Mein Leben geht an mir vorbei wie ein Schnellzug ohne Bremsmöglickeiten. Ohne Anhaltspunkte. Ohne Pause. Und mir kommt es so vor, als hätte ich eine Menge verpasst. Als hätte ich alles verpasst. Als würde nicht ich mein Leben bestimmen. Nicht mein Herz, sondern mein Verstand. Als würde mir mein Verstand mein wahres Ich verbergen und meine Bedürfnisse ignorieren.
Ich meine, ich bin jung. Vielleicht zu jung. Ich hätte mit einem Ohr auf meine Freunde damals hören sollen. Und mit dem anderen Ohr auf mich selbst. Aber nicht mit beiden auf meinen Verstand. Ich war zu jung um zu heiraten, und im Wahren, war ich noch nicht bereit dazu. Aber mein Unterbewusstsein wollte es so schnell wie möglich weg haben. Denn ich hatte Angst, dass ich nie wieder mehr so einen Mann, wie Malik, finden würde. Ich hatte Angst, dass ich den Stand der Familie kaputt mache.Ehre und Stolz, statt Leben und Liebe.
Ob ich es bereue? Dass ich so früh geheiratet habe? Ich weiss es nicht. Auf der einen Seite, bin ich Stolz auf mich, so weit entwickelt zusein mit meinem Kopf, vielleicht viel zu weit. Es ist nicht üblich mit 17 zu heiraten. Aber in meiner Kultur ist es schon. Und deshalb bereue ich es einerseits nicht. Ich bereue es nicht, da ich einen festen Punkt habe. Ich habe eine eigene Familie, einen guten Job, eine sichere Zukunft. Und dafür danke ich Malik. Malik und meiner Familie, da sie mich so gut erzogen haben.
Dennoch, die ganze Sache mit Cem, ist nicht gut. Ich beschuldige für meine Taten, nicht meine Familie, nicht Malik, nicht das Baby in meinem Bauch, dafür bin ich ganz alleine Schuld. Das hätte alles nicht passieren sollen, obwohl nichts schlimmes war. Es gab nichts mehr zwischen uns als Worte und kleine Berührungen. Und diese kleinen Berührungen, haben mir immer wieder eine Gänsehaut an meinem Körper verbreitet. Und mein Atem zum stocken gebracht. Ich will nicht wissen, wie ich dann reagiere wenn er mich küssen würde. Immerhin habe ich sowas bei Malik noch nie gespürt.
"Esra?" ich blicke zu meiner Rechten. "Alles okay mit Ihnen?"
"Ja wieso?" frage ich Svetlana. - "Sie haben Löcher in die Luft gestarrt." antwortet sie mir und packt ein paar Papierkram weg. "Schaffen Sie das alleine? Ich muss nur schnell wohin." sage ich und suche meine Autoschlüssel. Svetlana nickt und zeigt auf die Schlüssel die am Tresen sind. "Oh", sage ich und nehme sie. "Wach bleiben!" schreit mir Svetlana noch lachend hinterher als ich das Hotel verlasse.
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Geheimnisvolle Liebe
RomanceDieser Moment wird sich für immer in meinem Herzen bannen. Cem kniet weinend vor mir und hält meine Hand. Ich hatte das gar nicht bemerkt. Sein Gesicht sieht genau so aus wie in meinen Gedanken und sein Geruch ist auch der selbe. Selbst im Dunkeln w...