Prolog

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Das kleine Mädchen Carmen, lief zur Schule. Sie kickte die Steine weg, die ihr im Weg standen. Währenddessen spielte sie mit dem Bändchen ihres Rucksacks. Es war 8.00 Uhr.

Carmen ging eigentlich früher aus dem Haus, aber seitdem die gemeinen Jungs ihrer Nebenklasse sie ärgerten, kam sie extra etwas später, damit sie den Jungs nicht begegnete oder an ihnen vorbeiläuft.
Als sie aber an der Schule ankam und sie die Jungs vor dem Eingang sah, ahnte sie wieder Böses. Ihr Blick war geradeaus und ihre kleinen Hände verkrampften sich in das hell grüne Kleid, was ihre Mutter ihr gestern geschenkt hatte.

Sie wollte den Jungs nicht begegnen, aber sie musste an ihnen vorbei. Die Jungs hatten oft das kleine Mädchen grundlos beleidigt. An anderen Tagen hatten sie ihren Rucksack hinter den Bäumen im Schulhof versteckt. Oft kam Carmen tränenüberströmt Nachhause. Aber erst, wenn sie sich sicher war, dass sie alleine Zuhause war. Sie hatte nicht den Mut, es ihren Eltern zu sagen, da sie sich schwach fühlte.

Als sie paar Schritte weiter entfernt von den Jungs stand, blickten sie von ihrem Gespräch auf zu ihr. Liam, einer von denen, grinste boshaft und stellte sich Carmen in dem Weg. Die anderen 3 taten es ihm gleich. Mit panischem Blick blickte sie sich um. Es hatte schon zur ersten Stunde geklingelt und alle waren zu ihren Klassen geflitzt.
„Na, kleine Hall. Du siehst heute mal wieder besonders hässlich aus. Bist du ein Frosch oder warum trägst du dieses Kleid?" sagte Jackson, der mit zur Gruppe gehörte. Sie hasste es, wenn man ihren Nachnamen mit Hass ausspricht. Hilfesuchend mit bebendem Körper blickte Carmen zu Dallas.

Dallas und Carmen waren früher die besten Freunde, bis Jackson, Danny und Liam neu in die Schule kamen. Dallas war eigentlich nett zu Carmen aber wenn die Jungs Carmen ärgerten, war Dallas ruhig und sagte nichts.

Als Danny Carmen zu Boden schubste, senkte Dallas mit beschämten Blick den Kopf. Panisch schaute sie sich um der ihr helfen konnte, aber keiner war da. Sie wimmerte und ihre Hände waren vom Aufprall auf dem Boden verletzt und Blut tropfte zu ihren Handrücken hinunter. Ihr Kleid war mit ein bisschen Dreck versehen.
„Ich habe euch doch nichts getan." hauchte sie mit zitternder Stimme. Liam verdrehte spöttisch die Augen.

„Deine Anwesenheit nervt schon."

* * * *

Als sie später mit blauen Flecken am Arm in die Klasse leicht gehumpelt kam und eine ordentliche Predigt von ihrer Englischlehrerin anhörte, weil sie zu spät kam, waren ihre Nerven am Ende.
Als es zur Pause gongte, rutschte Carmen nervös auf ihren Stuhl herum und schloss ihre Augen.

Bitte nicht, dachte sie sich.

Carmen hatte keine Kraft mehr für eine weitere Begegnung mit dem Jungs.
Ihre Augen waren trübe und erschöpft. Alle rannten aus der Klasse um das sonnige Wetter zu genießen.
Ihre Lehrerin stand vor der Tür und wartete genervt darauf, dass die Kinder den Klassenraum verließen. Als ihr Blick auf Carmen fiel, die immer noch auf dem Stuhl saß, wurde sie ungeduldig.

„Wird's bald Carmen? Ich möchte die Klasse anschließen." seufzte die Lehrerin mit einem zickigen und genervten Hauch.
Der Ton der Lehrerin ließ Carmen aufschrecken und sie guckte ihre Lehrerin voller Trauer an um so zu zeigen, dass sie nicht in die Pause wollte und die Lehrerin nachfragen sollte was Carmen hat. Sie würde bestimmt ihrer Lehrerin erzählen, was los war.

Eine Falte bildete sich zwischen der Stirn der Lehrerin und zur Verdeutlichung verschränkte sie ihre Arme.

„Jetzt!" sagte die Lehrerin barsch.

Nein, Carmen würde sicher nicht ihrer Lehrerin ihre Probleme anvertrauen, sie war die falsche Person.

Ihr Herz klopfte laut gegen ihre Brust. So laut, dass sie dachte, ihre Lehrerin könnte es hören.
Schüchtern nickte Carmen mit einem unguten Gefühl im Magen und ging mit langsamen Schritten aus der Klasse. Dann schloss die Lehrerin die Klasse und ging.
Alleine blieb Carmen im Flur übrig.

Mit zitternden Körper.

Und hörte Schritte.






————






Ihr wurde übel bei den Gedanken, es könnte einer von den Jungs sein. Schweiß klebte wie eine zweite Hautschicht auf ihrer Stirn und ihre Hände. Sie traute sich garnicht sich umzudrehen.
Die Schritte wurden immer lauter aber sie dachte nicht daran sich umzudrehen. Sie kniff leicht die Augen und schaute vor ihr durchs Fenster.
Die Sonne scheint im sanften Licht auf ihr Gesicht und erhellten ihre weiche Gesichtszüge.
Für einen kurzen Moment schloss sie ihre Augen und genoß die sanften Sonnenstrahlen und erinnerte sich daran, dass sie am Nachmittag mit ihren großen Bruder und ihrer Mutter Eis essen gingen, da es schönes Wetter war.

Ihr Atem wurde flach als sie hörte, dass die Schritte neben ihr halt machten, wurde ihr mulmig zu mute. Eine Hand legte sich auf ihrer Schulter und sie quiekte aus Reflex, mit einigen Schritten vorwärts gesprungen. Mit ängstlichen Augen drehte sie sich um und blickte Kayla, ihre Freundin an.

Ihre Freundin schaute schuldbewusst und besorgt zu Carmen.
„Tut mir leid,Carmi. Ich wollte nur fragen, was du hier alleine machst. Ich dachte du könntest Gesellschaft brauchen." sagte Kayla entschuldigend mit ruhiger Stimme.

Erleichtert darüber, dass es nur Kayla war und nicht die Jungs nickte sie.

„Ist schon in Ordnung,Kay. Ich wollte nur nicht in die Pause, weil du weißt schon." zum Ende wurde Carmen leiser. Das Thema war ihr unangenehm und das bemerkte auch Kayla.
Ihre Freundin nickte verstehend, schaute mitfühlend.

Sie kannte schon die Aktionen von den Jungs. Einmal hatte sie mit ihnen geredet, dass man niemanden ärgern durfte aber denen waren es egal.
Diesmal nickte Kayla traurig und atmete tief ein und aus.
Erst dann bemerkte sie, dass Carmen Wunden am Körper trug und ihr Kleid mit Dreck versehen war.

Kaylas Augen wurden groß und sie öffnete vor Schreck den Mund.
„Carmi, wie ist das passiert?" sagte, nein, flüsterte sie schon mit einer bösen Vorahnung.
Plötzlich fand Carmen den Boden viel interessanter und senkte den Kopf.

„Die Jungs" murmelte sie so leise, dass sie hoffte, Kayla könnte es nicht hören. Doch das konnte sie.
Kayla verhängte sauer die Augen.
„Es ist schon schlimm genug, dass sie dich grundlos beleidigen aber dir weh zu tun?" Kaylas Stimme wurde vor Wut immer lauter.

Carmen blickte zu Kayla auf und zickte mit Tränen in den Augen die Schultern.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 29, 2019 ⏰

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