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Pov. Patrick:

...Ich nahm mein Handy und hatte schon die 112 eingegeben, jegliche Hoffnung aufgegeben...

Doch plötzlich hörte ich ein Husten...

Was?!

Ich sah vom Handy auf zu Manus bisher leblosen Körper, wie seine Augenbrauen sich zusammenzogen und durch einen weiteren Stoß von Pepe, dessen Haare mittlerweile komplett zerstört nach unten hingen, er selbst schwitzte und war erschöpft, ein weiteres Mal hustete, sich krümmte und die Augen auf riss...

Pepe ließ erschrocken die Hände von Manus Körper, welcher nach Luft rang und sich versuchte, aufzurichten...

»Manu!!!« Ich strich über seinen Rücken. Sein Anblick, dieses schmerzverzogenes Gesicht und dieses prustende Husten, brach mir das Herz.

»... Manu, hörst du mich? Verstehst du mich?« Pepe legte seine Hand auf Manus Stirn...

Pov. Manu:

Meine Lunge war extrem gereizt, meine Lippen waren feucht, mein Kopf dröhnte...

Was zur Hölle ist passiert??

Man reichte mir eine Flasche, drückte meinen Kopf nach hinten und schüttete mir die Flüssigkeit in den Rachen, worauf hin ich nur noch leicht Husten musste... Doch mein Kopf... Warum tat er so verdammt weh...?

Ich legte meine Hand vorsichtig an meinen Hinterkopf und spürte etwas warmes... Erschrocken sah ich meine Hand an... Blut?!

»Manu... Bleib ganz ruhig...«, hörte ich eine Stimme sagen, die mir Gänsehaut bescherte... Ungläubig sah ich auf und sah den Rothaarigen neben mir hocken...

Fuck!

Ich wich zurück, spürte da noch jemanden... Patrick... Ich erkannte ihn alleine am Geruch und behielt meinen Blick daher auf Pepe. Hände legten sich um meinen Oberkörper... Sie gaben mir Sicherheit...

»Was... Was ist passiert...?« Pepes Gesichtsausdruck blieb gleich... Geschockt, überwältigt...

»Alles gut Manu...« Ich sah die Blutlache auf dem Boden... Spürte die Flüssigkeit noch an meinem Hals runterlaufen und trotzdem Patricks Körper an mir, mich erleichtert umarmend... »Alles gut...« Seine Stimme zitterte, sein Kopf lehnte an meinem Rücken und mit seinen Worten versuchte er scheinbar mehr sich selbst beruhigen zu wollen, als mich, da er es fast mehr nötig hatte...

Ich löste seine Hände von mir, drehte mich im Sitzen zu ihm um, musterte ihn...

Überall hing Blut an ihm, seine Haare waren komplett zerstört und seine Augen glasig, sein Gesicht rot. Scheiße...

Ich sah wieder zu Pepe...

»Weißt du, wo du bist? Wer du bist?«, fragte Pepe mich vorsichtig und im ersten Moment wirkte das lächerlich auf mich, doch im nächsten Moment auch absolut gerechtfertigt...

»Ja... Aber... Was habe ich gemacht..?« Verzweiflung war eindeutig in meiner Stimme zu hören.

»Wir wissen es nicht, Manu.« Pepe erzählte mir von Patricks Notruf, mein unerklärliches Aussetzen und ganz beiläufig, als wäre es nichts, von der Mund zu Mund Beatmung...

Ich war ihm dankbar und hatte ihm wahrscheinlich mein Leben zu verdanken, doch dieser seltsame Beigeschmack blieb noch immer...

Die beiden halfen mir auf und setzten mich auf den geschlossenen Klodeckel. Pepe nahm einen Waschlappen, machte ihn nass und säuberte die Wunde. Ein kurzes »Ist nichts schlimmes.«, kam von ihm, ansonsten herrschte die gewohnte angespannte Stille. Wenigstens brannte und schmerzte es nicht wirklich.

Während Patrick mich stützte, verband Pepe nun meinen Kopf. Jedes Mal, wenn seine Hand auch nur ein kleines bisschen meine Haut oder meine Haare berührte, zuckte ich leicht zusammen und geriet ins Unwohlsein. Verdammt sei doch wenigstens etwas dankbar!

Als er fertig war, musterte er Patrick und mich. Der hatte unsere Finger ineinander verankert trotz der roten, mittlerweile fest gewordenen Flüssigkeit überall, und unsere Hände auf meinen Schoß gelegt. Ohne seine Sicherheit hätte ich unaufhörlich gezittert. Ich konnte Blut einfach nicht sehen...

»Ihr müsst deinen Körper noch nach weiteren Wunden absuchen.«, meinte Pepe, vielleicht bildete ich mir das nur ein, etwas gekränkt und packte seinen Verbandskasten wieder zusammen. »Wascht die dann einfach ab und gegebenenfalls nochmal desinfizieren. Das müsste reichen.« Er war fertig, blickte auf uns hinab und zwang sich ein offensichtlich schmerzvolles Lächeln auf die Lippen. Dann gingen wir vorsichtig mit ihm zur Tür. Er versuchte nochmal zu lächeln. »Machts gut.«, zwang er sich dabei heraus. »Und gute Besserung...«

...

»Pepe warte...«

Unerwartete Gefühle?🤔

No Special Guy - #Kürbistumor [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt