Chapter 1

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Nach der Schule war ich mal wieder richtig fertig. Ich guckte in den Spiegel und sah meine zerzausten braunen Haare, die mir gerade mal bis zur Brust runtergingen. Unter meinen hellbraunen Augen zierten tiefe Augenringe, bei denen der Concealer anscheinend auch nichts mehr tun konnte.

Seufzend machte ich meine Haare in einen Dutt und zog meine Jeans aus und wechselte zu einer Jogginghose. Ich plumpste auf mein Bett und holte meinen Laptop raus. Ich machte ihn an und überlegte ob ich auf Netflix gehen soll. Da ich dann eh nicht wüsste was ich gucken soll, ging ich auf YouTube. Da findet man ja irgendwie immer was.

Ich scrollte ein bisschen auf der Startseite rum, bis ich auf ein Video mit dem Titel „Wie meine zukünftige Freundin sein sollte" von Aiden King. Ich musste schon bei dem Titel grinsen. Aus Neugier klickte ich drauf.

Er begrüßte seine Zuschauer und machte irgendwelche schlechten Witze. Dann zählte er zehn Dinge auf, wie seine zukünftige Freundin sein soll. Er sagte ein paar Dinge die eigentlich ein bisschen komisch waren, dann aber schrieb er auch noch die Größe vor. Das war der Punkt, bei dem ich mich nicht mehr vor Lachen halten konnte. Er erzählte, wie gerne er umarmt und dass das Mädchen sie selbst sein soll. Okay, der letzte Punkt ist eigentlich ziemlich legitim, aber alle anderen waren irgendwie albern.

Nachdem das Video zu Ende war, guckte ich in die Kommentare und musste einfach noch mehr lachen. Diese dreizehnjährigen Mädchen verglichen sich wirklich mit seinem scheiß Standart. Oh mann. Das ist erbärmlich. Der Junge ist so sechs Jahre älter als die, aber auch ok.

Lachend klappte ich meinen Laptop zu. „Hazel? Komm mal runter!", schrie meine Mutter von unten. Ich stand auf und lief runter. Meine Mutter saß auf der Couch und zeigte mir, mich neben sie zu setzten. Skeptisch guckte ich sie an und lies mich langsam auf die Couch sinken. Sie atmete tief durch und sah mich an. „Du weißt ja, dass ich einen Freund habe und wir möchten zusammenleben, deshalb ziehen wir am Wochenende zu ihm. Nach North Carolina.", sie blickte mich vorsichtig an. Zuerst war ich geschockt, doch dann freute ich mich für sie. „Mom, ich freue mich so für dich!", sie schaute mich komisch an. „Dir macht es nichts aus?", ich schüttelte den Kopf. Sie nahm mich in den Arm. „Ich mache uns was zum Abendessen.", sagte sie nachdem wir uns von einander gelöst hatten und lief in die Küche.

Mir macht es nicht viel aus, denn ich habe hier eh nicht viele Freunde. Ich habe keine beste Freundin. Nur Leute die ich manchmal grüße und mehr nicht. Noch dazu finde ich es gut, dass meine Mutter endlich mit meinem Vater abschließen kann. Meine Mutter hat sich so oft die Schuld dafür gegeben, obwohl sie weiß, dass es nicht so ist. Aber durch ihren neuen Freund ist sie viel fröhlicher. Ich kenne ihn noch nicht, aber die beiden haben sich oft getroffen.

„Hazel? Das Essen ist fertig.", zog meine Mutter mich aus meinen Gedanken. Ich stand von der Couch auf und ging zu ihr in die Küche. Sie reichte mir einen Teller während ich mich auf einen Barhocker setzte. „Also morgen nach der Schule packst du deine Koffer, damit wir am Samstag morgen zum Flughafen können. Dann holt uns Tim am Flughafen in Asheville ab. Dein Zimmer ist noch nicht eingerichtet, deshalb fahren wir noch am gleichen Tag in ein Möbelhaus.", sagte sie und ich nickte verstehend.

Das wird cool. Ich darf mein Zimmer neu einrichten. Aber sie meinte morgen. Ach ja, heute ist ja Donnerstag. Upss. Man bin ich verpeilt.

Das heißt wohl, dass morgen mein letzter Schultag hier ist.

Ich sagte meiner Mutter noch schnell gute Nacht und ging dann hoch in mein Zimmer.

Das nervtötende Geräusch meines Weckers zog mich aus meinen Träumen. Noch im Halbschlaf nahm ich mir meinen Wecker und pfefferte ihn gegen die Wand. Den werd ich eh nicht mehr brauchen.

Murrend stand ich auf und schwankte ein bisschen. Ich machte mich auf den Weg ins Bad und duschte mich erstmal. Danach zog ich mir was an und schminkte mich leicht. Bei diesen Augenringen half jedoch auch nichts mehr. Ich guckte auf die Uhr und merkte, dass ich nicht mehr so viel Zeit hatte. Ich rannte schnell runter und machte mir ein Toast mit Nutella, trank ein Glas Milch und holte meine Tasche.

„Bis später Mom.", schrie ich noch bevor ich die Tür aufmachte und mich auf den Weg zur Bushaltestelle machte.

Immer wenn ich im Bus sitze, wünsche ich mir ein Auto. Wie kann es auch sein, dass die Leute schon am frühen Morgen so schwitzen, dass es nach totem Fisch stinkt? Das ist so widerlich.

So. Nun stand ich vor der Hölle, der Höllen namens Highschool. Mein letzter Tag an dieser Highschool, leider nicht mein letzter im generellen.

Lasst die Spiele beginnen, würde ich mal sagen.

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Sooo. Das war das erste Kapitel von Aiden haha.

Ich hoffe es gefällt euch.

Ya.

Love yaaa💖

Aiden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt