Kapitel 2

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Am nächsten Morgen wurde Stella von einem Geräusch geweckt. Als sie langsam ihre Augen aufmachte,fand sie sich in einem fremden Bett wieder. Wo war sie? Sie setzte sich auf und rieb ihren Kopf. Sie schaute an sich herunter und sah ihr Outfit. Sie sah aus, als wäre sie von Nike gesponsert. Langsam kamen die gestrigen Erinnerungen wieder. Sie hatte bei Maxwell übernachtet, nach dem Alex sie auf der Straße vor einer Vergewaltigung gerettet hatte und er sie mit zu seinen Jungs geschleppt hatte.

Sie stand auf und schlenderte in die Küche. Maxwell war bereits wach und stand am Herd. Es tönte Musik aus Lautsprechern. Chapo lag zu Frieden neben seinem Herrchen und wartete auf sein Essen. Als Maxwell sie bemerkte, räusperte er sich. „Ich hab Frühstück gemacht, setz dich." Stella setzte sich dankend hin. Maxwell schaufelte sorgfältig eine Portion Rührei auf einen Teller und stellte ihn ihr hin, dann setzte er sich zu ihr und wartete auf ihre Reaktion, als sie probierte.

„Danke, schmeckt lecker", sagte sie mit halb vollem Mund. Zufrieden nickte Maxwell und lehnte sich zurück. „Ich kenn euch". Ohne ihm auch nur einen Blick zu schenken, führte sie die Gabel in ihren Mund. „Wie bitte ?", verwundert richtete er sich auf. „Ich kenne euch" Er antwortete mit einem unbeeindrucktem „ah... tust du das?" sie kaute und nickte. Dann schob sie den leeren Teller in die Mitte des Tisches. „187, Ein Wunder, dass es mir nicht früher aufgefallen ist." Er musterte sie. „Du trägst meine Sachen", versuchte er abzulenken.

Sie zuckte mit ihren Schultern. „Du hast doch eh genug davon" Er stand auf, drehte den Wasserhahn auf und spülte ihren Teller ab. Danach öffnete er den Kühlschrank und gab Chapo etwas zu essen. Er kramte aus seiner Hosentasche ein Paar Geldscheine und schmiss sie vor Stella auf den Tisch. „Hier."
Sie schaute ihn fragend an.

„Scheint als bräuchtest du neue Anziehsachen" Sie schüttelte ihren Kopf.

„Das kann ich nicht annehmen"

„Musst du wohl, ich hab kein Bock, dass du ständig meine Sachen unter Beschlag nimmst."

Stella lachte. „Wow, ihr habt eindeutig zu viel Geld." - „War nicht immer so...", schmunzelte er und zündete sich einen Joint an. Dann ließ er sie alleine und telefonierte - vermutlich mit John. Als er wieder kam, kramte er irgendwas in einer Schublade raus und steckte es ein. „Kann ich dich paar Stunden alleine lassen? Wir müssen was klären gehen." Er musterte sie mit ernster Miene. Stella nickte. „Ok nein vergiss es, ich setz dich bei uns im Studio ab. Irgendeiner kann bestimmt auf dich aufpassen."

Sie wollte protestieren, doch sie ließ es sein. Sie wollte ihn nicht verärgern. Ein paar Minuten später saß sie neben ihm, auf dem Beifahrersitz seines CL 500s. Hinter ihr lag Chapo auf der Rückbank. Um die peinliche Stimme zu übertönen, drehte sie das Radio lauter. Nach ein paar Minuten hielt er an einer Seitenstraße. „Findest du alleine zum Studio? Alex ist vielleicht noch da. Die anderen sind wahrscheinlich schon weg."

Er schaut sie erwartungsvoll an. Sie stieg aus. „Was habt ihr vor ?" - „ich hab Dir doch gesagt, dass wir was klären müssen", nervös schaute er auf sein Handy. „Was denn?" Er atmete tief. „Hör zu, besser du stellst keine Fragen, okay? Wir sind in ein paar Stunden wieder zurück. Jetzt geh ins Studio, irgendjemand wird schon eine Beschäftigung haben" Er gab Gas und fuhr los. Sie schaute ihm hinterher, dann trottete sie in Richtung Studio.

