Es fühlte sich an wie ein Spießrutenlauf als er den Gang zur Anklagebank entlang schritt. Von jeglichen Seiten waren Beschimpfungen zu vernehmen, Zauberstäbe die sich drohend auf ihn richteten und verzerrte Gesichter die ihn hasserfüllt anstarrten. Mörder, Verräter, Todesser, waren nur wenige der zischenden Laute die er vernahm.
Doch das war nicht das Schlimmste daran. Das Schlimmste war seine eigene Stimme in seinem Kopf, die ihm immer wieder daran erinnerte was er getan hatte. Es waren die Bilder die sein Unterbewusstsein plötzlich hervorkramte, Bilder von Unschuldigen, von Kindern die reglos im Dreck lagen, ermordet durch seine Hand und die Schreie, die unkontrolliert von allen Seiten auf ihn einschlugen wie die Wucht einer Kanonenkugel.
Blanker Hass stieg in ihm auf. Hass gegen die Todesser, gegen seine Familie aber vor allem gegen sich selbst. Wie konnte er nur so dumm sein? Wie konnte er es nur ertragen all diese Menschen zu verletzen. Mit jedem Schritt den er auf den Stuhl in der Mitte des Saals zumachte wuchs die Missgunst in seinem Inneren. Er fühlte sich mit einem Mal unendlich schwer, als hätte ihm jemand einen Metallblock um die Beine gebunden. Je näher er der Anklagebank kam, desto lauter wurde das Gemurmel in dem Raum. Immer mehr Menschen machten ihrem Ärger über die Todesser Luft und langsam hatte Draco das Gefühl, seine Ohren könnten jeden Moment platzen.
Dann ließ er sich auf den Stuhl fallen und krallte seine Hände in die hölzernen Lehnen wie ein Ertrinkender, der sich an einem Schilfrohr festzuklammern versuchte. Die Fesseln schlangen sich wie von Zauberhand um seinen Körper und plötzlich, als hätte jemand einen Knopf betätigt, wurde es mucksmäuschenstill. So still dass Draco glaubte zu hören wie sich die Haare wegen der Kälte an seinen Armen aufrichteten.
„Mr. Malfoy. Sie sind heute hier um den Prozess in folgenden Anklagepunkten zu bestreiten: Unterstützung Lord Voldemorts, Ausführung schwarzer Magie mitunter der drei unverzeihlichen Flüche, Mord und Totschlag von Zauberer, Hexen und Muggeln, Verletzung der Menschenrechte, Verbreitung von Angst und Schrecken, Staatsverrat, Durchführung eines Krieges und Unterdrückung des freien Willens." durchbrach die Richterin plötzlich das Schweigen und sah ihn über den Rand ihrer Brille hinweg an.
Sie legte eine dramatische Pause ein ehe sie fortfuhr: „Die Ursache warum Sie nicht zusammen mit den anderen Todessern verurteilt worden sind, dürfte den hier anwesenden Geschworenen bekannt sein, nichts desto trotz werde ich es noch einmal kurz erläutern. Es besteht Grund zur Annahme dass der Angeklagte durch falsche Erziehung und extremer Ausübung von Angst und Gewalt zu den Taten ganz oder teilweise gezwungen wurde. Deshalb hat er eine Frist von genau vier Wochen erhalten, sich selbst unter Beweis zu stellen. Heute werden wir erfahren ob der Angeklagte dazu in der Lage ist sich zu ändern und sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Hierfür befragen wir einige Zeugen die in den vergangenen Wochen Zeit mit ihm verbracht haben."
Draco schluckte. Es wäre so einfach gewesen sich da raus zu boxen, doch er hatte es komplett vermasselt. Nicht nur mit Granger, er hatte ebenso Tarry verletzt, Katelin und noch ein paar mehr Mädchen die hier alle auftauchen konnten. Er hatte kein sonderlich gutes Verhältnis zu seinen Chefs aufgebaut, auch wenn er davon überzeugt war das Detke sich weitestgehend von ihm manipulieren lassen hatte. Bei Botjev war er sich sicher dass er kein gutes Wort über ihn verlieren würde und mit Blanket hatte er die ganze Zeit über wenig zu tun gehabt. Ihn konnte er am wenigsten einschätzen.
Doch im Endeffekt war es völlig egal was er tat, am Ende würde er ganz sicher in Askaban landen. Bei seinem Feigling von Vater, wo er hingehörte. Ganz gleich was die Hexen und Zauberer heute über ihn auch sagen werden, er hatte es nicht verdient auf freiem Fuß zu stehen. Er hatte zu viel angerichtet, zu viel Leid über diese Welt gebracht als dass es ihm vergönnt wäre noch einen Tag länger in ihr zu leben. Er hatte sich bereits entschieden, wie es mit ihm weitergehen sollte. Heute war der letzte Tag seines Lebens, er war bereit.
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Dramione - Save me
FanfictionEine Dramione Fanfiction. ______________________ Der Krieg ist vorbei und die gute Seite hat gewonnen. Ganz zum Leiden von Draco Malfoy, der, wie auch alle anderen Todesser, zu einem Prozess verurteilt worden ist. Vier Wochen. Genauso lang dauert es...