Heute ist mein Sechster Geburtstag und ich bekomme eine riesengroße Geburtstagsfeier. Alle meine Freunde und das ganze Rudel werden da sein. Ich bin nämlich ein Gestaltwandler, ein Werwolf, um genau zu sein, und da gehört man eben einem Rudel an, so hat es mir zumindest mein Daddy erklärt.
Meine Mommy hat mir gesagt, dass heute ein ganz besonderer Tag ist und das nicht nur wegen meinem Geburtstag, sondern auch, weil sich heute mein Innererwolf erstmals zeigen wird. Ich bin schon gespannt, es sieht immer so cool aus, wenn sich meine älteren Geschwister in Wölfe verwandeln. Ich möchte mich auch so gerne verwandeln und mit ihnen als kleines Wölfchen spielen.
Ich habe vier ältere Geschwister. 2 Brüder und 2 Schwestern. Ich bin der Jüngste von uns. In unserem Rudel ist mein Daddy der Leitwolf und meine Mommy die Leitwölfin. Sie haben mir gesagt, dass Daddy der stärkste Wolf vom ganzen Rudel ist und es deswegen beschützt und Mommy hilft ihm natürlich dabei. Ich bin ganzschön stolz auf meinen Daddy, dass er der Stärkste ist und uns alle Beschützt. Er ist der Beste, mein ganz eigener Superheld. Ich finde ihn sogar besser als Superman, aber mit Spidey kann er es nicht aufnehmen. In Sachen Coolness verliert Papa ganz klar gegen den Spinnenmann. Trotzdem, auch wenn er nicht so cool wie Spiderman ist, habe ich ihn doll lieb, genauso wie meine Mommy und meistens auch meine Geschwister.
"Kleines Wölfchen, wo bist du denn mit deinen Gedanken", höre ich die weiche Stimme von meiner Mommy. Sie nennt mich immer kleines Wölfchen, dass ist ihr Spitzname für mich. Ich kichere leise, während sie mich hochnimmt und flüstere ihr verschwörerisch zu: "Ich habe nur daran gedacht, wie doll lieb ich dich hab."
"Ich hoffe du hast auch daran gedacht, wie lieb du mich hast", vernehme ich plötzlich die maskuline Stimme meines Helden.
"Daddy", schreie ich, winde mich aus den Armen meiner Mommy und laufe schnell zu meinem Papa. Kurz bevor ich bei ihm ankomme, werfe ich mich schon in seine Arme. Er nimmt mich hoch und dreht uns im Kreis. Mein Daddy war ganz, ganz lange weg, weil er ein anderes Rudel getroffen hat. Es waren zwei ganze Tage.
"Ich habe dich so vermisst, geh nie wieder so lange weg", schniefe ich in seine Schulter und drücke ihn ganz fest mit meinen kleinen, dünnen Patschehändchen.
"Ach mein Kleiner, ich habe dich auch vermisst", sagt Daddy zu mir, während er mit der einen Hand unter mein Kinn fährt und es anhebt, um in mein kindliches, rundes Gesicht zu blicken. Im nächsten Moment wischt er mir auch schon meine salzigen Tränen von den Wangen und gibt mir einen Kuss auf die Stirn.
"Sol ich dir ein Geheimnis verraten, mein Kleiner?"
"Ja", schniefe ich auf die Frage meines Daddys.
"Ich habe ein Geschenk in meiner Reisetasche und es ist für..."
"Ist es für mich?", unterbreche ich meinen Daddy und schau ihn mit meinen großen blauen Augen an. Die Tränen waren bereits nach dem Wort "Geschenk" vergessen.
"Ich weiß nicht. Es ist für einen meiner großen Jungen", sagt Daddy nachdenklich.
"Ich bin dein großer Junge", sage ich laut und selbstüberzeugt.
"Mhm", murmelt Daddy, während ich ihn weiterhin mit runden Augen anblicke.
"Dann muss es bestimmt für dich sein", sagt Daddy, da auch schon im nächsten Moment.
"Jaaa", schreie ich und umarme meinen Daddy wieder ganz fest. Im nächsten Moment lässt er mich hinunter und geht zu seiner Tasche, die er mit sich zum Rudeltreffen genommen hat. Nur um daraufhin ein Geschenk, das in blaues Geschenkpapier gepackt ist, herauszuholen. Ich laufe sofort zu ihm und Daddy drückt es mir in die Hände. Ich lass mich daraufhin auf den Boden plumpsen und packe es hastig aus. Als ich sehe was es ist, spring ich sofort wieder auf und laufe zu meinem Daddy, der inzwischen bei Mommy steht und einen Arm um sie geschlungen hat und versucht sie aufzufressen. Ich quetsch mich einfach dazwischen und umarme ganz fest seine Oberschenkel – weiter rauf komme ich noch nicht, bin noch zu klein.
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Die Geburt eines Omega (Vorgeschichte)
WerewolfIn "die Geburt eines Omegas" geht es um Elijah, wie er sich das erste Mal verwandelt und die zukünftig wichtigste Person in seinem Leben trifft, dies aber noch nicht weiß. „Die Geburt eines Omegas" ist in sich abgeschlossen und hat über 6000 Wörter...