Im Eingangsbereich wurde sie direkt von einem Vollbärtigen, tätowierten Mann begrüßt. Er führte sie in einen Raum. In der Ecke standen ein paar Instrumente, an der Wand hingen Auszeichnungen und Platten.
Der Mann ging zu einem Kühlschrank, holte eine Flasche Wasser heraus und reichte es ihr. „Nicht üblich für die Jungs einen Groupie anzuschleppen" Sie nahm einen Schluck, schraubte die Flasche wieder zu und stellte sie ab. „Ich bin kein Groupie" - „Natürlich nicht, Kleine." Er lachte, dann ließ er sie verwundert alleine.

Die Stunden vergingen schleppend, sie hatte nichts zu tun. Sie saß einfach da und wartete, dass einer von den Jungs zurück kommt. Sogar Chapo, ein Hund, durfte mit. Aber nein, sie musste als einzige zurück bleiben. Es fing schon an zu dämmern, aber von den Jungs war weder was zu hören, noch zu sehen. Schließlich machte sie ihre Augen zu und schlief ein. Erst ein paar Stunden später, es war bereits nachts, wurde sie aus ihrem Schlaf gerissen. Chapo, gefolgt von den Jungs, lief auf sie zu und schleckte sie ab.

Jonas betrat den Raum als erstes. Er schenkte ihr keine Aufmerksamkeit, sondern nahm sich ein Bier aus dem Kühlschrank und setze sich. Als Alex Stella sah, freute er sich sichtlich über ihre Anwesenheit. „Hey, du hier?" Er kam auf sie und umarmte sie. „Maxwell hat mich hier vor ein paar Stunden abgesetzt und mich alleine gelassen", sie warf ihm einen bösen Blick zu. Danach gesellte sie sich an den Tisch zu den anderen. John war besonders still, seine Cap tief ins Gesicht gezogen, sodass man nicht mal seine Augen sehen konnte.

Aber auch die anderen schienen nicht sehr gesprächig. Sie saßen alle da und schwiegen sich an. Als Maxwell auffiel, dass Stella immer noch seine Sachen trug, fand er als erstes seine Sprache wieder. „Scheiße, ich hab total vergessen, dass wir Dir neue Sachen kaufen wollten,...Sorry." Sie zupfte das T-shirt zu recht. "Ich hab kein Problem damit, noch länger deine Sachen zu tragen." Er schaute ihr tief in die Augen. "Aber ich."

John musterte sie. Dann stand er auf, verließ kommentarlos den Raum und kam ein paar Minuten später mit ein paar Tüten wieder. "Hier", er schmiss die Tüten vor Stellas Füße. "Ich habe sowieso schon genug, kannst sie haben." Sie nahm eine Tüte, bei den Blick auf unzählige Jogginghosen, T-shirt's und Jacken, machte sich ein breites Lächeln auf ihrem Gesicht zu sehen. "Wird Dir zwar zu groß sein, aber immernoch besser als garnichts."

Jonas lachte dreckig. „Also ich hätte nichts dagegen, wenn sie nichts tragen würde." Stella schlug ihn gegen den Arm und murmelte ein genervtes "Arschloch"

Sie bedankte sich bei John und er winkte es nur flüchtig ab.
"Wie soll das jetzt mit dir weiter gehen? Wir sind ab nächster Woche auf Tour, jeden Tag eine andere Stadt. Spätestens bis dahin, brauchst du eine Unterkunft."

Stella biss sich auf ihre Unterlippe und schwieg. Sie hatte keine Antwort darauf, sie wusste selber nicht wo sie bleiben sollte. Eins war klar, nach Hause zurück konnte sie nicht mehr.

Das war das 2. Kapitel 🙈 was denkt ihr? Wie wird es mit ihr weiter gehen? Wird sie wieder zurück auf die Straße gehen?

Nur mit den echten || - Gzuz - 187Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt