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Wir hatten alle bestanden.
Kenan würde nun die Universität verlassen. Ich seufzte bei dem Gedanken ihn nicht mehr täglich zu sehen. Ich hatte gar keine Ahnung was die Zukunft mitbringen sollte.
Kenan sprach mit mir kaum darüber.

~

Drei Monate später

Wir strichen alle über Alinas Bauch, der aussah als hätte sie ein paar Äpfel verschluckt. Ihr Bauch war erstaunlich groß dafür, dass sie im vierten Monat war.

In den letzten drei Monaten war alles einfach nur perfekt. Mein Studium lief super, mein Geburtstag war super, zwischen Kenan und mir lief es super und alle waren glücklich.

Vor zwei Wochen zog Kenan in seine neue Wohnung, in die ich noch kein Fuß gesetzt hatte, weil wir einfach nie die Zeit dafür fanden. Ich arbeitete an einem Gruppenprojekten, welches ich erst gestern abgab und vorher Tag und Nacht daran saß.
Mit ihm zog Koray ein.
Es hatte mich gewundert und bedeutete sehr viel Streit mit ihren Eltern, weil er ihn mitnahm, aber am Ende zogen sie beide gemeinsam in eine Wohnung. Viele Abende telefonierte ich mit Kenan, der mir davon erzählte, dass seine Eltern ihnen drohten und Koray nicht auch gehen lassen wollten. Wir verstanden alle nicht wieso sie Koray so dringend noch im Haus behalten wollten, wo doch offensichtlich war, dass er dort nicht bleiben wollte. Das Verhältnis zwischen den Brüdern war viel besser geworden und es freute mich wirklich unglaublich.

Kenan arbeitete noch nicht. Er erlaubte sich eine Pause,  eine sehr lange Pause, die seine Mutter ihm versuchte zu vermiesen, da sie jetzt schon drei Monate lang so ging. Ich hatte das Gefühl er drängte es einfach weg, dass er anfangen sollte zu arbeiten.
Doch er sprach kaum mit mir, wenn es um die Arbeit ging.

„Mädels könnt ihr aufhören meine Frau zu belästigen?", fragte mein Bruder und zog Alina aus unseren Griffeln. Schmollend sahen wir die beiden an. Er selbst legte seine großen Hände um ihren Bauch.

„Das ist keine Belästigung sondern Liebe. Jetzt gib uns die beiden zurück.", befahl ich ihm und streckte den Arm nach ihr aus, doch er zog sie hinter sich.

„Tut mir leid, aber nein.", blieb er dabei und griff nach ihrer Hand,„Komm Schatz." Er zog sie weg und ich drehte mich zu Lara, die mich betrübt ansah, doch sofort strahlend lächelte.

„Denkst du es wird ein Junge oder Mädchen?", fragte sie aufgeregt und ich sah mich im Garten um, welches in blau und pink eingerichtet wurde. Heute verkündete Emin das Geschlecht des Babys und wir waren mehr als nur aufgeregt. Wieso Emin?
Sie vertrauten es Lara und mir nicht an, weil wir es verraten würden. (Ihrer Meinung nach) Ella überreichten sie es auch nicht, weil sie befürchteten, dass wir sie bedrängen würden, bis sie es und weinend verraten würde. Ganz gelogen war das auch nicht.
Am Ende ging Emin mit ihnen zum Frauenarzt und hat es nun die ganze Woche für sich behalten, egal was wir getan hatten.

„Keine Ahnung. Ich kann mir ein kleines Mädchen, aber auch einen kleinen Jungen vorstellen.", dachte ich drüber nach und sah auf den Tisch mit den bunten Cupcakes und anderen Süßigkeiten in blau und pink.
Wir unterhielten uns darüber, was wir dem Baby alles für tolle Sachen beibringen würden, wobei die Hälfte nur Fantasievorstellungen waren, die man niemals mit diesem kleinen Wesen anstellen könnte.

„Ich entführe meine Freundin mal, Blondie.", ertönte Kenans Stimme und er umarmte mich plötzlich von hinten. Wie von selbst legte ich meine Hände auf seine. Seinen Kinn stützte er an meiner Schulter ab und Lara streckte ihm den Mittelfinger hin.

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