Kapitel 31 - Der Ball

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Kapitel 31 - Der Ball

Erzähler Sicht

Alle strömten in den Saal, als Vincent angefangen hatte auf dem Flügel zu spielen. Layla stand beim Flügel und sah den Tanzenden gespannt zu. Erst als Graf Breda von Krolock die Wendeltreppe hinunterstieg und auf dieser stehen blieb, mischte sie sich unter die anderen, blieb aber in der Nähe ihres Bruders.
Dann begann der Graf seine Rede: „Seid Willkommen Brüder und Schwestern in diesem Saal. Zuerst muss ich euch jemanden vorstellen, die seit ein paar Wochen in diesem Schloss wohnt. Eine Tochter der Nacht. Vielleicht habt ihr schon einmal davon gehört, dass ich eine Tochter habe, die den Namen Layla von Krolock trägt. Nun ist sie nach all den Jahren wieder zurück!", sagte er laut und zeigte auf das Mädchen neben Herbert, welches am liebsten im Erdboden versunken wär. Doch sie ließ es sich nicht anmerken.
Es war ihr unangenehm von allen Seiten angestarrt zu werden. Zugegeben, sie genoss die Aufmerksamkeit, aber auch das hatte seine Grenzen. Ein Augenpaar stach für Layla ganz besonders heraus. Eric betrachtete sie überrascht, doch dann musste er lächeln.
Er hatte so etwas in dieser Richtung geahnt. Schon als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, musste er an das Gemälde im Schloss denken, welches alle vier Krolocks zeigte. Zu seiner Zeit als Mensch, war er einmal im Kaminzimmer des Schlosses gewesen und das Bild hatte sich in sein Gedächtnis einprägt. Die Augen und Haare hatte sie eindeutig von ihrer Mutter und die Gesichtszüge und den Charakter, hatte sie von ihrem Vater. Bei Herbert war es umgekehrt. Man sah die Verwandtschaft zwischen den dreien.

Zum Glück, für Layla, sahen die Vampire schnell wieder weg zum Grafen, der sich räusperte und fortfuhr: „Als wir versammelt war'n beim letzten Mal, war unsere Mahlzeit ein Bauer. Ausgemergelt und bleich. Ihr wart betrübt, aber ich sagte euch: Ist ein Jahr mager, wird das nächste Jahr reich! Wir die ewig leben verzehrt die Sucht nach frischem Blut. Haben wir je davon genug?". Sofort kam die Antwort: „Wir haben niemals nie genug", wieder stellte der Graf eine Frage: „Jedes Opfer das uns nährt, vermehrt auch unsre Brut. Haben wir je davon genug?". Wieder antwortete die Menge: „Nichts macht uns satt. Die Gier kommt nie zu Ruh! Denn die Leere in uns drin wächst jeden Tag. Die Angst vorm nüchtern sein verfolgt uns immer zu!". Wieder der Graf: „Doch ich heiße euch hoffen, wie von mir prophezeit, ist ein Gast eingetroffen. Geschmückt und bereit sich der Dunkelheit zu weih'n. Eine Schönheit mit den Augen der Nacht. Ein verwunschenes Sternenkind, zärtlich wie der Wind...", an dieser Stelle fragte sich Layla, ob er nur so tut oder wirklich in sie verknallt ist, „und für mich bereit, verzaubert unsern Mitternachtsball. Doch sie gehört nur mir, keine Sorge auch an euch ist gedacht. Denn seit gestern Abend sind, hier in meinem Labyrinth, nur für euch bestimmt, zwei Sterbliche zum Bleiben verdammt. Verdammt!", endete er.

Dann zeigte er mit ausgestreckten Armen zur Treppe. Dort wo bis eben noch der Graf stand, stand nun Sarah mit rotem Kleid, roten Schuhen, rotem Diadem, roten Handschuhen und einer herzförmigen Rubinkette. „Die Frisur ist Herbert gut gelungen", dachte sich Layla, während 'Gott ist tot' gespielt und gesungen wurde. Inzwischen stand der Graf mit dem Rücken zur Treppe. Sarah schritt die Stufen hinunter und ergriff glücklich die ausgestreckte Hand des Grafen. Ruckartig zog er Sarah zu sich ran und strich über ihre Wange, was sie sichtlich genoss. Seine Hand wanderte weiter nach unten und drückte ihren Kopf weg, sodass ihr Hals frei war. Nachdem er ihre Arme fest im Griff hielt und sie durch ihn in eine Art Trance gefallen war, holte er aus. Sein Kopf schellte vor und seine spitzen Zähne bohrten sich durch ihre Haut. In diesem Moment zappelte sie, doch wurde sie kurz darauf schlaf. Nur der Arm um ihre Taille hielt sie noch oben, bis der Graf von ihr abließ und sie im Brautstyl durch die Reihen trug.
Als sie wieder zu sich kam stellte er sie wieder auf die Füße. „Du hast dich gesehnt danach dein Herz zu verlier'n. Jetzt verlierst du gleich den Verstand", sang Breda. „Da hast du Recht", dachte sich seine Tochter und schenkte ihrem Gesang keine Aufmerksamkeit mehr. Ein fieses Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, als Breda sie auf den Boden fallen ließ. Zum Schluss sangen sie zusammen: „Totale Finsternis, wir fallen und nichts was uns hält!". Nun nickte der Graf Vincent zu, der nun mit der Tanzmusik begann. Kurz zuvor hatte der Graf Sarah grob wieder hoch gezogen.

