Lisa

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Monty sprang munter Calum hinterher, als dieser auf dem Weg zu Sam war. Heute standen Sessions fürs Song schreiben an. Jonathan hatte geschrieben, dass er sich freuen würde, wenn er bald Ergebnisse bekommt, und dass die drei Bescheid sagen sollten, wenn sie Hilfe bräuchten.

"Hallo, Pam!", grüßte der türkishaarige freudig die Frau, die gerade auf ihn zukam.

"Moin Calum", grüßte sie weniger begeistert zurück. "Wohin führt dich dein Weg heute?"

"Zu Sam", antwortete er, steckte die Hände in die Hosentaschen. "Wir haben gleich eine Session."

"So, so", brummte Pam und streckte sich. "Die Jugend kommt groß raus."

"Wie meinst du das?"

"Alex. Er ist gestern Abend abgereist, hat ein Probetraining bei den Tunnelers. Wenn er sich beweist kommt er groß raus."

"Echt? Davon wusste ich gar nichts", murmelte Calum überrascht. Pam zuckte mit den Schultern.

"Ich muss zur Arbeit. Also dann."

Calum sah der blonden Frau noch kurz hinterher. Dann richtete sich sein Blick auf Monty, der ihn mit schiefgelegtem Kopf ansah.

"Komm, Kleiner."

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"Nein, ist der niedlich!"

Abigail stürzte sich auf Monty und zog den Hund zu sich. Schmunzelnd wandte Calum sich ab und begrüßte Sam, der an seiner E-Gitarre herumzupfte. Sebastian zupfte auf dem Hocker an der Akustikgitarre herum, sprang jedoch auf, als sein Freund den Raum betrat. Sein Freund. Ein schönes Gefühl.

"Hey", lächelte er, gab Calum einen Kuss auf die Wange.

"Das geht auch ordentlich", grinste der türkishaarige, zog Sebby näher zu sich und küsste ihn kurz. Augenblicklich färbten sich die Wangen des kleineren leicht rötlich. Ihn einfach vor den anderen zu küssen, also wirklich... "Also, was gibts neues?"

"Ich hab einen alten Song gefunden, aber ich denke nicht, dass der so gut ist...", murmelte Sam. Neben ihm auf dem Bett lagen einige Blätter. Calum löste sich von Sebby, um sich die Blätter anzugucken und gleich danach Sam ungläubig anzugucken.

"Du machst wohl Witze."

"Was?"

"Der Song könnte euer Durchbruch sein, der ist super, der ist - wow! Los, hopp, spiel! Ich wills hören!"

"Aber ich hab nur die Noten für die Akustikgitarre, die anderen fehlen noch..."

"Mir egal. Mach! Das war keine Bitte!" Calums Grinsen verriet Sam, dass er keine andere Möglichkeit hatte, als zu spielen. Seufzend nam Sam seinem besten Freund die Gitarre ab und stimmte sie ein wenig. Anschließend griff er nach den Notenblättern, legte sie auf seinen Notenständer und fing an.

Der Song war toll. Wunderbar. Einzigartig.

Das war ihr Song.

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Und schon wieder waren sie in Zuzu City. Calum hatte sein Auto auf seinem Parkplatz in der Tiefgarage geparkt und jetzt fuhren sie mit ihren Koffern im Aufzug zu Calums Appartement. Sebastian lehnte müde an seinem Freund, während Abigail Sam die Haare flechten wollte. Dieser war von der Idee eher semibegeistert, ließ seine beste Freundin jedoch machen. Monty stand brav neben den Menschen, schleckte sich über die Nase und wartete geduldig, bis sie im Appartement ankamen. Sebastian freute sich leise auf das Treffen mit Jonathan. Sie würden nachher ins Studio gehen, um Sams Song 'Lisa' zu singen und vielleicht sogar aufzunehmen. Und tatsächlich war das nicht der einzige Song, den sie dabei hatten: 'Cherié' und 'Alles was ich gerne hätte' würden auch Gehör finden.

"Leute, wir werden vielleicht berühmt", sagte Sebastian dann. Er konnte es selbst nicht glauben. Berühmt. Berühmt!

"Es ist so krass", sagte Sam lächelnd. "Es ist so unfassbar!"

"Wir könnten so vieles schaffen, und das nur dank Calum", lächelte Abigail, verschloss den geflochtenen Zopf. "Wir sind dir sowas von was schuldig."

"Erstmal nehmt ihr eure Demo auf und dann sehen wir weiter. Es wird dauern, bis ihr richtig berühmt werdet", grinste Calum, als auch schon der Aufzug stehen blieb und die Türen aufsprangen. Im Appartement bezogen alle natürlich erstmal ihre Zimmer, während Calum Monty einen Schlafplatz hinter dem Sofa herrichtete. Der Hund war seltsam gut erzogen, das hatte auch der Tierarzt gesagt, dem Calum und Monty kurz zuvor einen Besuch abgestattet hatten.

Gleich nachdem er ausgepackt hatte, sprintete Sebastian an den Flügel und fing an, zu spielen. Calum lächelte, als er dies sah, machte sich dann aber daran, etwas zu essen zu machen. Er hatte heute morgen total verschlafen und keine Zeit mehr für's Frühstück gehabt, und das war so gar nicht seine Art. Bei Yoba, er musste Mal wieder joggen gehen!

"Was machst du daaaa?", fragte Abby, als sie in die Küche gehüpft kam und die Kühlschranktür öffnete. Sie hatte scheinbar auch Hunger.

"Porridge."

"Das war so klar", lachte Sebastian leise, spielte aber weiter am schwarzen Flügel. Calum schmunzelte, zuckte mit den Schultern.

"Ist halt mein Lieblingsessen. Wer möchte auch?", entgegnete der türkishaarige daraufhin.

"Iiiiiiich!", schrie Sam sie Treppe herunter, ehe er diese herunterpolterte, während er seine Haare bürstete.

"Hast du den Zopf echt aufgemacht?", fragte Abby beleidigt, klappte den Kühlschrank wieder zu, obwohl Calum gerade daran wollte. Er verzog die Lippen, öffnete die Tür wieder.

"Ja, ich kann Jonathan so doch nicht unter die Augen treten", murmelte Sam, zischte kurz, als er einen Knoten erwischte.

"Das beleidigt mich", brummte Abigail daraufhin nur, begab sich zu Sebastian, um sich grummelnd neben ihm auf dem Hocker niederzulassen und ihren Kopf auf seine Schulter zu legen.

"Sebby, Abigail, wollt ihr auch Porridge?"

"Ja."

Calum schmunzelte erneut, Abigail war zwar beleidigt, aber immer noch hungrig. Also begann der 19-jährige, Porridge zu kochen.

Sebastian | SDV FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt