Fangirls

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1. Klasse Aobajohsai High

Heute war dein erster Tag an deiner neuen Schule. Allerdings musstest du zugeben, dass du dich auf dem Gelände schon sehr gut auskanntest, schließlich war es nicht dein erster Besuch dort. So machtest du dich fertig und begabst dich vor deine Haustür, wo Iwaizumi bereits mit seinem Fahrrad auf dich wartete.





„Wo ist denn Toru?", fragtest du und blicktest dich nach ihm um.

„Der ist schon mal vorgefahren", meinte der Größere knapp und schaute wie so häufig mies gelaunt.

„Wie oft habe ich dir gesagt, dass du mehr lächeln sollst", mahntest du ihn, konntest selbst dabei kein Lächeln verkneifen.

Schnell schlossest du die Haustür hinter dir und hängtest deine Schultasche um deine Schulter. Es war ungewohnt für dich, nach langer Zeit eine andere Schuluniform zu tragen, weshalb du das Ende deines Rocks weiter nach unten zogst. Dies entging dem Dunkelhaarigen natürlich nicht.

„Wenn du noch mehr daran ziehst, rutscht er gleich runter", äußerte Iwaizumi mit roten Wangen.

„Mich nervt nur, dass er noch kürzer ist als mein alter Rock. Als wolle die Schule, dass man mir unter den Rock guckt", meckertest du.

„Da würde man eh nur deine Häschen-Schlüpfer sehen", grummelte er.

„Spinnst du! Die habe ich seit der Grundschule nicht mehr!", keiftest du und kamst näher auf ihn zu.

„Na los, steig endlich auf! Sonst kommen wir noch zu spät", forderte dich der Ältere auf, worauf du dich auf den Gepäckträger des Fahrrads setztest.

Nun warst du doch erleichtert, dass du dich für eine schwarze, blickdichte Leggings unter deinem Rock entschieden hattest. Daher lehntest du dich entspannt nach hinten und hieltest dich an den Hüften deines besten Freundes fest. Dieser trat kräftig in die Pedale und brachte euch zur Schule.




Dort angekommen, wartetest du auf Iwaizumi, welcher noch sein Fahrrad anschloss. Lächelnd schautest du ihm dabei zu. Es war das erste Mal seit einer gefühlten Ewigkeit, dass du ihn in einer Schuluniform sahst. Ihm standen die weiße Jacke und das hellblaue Hemd wirklich gut. Sie betonten seine leicht gebräunte Haut.

„Was lächelst du denn so dämlich?", erkundigte sich der Dunkelhaarige, als er neben dich trat.

„Ich finde nur, dass dir die Uniform sehr gutsteht", erwidertest du ehrlich, was ihn rotwerden ließ.

„Ä-Ähm, du siehst auch ganz gut aus", nuschelte er, allerdings konntest du alles verstehen.

Lachend schlugst du ihn gegen seine Schulter und bedanktest dich.




Euer Weg führte euch über den Schulhof, wo sich bereits eine gewaltige Masse an Mädchen versammelt hatte. Irritiert hoben sich deine Augenbrauen, weshalb du fragend zu dem Dunkelhaarigen blicktest, der lediglich mit den Zähnen knirschte. Als ihr näher herantrat, entdecktest du, wie Oikawa mit seiner Größe aus der Menschenansammlung hervorstach. Auch er schien euch bemerkt zu haben, da er euch wild winkend begrüßte.

„Iwa-chan~! [Name]-chan~!", rief der Brünette und lächelte euch fröhlich an.

Während du ihm zurückwinktest, spürtest du viele böse Blicke auf dir. Geflüster entstand, doch bei dem ganzen Lärm konntest du nichts verstehen. Als du sahst, wie sich Oikawa aus der Gruppe befreite und auf euch zu kam, dachtest du, du müsstest dein Todesurteil unterzeichnen, da dich die Mädchen förmlich mit ihren Blicken zu erdolchen versuchten.

„Unsere [Name]-chan hat ihren ersten Schultag~", lachte der größte von euch drei und umarmte dich. Dies erwidertest du natürlich und atmetest seinen einmaligen Duft ein.

„Lass sie los, Oikawa! Du willst doch nicht, dass deine Fangirls sie nachher umbringen", äußerte Iwaizumi mit verschränkten Armen vor seiner Brust.

„Lass uns lieber [Name] zum Unterricht bringen", schlug er wiederum vor und packte Oikawa am Kragen und zog ihn hinter sich her.

„Aber Iwa-chan! Ich kann doch selbst laufen", jammerte der Setter.




Vor deinem Klassenraum angekommen, verabschiedetest du dich mit einer langen Umarmung von deinen Kindheitsfreunden. Dabei entgingen dir die feindseligen Blicke der Mädchen nicht, die an euch vorbeiliefen.

„Wir holen dich nachher zur Mittagspause ab~", trällerte Oikawa fröhlich und winkte dir zum Abschied zu.

Nun standst du nur noch mit Iwaizumi vor deinem Raum. Unsicher rieb er sich den Nacken und meinte: „Wenn irgendwas ist, kannst du jederzeit zu meinem Klassenraum kommen."

Nickend lächeltest du ihn an, zogst ihn erneut in eine innige Umarmung. Du spürtest seine starken Arme um dich, die dich näher an ihn drückten. Innerlich fragtest du dich, ob er sich über irgendwas Sorgen machte.

„Danke, Hajime", wispertest du an seinem Ohr und ließest ihn anschließend los.

Eine sanfte Röte zierte seine Wangen. Du konntest immer noch nicht fassen, dass ihn körperliche Nähe so schüchtern werden ließ.

„Bis nachher", grummelte er, als er sich von dir abwand, und steckte seine Hände in die Hosentasche.

Kurz schautest du ihm hinterher, worauf du dich in deinen neuen Klassenraum begabst.




Schnell hattest du einen Platz bei den Fenstern gefunden. Dort packtest du eine Federtasche und einen Block aus, während du verträumt nach draußen schautest. Doch ein lautes Poltern ließ dich aufschrecken.

Verwundert blicktest du in zwei blaue Augen eines fremden Mädchens.

„Du bist also diejenige, die uns die Chance bei Oikawa-senpai versaut!", rief die Blonde laut.

Du musstest allerdings nur lachen, da dir die Situation urkomisch vorkam.

„Was ist daran so lustig? Ist das auch lustig?", fragte sie dich und schmiss deine Sachen auf den Boden. Anschließend trat sie gegen deinen Block, wodurch sich ein paar Seiten im Raum verteilten.

„Bist du irgendwie blöd?", schriest du sie an und fuhrst hoch, schlugst währenddessen laut mit deinen Händen auf dein Pult. „Wie minderwertig muss man denn sein, um jemanden einzuschüchtern, den man gar nicht kennt? Meinst du ernsthaft, mit deiner Situation irgendwas bewirkt zu haben, außer dass ich laut werde? Nein. Also lass mich in Ruhe und verzieh dich!"

Entsetzen lag in ihren Augen. Doch sie kam nicht drum herum, dich anzuknurren und zu sagen: „Das wirst du noch bereuen!"




Erleichtert, aber trotzdem noch einen wütenden Blick aufgesetzt, merktest du, wie sie und ihr Anhang verschwanden. Zu deinem Glück setzten sie sich weiter weg von dir. Du atmetest einmal tief durch und bücktest dich, um ein paar deiner Blätter einzusammeln, die aus deinem Block geflogen waren. Dabei erblicktest du einen Jungen, der dir half. Seine grauen Augen schauten dich fröhlich an.

„Du hast das Mädchen ganz schön herausgefordert, so kennt man die Königin von Kitagawa", erzählte er dir fast beiläufig.

„Du kennst mich?", fragtest du ihn irritiert, weshalb er nickte.

„Natürlich, wer kennt Seijos neue Königin denn nicht? Ich bin übrigens Watari Shinji", lachte dein Gegenüber mit der recht gebräunten Haut und dem wirklich kurzen, grauen Haar.

„Freut mich", sagtest du und lächeltest ihn an.

Dankend nahmst du deine Blätter entgegen und setztest dich an deinen Platz. Da Watari sich genau einen Platz neben dir ausgesucht hatte, konntet ihr euch weiter über Volleyball unterhalten, bis der Unterricht begann.






Als es endlich zur Mittagspause klingelte, packtest du dir schnell deine Sachen ein und verließest gemeinsam mit dem Grauhaarigen den Klassenraum. Vor diesem warteten bereits Oikawa und Iwaizumi.

„Woah! Oikawa und Iwaizumi", staunte Watari, der mit offenem Mund diese bestaunte.

Deine Kindheitsfreunde schauten diesen mit erhobenen Augenbrauen an, worauf du ihn vorstelltest: „Das ist Watari Shinji. Er ist aus meiner Klasse und hatte in der Mittelschule auf der Position des Setters gespielt."

Oikawa zog beleidigt eine Schnute und legte seine Hände in die Hüfte: „An dieser Schule bin aber ich der einzig wahre Setter."

Lachend kratzte sich der Grauhaarige am Hinterkopf und sagte: „Natürlich würde ich dem großen König nie den Platz streitig machen. Auch wenn ich Herausforderungen liebe. Als Libero bin ich auch nicht ohne."

Stolz klopftest du ihm auf die Schulter und lächeltest ihn freudig an, als du meintest: „Wir werden ja nachher beurteilen können, wie gut du bist."

„Dann werde ich mich für die Königin anstrengen", grinste dich dein neuer Sitznachbar an.

Eine leichte Röte schlich sich auf deine Wangen, woraufhin du eine Hand an deinem Arm spürtest. Oikawa zog dich an sich und legte seinen Arm um dich.

Watari verstand schnell und äußerte lächelnd: „Das sind wahrlich die Königin und der König von Seijo. Ach ja, und der treue Ritter."

Seine grauen Augen glitten zu Iwaizumi, welcher grimmig die Situation beobachtete. Als er die Bemerkung deines Klassenkameraden vernahm, glühten seine Wangen vor Wut rot auf.

„Was soll das denn heißen? Ritter? Welcher Idiot nennt mich denn so?", meckerte der Dunkelhaarige los, weshalb du ihn beruhigend über die Schulter fuhrst.

„Ich finde, dass das gut passt. Der Ritter beschützt den König und sorgt dafür, dass das Volk sicher ist", überlegtest du und begannst dabei zu schwärmen.

„Aber der König ist immer noch der beste", grinste Oikawa gehässig und betrachtete seinen besten Freund eindringlich. Doch wie zu erwarten, erhielt er einen Schlag auf den Hinterkopf.

„Oi, Iwa-chan. Sei nicht immer so gemein!", jammerte der Brünette, worauf du seinen Arm von dir nahmst und schon mal mit Watari in die Mensa vorgingst. „[Name]-chan! Lass mich nicht allein mit Iwa-chan!"

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