dem ich zum ersten Mal die reale Welt betrete, soll unvergesslich werden. Ich werde gegen euch kämpfen", richtet sich Lucemon an die Digikrieger.

Ohne Umschweife greifen Kumamon und Kazemon gemeinsam an. Allerdings macht dieser Angriff Lucemon nichts aus. Stattdessen steht Lucemon plötzlich vor den beiden und schleudert sie zurück. Beetlemon und Aldamon starten den nächsten Angriff. Aber auch dieser verursacht keinen Schaden. Beide Angriffe schleudert Lucemon einfach zurück. Nun greifen auch Löwemon und Beowolfmon an. Doch auch ihre Attacken richten keinen Schaden an. Lucemon startet einen Gegenangriff in die Richtung von Löwemon. Dieser versucht zwar den A*ngriff abzublocken, allerdings vergebens. Er wird frontal getroffen.

„Nur weiter so. Strengt euch an. Aber ihr könnt machen, was ihr wollt. Niemand kann mich besiegen. Soll ich euch zeigen warum?", fragt Lucemon nach. Sie streckt ihre Arme aus. In der einen Hand hält sie einen Ball aus Licht und in der anderen einen Ball aus Finsternis. „Hier habt ihr die Kraft des Lichts." Mit diesen Worten lässt Lucemon den hellen Ball fallen. Dieser Ball hüllt die Gruppe vollkommen ein. „Und hier die Kraft der Finsternis." Damit fällt auch der andere Ball auf die Digikrieger und nimmt sie ein. Schmerzerfüllte Schreie sind zuhören. Kurz darauf explodieren die beiden Bälle. Die Digikrieger digitieren zurück.

„Licht und Finsternis bedienen einander. Sie gehören zusammen. Sie können nie dasselbe sein, aber ich allein kann ihre Kräfte miteinander vereinen. Und das ist der Grund, warum mich niemand besiegen kann. Diese Kraft macht mich allmächtig!", erklärt Lucemon, „Das wird euer Ende sein, ihr Menschen. Aber habt keine Angst. In meiner neuen Welt werdet ihr wiedergeboren." Lucemon startet einen zweiten Angriff. In ihren Händen erscheint jeweils ein Ball aus Licht und Finsternis. Als Erstes lässt sie den Lichtball wieder fallen. Kurz darauf folgt auch der Ball aus Finsternis. Dieser wird allerdings von Löwemon aufgehalten. „Koichi!", höre ich Koji rufen. „Du Idiot. Selbst der Kämpfer der Finsternis kann der Macht meiner Finsternis nicht standhalten", erklärt Lucemon. Löwemon scheint keine Kraft mehr zu haben. Er wird sowohl von dem Kreis aus Licht als auch von dem Kreis aus Finsternis gefangen genommen.

„Ich kenne jetzt mein Schicksal", fängt Löwemon an, „Ich weiß, warum ich in die Digiwelt gekommen bin. Lucemon, nicht nur du kannst Licht und Finsternis miteinander vereinen. Digiritter, ich danke euch. Es war schön, euch kennengelernt zu haben. Aber in der Welt der Menschen werden wir uns nicht wieder sehen." „Was?" „Ich bitte euch, beschützt diese und unsere Welt!" Der Ball zerbricht. Nun noch der Geist von Koichi und seine Spirits sind da. „Hier Koji. Ich übergebe dir die Spirits der Finsternis." Mit diesen Worten erhält Koji von Koichi die Spirits. „Ich bin froh, in die Digiwelt gekommen zu sein. Ich bin froh, euch alle getroffen zu haben."

„Du bist ja immer noch da", kommt es von Lucemon, „Verschwinde endlich." Koichi löst sich in D-Codes auf. Diese D-Codes werden von Lucemon gescannt. Koichi hat sich geopfert. Damit hat er die anderen mit seinem Leben beschützt.

„Koichi!" Plötzlich fängt Koji an zu schreien. Ihm scheinen die Spirits der Finsternis Schaden zuzufügen. „Ich habe es doch gewusst. Ein Mensch kann niemals Licht und Finsternis miteinander vereinen." „Was hat das zu bedeuten?", fragt Takuya. „Was für ein einfältiger Junge. Er hat sich umsonst geopfert." „Das verzeih ich dir nie!" Von Takuya gehen Flammen aus, die ihn und Koji einhüllen. Die D-Tectoren der anderen fangen an zu leuchten. Dieses Licht wird auf den Feuerball gerichtet.

Ich wende mich von dem Spiegel ab. Das darf nicht sein. Koichi kann nicht einfach Tod sein. Es muss doch noch einen Weg geben. „Schick mich sofort zurück. Ich muss ihnen helfen", fordere ich Mastemon auf. „In Ordnung. Du hast meine vollen Kräfte erhalten." Mastemon legt ihre Arme als auch ihre Flügel sanft um mich herum. So fühle ich mich geborgen. Sie ist angenehm warm. „Gemeinsam kann die Digiwelt und auch die reale Welt gerettet werden. Also gebt nicht auf. Ich werde auf dich achten", meint Mastemon zu mir, „Mit meinen Kräften zählst du als Wächter der Digiwelt." Damit werde ich wieder von einem hellen Licht umgeben.

Das einzige was ich noch höre sind die Stimmen der zehn Elemente. „Entfache das Feuer in deinem Herzen." „Erkenne das Licht in deiner Seele." „Behalte mit dem Eis einen kühlen Verstand." „Sei so frei wie der Wind." „Sei so eindrucksvoll wie der Donner." „Hole deine Kraft aus der Erde." „Lasse dich nicht wie das Holz bearbeiten." „Fließe mit dem Wasser in die Tiefen deiner Träume." „Sei so widerstandsfähig wie das Gold." „Unterdrücke die Finsternis in dir."


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