Die irische Reitlehrerin

~Kapitel 13

Da lag ich nun. In meinem Bett. Ich schaute die Decke an und das schon seit ein paar Minuten. Meine Welt stand irgendwie still. Wollte ich es nicht glauben, das mein Pferd gestorben ist oder das ich Paddy wirklich das gesagt habe, was ich sagte? Ich wusste es nicht. Ich spürte, das es wieder so kommt, wie damals. Ich hab mich verändert, die Zeit hat sich verändert. Damals ging es mir nicht gut. Ich arbeitete zu viel, tat nichts mit Freunden. Das war ein Fehler. Die Freunde hab ich verloren, das Selbstvertrauen nun auch. Ich wusste, das ich mich bei Paddy entschuldigen muss aber auf einer Seite stimmt es ja. Er verdreht mir meinen Kopf. Das Gefühl, was ich bei ihm habe, hatte ich noch nie... Ist es liebe? Einbildung oder doch nur ein falsches Gefühl? Es ist besser ihn zu vergessen, doch ich will bei ihm bleiben. Es gibt zwei Möglichkeiten. Ich stehe nun auf, bewege meinen Arsch zu ihm und entschuldige mich oder ich bleibe sitzen, schmolle weiter und vergesse ihn. Es gibt kein wenn und aber, etwas muss passieren. Wenn nicht jetzt wann dann? Ich stand auf und schaute ihn den Spiegel. „Du hast ihn verletzt! Weisst du das?! Zuerst denken bevor du redest!" Ich hatte recht, doch nun ist es vielleicht zu spät. Ich stieg ins Auto und fuhr zu den Kellys. Ich blieb vor ein paar Metern stehen, das man mich nicht direkt sieht. Ich sah wie alle mit Koffern raus kamen, irgendwann stiegen alle ins Auto und fuhren weg. „Ich habe es verpasst... Es war zu spät. Es sollte nicht sein." Ich fuhr neben dem Haus vorbei und sah was kleines, weisses an der Tür. „Wahrscheinlich ist es nur einbildung." Sagte ich mir selber, stieg jedoch aus um nachzuschauen. An der Tür war ein Zettel, mit meinem Namen drauf. Ich las ihn noch nicht und fuhr erst nach Hause. Dort angekommen, setzte ich mich auf die Couch und las den Zettel laut vor.

Liebe Lina.
Es war schön dich kennengelernt zuhaben, jedoch müssen wir zurück nach Deutschland. Wieso das? Wir wollen eine neue Platte aufnehmen und haben in Deutschland immer noch ein Schloss. Klar, die Fans sind wahrscheinlich noch da oder werden wieder kommen aber da müssen wir durch. Wir wollten es nicht anders... Lina les bitte alles. Es kann schon sein, das ich dich mehr mag, als es mir lieb ist. Für meine Gefühle kann ich leider nichts, vielleicht war es aber auch nur einmalig. Ob wir uns jemals wieder sehen werden, glaub ich nicht. Vielleicht wenn du an ein Konzert kommst aber das glauben wir beide wohl eher nicht. Ich hab wirklich vieles von dir lernen können. Du bist eine starke, selbstbewusste Person. Du weisst was du willst und weisst auch, wie du es umsetzten kannst oder musst. Ich hab dich auch etwas besser kennenlernen können, doch von mir weisst du kaum was. Du hast im Haus unsere Awards gesehen, doch viel persönliches, gab es da nicht. Ich hätte dir gerne noch vieles von mir gezeigt oder gesagt, doch es sollte so, wohl nicht sein. Der Brief soll eigentlich nicht so lange sein. Ich will das du aufpasst. Dein Bruder hat mir erzählt, wieso du eine Narbe am Rücken hast, er erzählte mir die Wahrheit! Du lagst im Koma, es war ein wunder, das du wach wurdest. Damit ist nicht zu spassen. Du bedeutest mir wirklich viel und auch wenn wir uns nicht mehr sehen, will ich nicht erfahren, das du an einem Unfall gestorben bist... Du arbeitest einfach zu viel und riskierst zu viel.
Pass auf dich auf.
In liebe dein Paddy.

Ich sass nun mit angewinkelten Beinen und einem Brief in der Hand auf der Couch. Für mich war der Brief, sehr berührend. Die Tränen kamen wie ein Wasserfall. Ich wusste nicht wieso, das einzige was ich wusste, ist das ich alles verlor. Ich rutschte tiefer in die Couch, legte die Decke über meine Beine und kuschelte mich gleichzeitig in die Decke. Ich konnte einfach nicht mehr aufhören zu weinen, es schmerze so sehr. Daran zu denken, das ich Paddy vielleicht nie wieder sehen werde. Und meine letzten Worte waren, ich muss arbeiten und das geht wegen dir nicht. Es war sehr verletzend, bestimmt nicht nur für mich.