Da ging Herbert auf Layla zu. „Darf ich bitten?", fragte er mit ausgestreckter Hand. „Aber natürlich", stimmte sie zu und ergriff seine Hand, worauf er sie auf die Tanzfläche führte. Das Tanzen fiel ihr nicht schwer, schließlich war Herbert ihr ein guter Lehrer gewesen. Doch irgendetwas störte sie an der Gesamtsituation, aber sie wusste nicht was und das beunruhigte sie. „Alles in Ordnung?", fragte ihr Bruder sie, nach einiger Zeit, in der er ihre Unruhe bemerkt hatte. „Ich weiß nicht genau. Ich mache mal kurz eine Pause", entschied Layla und trat an den Rand hinter Vincent und lehnte sich gegen die Wand.
Es fiel nicht auf, denn sie war nicht die einzige die am Rande stand und zusah wie die andern tanzten. Konzentriert blendete sie die Musik und alle anderen Geräusche aus, während ihr Blick durch den Raum schweifte. „Der Ritter und der mit dem rosanen Mantel bewegen sich heute aber ganz komisch", dachte Layla und runzelte die Stirn. Sonst viel ihr nichts auf. Außer dass der Graf von Herbert angerempelt wurde, worauf ihr Vater fluchte: ,,Och Herbert", und sich wieder dem Tanz widmete. Layla musste sich das Lachen verkneifen.
Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich nur auf ihr Gehör. In Gedanken zählte sie auf was sie hörte: „Die Klaviermusik, Schritte, Getuschel, fauchende Vampire, Sarahs Herzschlag, zwei weitere Herzschläge, Atemzüge,...Warte was?!".

Sofort schlug sie die Augen auf und fixierte den rosa-Mantel-Träger. Das Gesicht von ihm hatte sie vor ihrem inneren Auge. Unauffällig schlich sie an der Wand um die Tanzenden, wie ein Wolf um seine Beute, herum. Dies machte sie solange, bis sie einen Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte. Es dauerte keine Sekunde, da wusste sie es schon. Das war nicht der Vampir, der mit ihr und drei weiteren Chagal ausgesaugt hat.
In diesem rosanem Mantel und weißer Lockenperücke steckte niemand anderes als der Student Alfred. Wo der Professor steckte konnte sie sich auch schon denken. Nun wunderte sie sich nicht mehr warum der Ritter sich bewegte, als wäre er ein alter Mann und kein Vampir. Denn in der Ritterrüstung befand sich, wie sie an dem weißen Schnauzer erkennen konnte, Professor Abronsius. Diese Tatsachen nahm sie in weniger als 10 Sekunden zur Kenntnis.
Schnell lief sie zu ihrem Vater, welcher kurz aufhörte zu tanzen, denn auch er bemerkte kurz nach ihr die Herzschläge. „Alfred und Abronsius sind unter uns in der Menge", flüsterte sie ihm ins Ohr. Auch Herbert stoß zu ihnen hinzu. „Was nun?", fragte er, denn er hatte Laylas Satz gehört. „Ihr kennt den Plan. Layla, verwandle dich in einen Menschen. Wenn sie ein Kreuz bei sich haben macht es dir nichts aus", erklärte der Graf so schnell, dass es Menschen nicht verstehen würden. „Sollten die drei es schaffen mit mir zu fliehen, weiß ich schon, wie ich es anstelle, dass mein Vater uns finden wird", dachte sich Layla und grinste innerlich.

1233 Wörter

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Die Geschichte nähert sich schon dem Ende. Zum Glück sind ja bald Ferien.

Ich freue mich wie immer auf Feedback.

Hanni

Layla- The daughter of the night (Tanz der Vampire FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt