Kapitel Vierzehn

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                                                                      ~~ Vierzehn ~~

Ich denke immer weniger an Thomas oder Stefan. Meine Gedanken drehen sich immer öfters um Drogen. Es gibt keinen Tag mehr an dem ich und Miley clean sind. Miley und mein Verhältnis ist angespannt. Ist Hunter ihr doch nicht egal? An mir nagt, das schlechte Gewissen aber ich will das mit Hunter nicht beenden. Dafür ist der Sex zu gut. Auch zu den Behandlungen mit Dr. Steiner erscheine ich nicht mehr sowie ich mich auch nicht mehr Christina melde. Ich habe alles aufgegeben. Mich aufgegeben. "Jessy, komm aus dem Bad!", höre ich Miley draußen wüten. Ich begutachte mich im Spiegel. Mann, ich sehe ziemlich schlecht aus. Ich bin blass und habe tiefe Augenringe. Ich sehe ungesund aus. Wieder hämmert es an der Tür. "Verdammte scheiße, ich komme ja schon!", brülle ich aggressiv und reiße die Tür auf. Vor mir steht die ebenfalls blasse und käsige Miley. Ohne ein Wort gehe ich an ihr vorbei. Hunter ist nicht da also mussten Miley und ich ohne Drohgen auskommen. Hunter leitet eine große Firm deshalb auch das ganze Geld für Drogen. Ich ziehe heftig auf. Meine Nase rinnt seit Tagen. Mir ist klar, dass es von den Drogen kommt. Auch essen will ich nichts. Ich lasse mich lustlos auf das Bett fallen? Wird es jetzt immer so sein, wenn ich keine Drogen nehme? Diese Leere in mir? Ich will mein Handy entsperren aber es gelingt mir nicht. Meine Finger sind taub und eiskalt. Ich entdecke meine Decke und wickle mich darin ein.
Mit zittrigen Händen laufe ich ins Wohnzimmer. Ich reiße alle Schubladen auf und durchsuche sie nach Drogen. Ich lege meine Hand auf mein Herz und halte kurz inne. Es rast.
Ich habe mich auf den Boden gesetzt und stehe nun wieder auf. Leider zu schnell. Ich stolpere ein paar Schritte und laufe in den Esstisch, der krachend zu Boden fällt. Ich kann nicht aufstehen. Was ist nur los mit mir?
"Miley!", rufe ich panisch doch sie kommt mich
Keuchend kämpfe ich mich auf und laufe in ihr Zimmer. Miley liegt zusammengerollt auf den Boden und krümmt sich. Sie hat Bauchkrämpfe.
Mit Tränen in den Augen sieht sie mich an und flüstert: "Sind die Entzugserscheinungen?"
"Ich weiß es nicht.", ich lasse mich neben sie auf den Boden plumsen.
"Kannst du Hunter anrufen?"
"Ja, klar." Ich gehe in mein Zimmer und wähle seine Nummer.
"Ja?", erklingt seine raue Stimme.
"Hunter?", flüstere ich als mir übel wird.
"Jessica?", höre ich seine Stimme nur ganz leise.
"Ich... Wir..." Meine Stimme sowie meine Luft ist weg. Ein Hustenkrampf nimmt mich ein.
"Was zum Teufel ist los bei euch?"
"Ich... Keine Ahnung."
"Habt ihr heute schon was genommen?", fragt er scharf.
"Nein.", sage ich knapp und huste weiter.
"Okay, ich bin in ein paar Minuten bei euch." , und schon hat er aufgelegt.

Miley schläft nun seit einigen Minuten während ich noch immer Hunter versuche zu überreden, etwas springen zu lassen.
"Verdammt Nein! Du hattest gerade deinen ersten Entzug und willst schon wieder etwas?"
"Ja", beharre ich.
Nach langem hin und her, lässt Hunter nach, seufzt und gibt mir weißes Pulver.
Als es mir wieder gut geht, fangen Hunter und ich wieder an rum zu machen.
"Eigentlich wollte ich Rache für die Aktion im Restaurant aber du bist verspannt, meine Liebe. Das heißt für dich Entspannung." Hunter zieht mich aus und küsst meinen Rücken. Seine starken Hände massieren mich als ich mit einem lächeln im Gesicht einschlafe.

"Was zum Teufel soll das heißen, ich habe ein Drogenproblem?", schreie ich Dr. Steiner an, der heute Mittag überraschend vor unserer Wohnung steht. "Das du süchtig bist." Der Arzt baut sich gefährlich vor mir auf. Miley und Hunter haben sich schon vor ein paar Sekunden aus dem Staub gemacht. "Wie kommen Sie auf so' nen Dreck?", wütend funkele ich ihn an. "Ich bin Arzt. Ich kenne die Anzeichen!", auch er funkelt mich sauer an. Ich gehe aufgebracht zum Kühlschrank und hole die eisgekühlte Flasche Jack Daniels raus und füllt mir ein Glas ein. Gerade als ich zum Trinken ansetzten will, nimmt mir Hunter das Glas aus der Hand. Hunter? Was sollte das schon wieder?
"Nein, nicht.", sagt er mit gefährlichem Unterton. "Was wollt ihr nur alle von mir?", schreie ich hysterisch. "Schau dich an, Jessica. Das bist nicht du! Die Drogen haben dich verändert!", mischt sich nun auch Miley ein. Sie sollen alle gehen! "Was willst du jetzt von mir, Miley? Du hast mich ja dazu gebracht! DU, hast mir damals den ersten Joint angeboten! Du hast mich damals überredet die erste Line zu ziehen!", kreische ich. Miley sieht mich geschockt an. Gleich wie Hunter. "Hast sie nicht, Jessica!", verteidigt Hunter sie jetzt. "Und was willst du jetzt Hunter? Wer hat uns immer die Drogen gebracht?" "Jetzt mach mal halblang! Du kannst uns nicht dafür verantwortlich machen, dass du ein Problem mit Drogen hast. Mädchen, denk mal nach, wer hier von uns letzte Woche, den ersten Entzug hatte. Du oder ich?", brüllt er zurück. Miley erwacht aus ihrer Starre. "Hunter, sie hat recht. Ich bin hier die Schuldige. Ich hab sie in dieses Loch getrieben.", sagt sie. Hunter geht auf sie zu, nimmt ihr Kinn und zwingt sie ihn anzuschauen. "Das stimmt nicht, Miley. Gib dir nicht die Schuld." Er schließt sie in eine zärtliche Umarmung. "Wollt ihr mich alle verarschen? Jetzt machst du wieder mit ihr auf Big Love? Miley er verarscht dich von hinten bis vorne! Und außerdem, bist du nicht viel besser als ich! Wer lag letztens am Boden und hatte selbst einen Entzug?", brülle ich erneut und fuchtle mit den Armen. "Jessy, ich weiß, dass ihr was am Laufen hattet. Und das nicht nur einmal.", flüstert sie mit Tränen erstickter Stimme. "Jessica, du brauchst Hilfe!", schreit sie noch einmal als ich ins Bad laufe. Keiner der drei weiß, dass ich hier noch eine Line versteckt habe. Aber ich brauche etwas Stärkeres.
Wo zum Teufel ist mein weißes Säckchen? Ich schließe den Badezimmerschrank auf. Endlich, da ist es ja.
Mit tauben Händen hole ich das Geschirr, dass aus Löffel und Spritze besteht heraus. Auf den Löffel gebe ich ein bisschen Zitronensaft, das Heroin und bringe es mit dem Feuerzeug zum Sieden. Schnell ziehe ich es auf, binde meinen rechten Arm ab und versuche die Vene zutreffen. "Verdammter Mist!", fluche ich als ich beim dritten Versuch auch nicht treffe. Ich schließe die Augen. Atme tief durch und öffne sie wieder. Schreiend springe ich zurück als die Tür auffliegt und Hunter herein gestürmt kommt. Geschockt sieht er mich an. Oho. Nicht gut. " Verdammt, Jessica!", und somit ist auch Dr. Steiner da sowie Miley. "Nein!", flüstert sie geschockt. Auch der Arzt ist geschockt. Hunter kommt als erster zu sich, schlägt mir die Spritze aus der Hand und zieht mich aus dem Bad. "Was soll das Hunter? Lass mich los!", ich schlage um mich wie eine Verrückte. Aber dadurch wird sein Griff nur stärker. "Lass mich du verfickter Arsch!", brülle ich. Die anderen zwei kommen dazu gestürmt. Auch sie versuchen mich zu beruhigen.
"Lasst mich einfach in Ruhe! Ich hab kein verdammtes Drogenproblem!", ich versuche Hunter zu treten aber es gelingt mir einfach nicht. Er hat mich in irgendeinem Sicherheitsgriff. Er flüstert beruhigende Worte in mein Ohr aber ich fixiere Miley mit dunklem Blick. "Nein, Miley!" "Ich lass nicht zu, dass du dein Leben versaust, Jessy.", sagt Miley und wählt die Nummer des Notarztes. "Wir haben hier eine junge Dame, die ein Drogenproblem hat und gerade einen Agressionsanfall hat. Sie braucht professionelle Hilfe.", spricht sie ernst.

Die Tiefen unserer HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt