Kapitel 9

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Es kam mir vor als wäre die Nacht in Sekunden vergangen. Ein paar Sonnenstrahlen schienen schon wieder durchs Fenster und kitzelten meine Nase, ich fand einfach keinen Schlaf mehr. So schleppte ich mich aus dem Bett und wollte mich auf den Weg in die Küche machen, doch nahm aufeinmal ein lautes Hämmern an der Tür wahr. Man ey, wer wollte mich denn nur so früh am morgen stören? Ich rannte zur Tür und befürchtete schon das Schlimmste: dass Luke schon da war und ich verschlafen hatte.

Erleichtert atmete ich aus, als ich durch den Spion guckte und  meine Tante erkannte. "Luise, was ist denn los?" fragte ich sie, da ich ihren verärgerten Gesichtsausdruck bemerkte." Hast du nicht villeicht vergessen uns etwas zu erzählen?" sie starrte mich mit ihren durchdringenden Augen an. "Nein? Habe ich nicht. Kannst du mich jetzt bitte in Ruhe frühstücken lassen?" "Das würde ich ja liebend gerne, aber unten vor unserer Haustür steht ein junger Mann und verlangt nach dir. Wärst du so freundlich und sagst mir wer das ist?"

Oh nein. Oh nein, oh nein. Er ist doch schon da. Was soll ich denn nur machen. Wie sah ich überhaupt aus, ich hatte mich gestern garnicht mehr abgeschminkt und hatte einen Pyjama mit Schäfchen drauf an. "Das ist Luke, ein Bekannter von mir ich habe ihn eingeladen und ich muss mich jetzt noch mal ganz kurz frisch machen." haspelte ich vor mich hin und war gerade dabei wieder in der Tür zu verschwinden, da zog sie mich schon die Treppen runter. " Nichts da, der Junge wartet schon lange genug auf dich."  "Nein bitte du verstehst das nicht ich kann doch nicht so vor Luke treten?! Man Tantchen, jetzt komm schon!" Und ehe ich mich versah wurde ich schon die letzte Stufe herunter geschubst. Wie konnte sie nur so herzlos sein?

Ich drehte mich um und blickte in Richtung Türe. Da lehnte er schon lässig im Türrahmen und schaute mit skeptischem Blick zu mir rüber.  Ich spürte wie sich Unsicherheit und Nervosität in mir  ausbreiteten, und sie wurden größer mit jedem Schritt den ich auf ihn zu machte. Dort angekommen begrüßte ich ihn mit einem flapsigen 'Hallo'

Er grinste mich nur an und gab das Hallo zurück.  

Luke sah gut aus. Er sah sehr gut aus. Ich musterte erstmal sein Outfit und mir fiel auf, dass es überraschend brav aussah. Er hatte einen grauen Pulli, an dessen Ärmeln rote Sterne abgebildet waren an und trug dazu eine enge schwarze Jeans und sie war nicht zerrissen. Was mich ja sonst auch nicht gestört hätte, meine Tante aber wahrscheinlich  schon.  

"Hättest du was dagegen wenn ich reinkomme?"  hörte ich seine Stimme und schaute schnell wieder hoch in sein Gesicht.

"Mhm" nickte ich ihm zu "Ich meine Nein, komm doch rein. Schön, dass du da bist." und zwang mir ein Lächeln auf. Doch mir war ganz und garnicht nach Lächeln zumute. Ich war so unvorbereitet und wahrscheinlich hatte ich auch noch schrecklichen Mundgeruch. 

Wir dackelten die Treppe hoch und ich war froh den neugierigen Blicken meiner Tante entwischt zu sein.So stieß ich  die Tür auf und machte eine einladende Geste die ihm zu verstehen geben sollte reinzukommen. "Oh danke, wie aufmerksam." sagte Luke mit einer gekünstelten Stimme. "Soo hier wohnst du also, gefällt mir." Ich gab nur ein weiteres 'Mhm' von mir, da ich nicht wusste was ich sonst sagen sollte. "Sag mal... Hast du eigentlich unsere Verabredung verschlafen?" fragte er mich amüsiert. "Ähm, nein, nein garnicht, hahaha wie kommst du darauf?" 

"Ich mag die Schäfchen." 

"Achsoooo, okay weißt du was? Du trinkst jetzt erst mal in Ruhe einen Kaffe und ich bin in einer Sekunde wieder bei dir okay?" Er nickte und setzte sich in die Küche und ich rannte  schnell ins Badezimmer. Zahnbürste? Wo war meine verdammte Zahnbürste? Okay, also putze dir die Zähne Mel und dann noch die Haare... gut und jetzt noch schnell Deo! Perfekt, jetz noch schnell meine Make up schachtel.... Mascara und foundation und  kramte mir ein Blümchenkleid heraus. Auf einmal klopfte es.

Not all superheroes wear capesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt