Er will mich umbringen!

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Potter hatte den Horkrux kaum durchbohrt, als mich schon dieser unangenehme Schmerz durchfuhr, den ich mittlerweile nur zu gut kannte. Mit all meinem Gewicht fiel ich in Dracos Arme, während das grausame Stechen immer größer zu werden schien. Ich krallte mich mit vor Schmerz verzerrtem Gesicht an sein Hemd bis auch das letzte Kribbeln meine Adern verlassen hatte. Als sich meine Muskeln wieder entspannt hatten, drehten wir uns zu Potter um. Er schien genauso überwältigt worden zu sein wie ich, was mich nicht verwundern sollte, dennoch jagte es mir eine unglaubliche Angst ein. Es war furchteinflößend, was für einen enormen Einfluss die Launen meines Vaters auf das Leben anderer hatten. Ich schluckte schwer als mir einmal mehr bewusst wurde, in was für einer Situation wir uns befanden. "Was jetzt?", fragte Granger ihren besten Freund, welcher noch immer schwer atmend an einer der steinernen Säulen im Korridor lehnte. "Wir müssen ins Bootshaus!" "Was?", alle Blicke landeten auf mir, "Was willst du jetzt im Bootshaus? Während wir hier rumstehen, sterben da draußen haufenweise Menschen-" "Bis vor kurzer Zeit hast DU dir darüber auch noch keine so großen Gedanken gemacht, also-" "Weasley, ich schwöre bei Salazar-" "Lass ihn, Draco! Das ist nicht der passende Augenblick." Weasleys siegessicheres Grinsen war der einzige Grund dafür, dass ich den nächsten Satz laut aussprach: "Sonst hätte ich längst zugeschlagen!" Die Augen des Rotschopfes wurden groß. Ich streckte ihm nur die Zunge raus. "Dein Vater ist da!", kam Potter schnell zum Thema zurück. Ich brauchte etwas bis ich verstand, was er damit meinte. "Was will er denn im Bootshaus?", fragte Weasley verdutzt. "Keine Ahnung, aber er hat deinen Vater geschlagen", Potter wandte sich an Draco, "und nach dir verlangt." Mit diesen Worten glitt sein Blick zu mir. Meine Augen wurden groß. "N-nach mir? W-wie-" Ich verstummte, als mir klar wurde, was mein Vater vor hatte. "Er will mich umbringen." "Was?! Wie-wie kommst du darauf?", fragte Draco entgeistert. "Erinnerst du an die Sache auf dem Astronomieturm?" Mehr musste ich gar nicht sagen, um den anderen verständlich zu machen, worum es ging.

Kurze Zeit später trennten uns nur noch wenige Meter von dem Bootshaus, indem ich mich gleich meinem Vater entgegenstellen würde. "Rebecca, tu das nicht! Es ist viel zu gefährlich-" "Ich habe gar keine andere Wahl, Draco. Ich lenke ihn ab. Und wenn ich dabei draufgehen sollte, bin ich wenigstens als eine der Guten gestorben." Tränen sammelten sich in unser beider Augen. Ich nahm sein Gesicht in meine Hände und sah trotz verschwommener Sicht tief in seine eisblauen Augen. "Ich liebe dich, Draco. Hörst du? Ich liebe dich. Und nichts wird jemals etwas daran ändern. Ich liebe dich mehr als jemals jemand irgendetwas geliebt hat. Du schaffst das. Ich geh da jetzt rein und wenn er abgelenkt ist -ganz egal was passiert- überwältigt ihn! Ihr könnt das schaffen." "Geh nicht, Rebecca!" Mittlerweile weinten wir beide. Ich biss mir auf die Lippe, bevor ich es schaffte, den nächsten Satz auszusprechen: "Ich muss!" Stille. "Ich liebe dich, Rebecca! Ich liebe dich!"

Der Eisprinz und seine PrinzessinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt