𝒃𝒍𝒊𝒏𝒅 || 𝒄𝒉𝒂𝒏𝒃𝒂𝒆𝒌/𝒃𝒂𝒆𝒌𝒚𝒆𝒐𝒍 [ABGESCHLOSSEN]

23. Kapitel

Am Mittwochabend kam Chanyeol spontan zu mir. Er hatte Essen mitgebracht und ich freute mich wahnsinnig, dass er da war.
Ich erzählte ihm vermutlich schon zum hundertsten Mal, dass ich am nächsten Tag Blindenhunde besuchte.
Chanyeol versuchte mich zu beruhigen, da ich so aufgeregt und hibbelig war, doch es war praktisch unmöglich.
Ein Gedanke daran und ich wippte wieder auf und ab.
Chanyeol seufzte und gab auf.

Als am Donnerstag Morgen dann mein Wecker klingelte, richtete ich mich auf. Ich war schon vor dem Wecker wach gewesen und sagte Emma, ich wäre wach. Wie immer stellte sie ihre Fragen, doch dann ließ sie mich auch in Ruhe.
Sie sagte mir das Wetter, als ich sie fragte, was eigentlich unnötig war, da ich gestern Abend gemeinsam mit Chanyeol meine Sachen für heute herausgelegt hatte. Langsam strich ich über den weichen Stoff meines Oberteils bevor ich es anzog.

Sobald ich fertig war mit frühstücken, Zähne putzen und so weiter, saß ich ungeduldig auf meiner Couch.
Bald machte ich den Fernseher an und hörte einer Kindersendung zu. Dabei wartete ich nur konzentriert auf das Klingeln. Heute ging es zuerst zum Termin und danach erst ins Zentrum.

Als es endlich klingelte, sprang ich auf.
Meine Schuhe hatte ich schon angezogen und mein Blindenstock sowie alles was ich brauchte, war griffbereit.
Ich ließ Emma den Fernseher ausschalten und ging so schnell und vorsichtig wie möglich zur Tür.
Dort drückte ich den Türöffner und öffnete gleichzeitig meine Haustür. Hinter mir zog ich sie zu und schloss sie umständlich ab. Das übte ich nächstes Mal in Ruhe. Das brauchte immer am meisten Zeit.

Ich hörte Menschen im Treppenhaus und lächelte freundlich, als ich meinen Namen hörte.
Mein Trainer war dabei, aber auch ein Mann den ich nicht kannte. Er war wohl vom Verein und erklärte mir auf der Fahrt zum Verein noch ein paar Dinge.
Zum Beispiel sollte ich jetzt noch keinen Hund aussuchen. Dafür sollte ich mir Zeit lassen, damit ich den Richtigen fand, der auch zu mir passte. Das fand ich logisch, aber meine Ungeduld war überhaupt nicht begeistert. Zuerst würde ich was zur Haltung erfahren und Tipps bekommen wie ich alles richtig machen konnte und was ich beachten musste.
Das alles würde ich in diesem Treffen lernen. Beim nächsten Mal würde ich lernen, wie ein Hund ausgebildet wurde, damit ich die Kommandos kannte und wusste, was und wobei mir ein Hund helfen konnte.
Und erst beim dritten Treffen würde ich einen Hund aussuchen.
Sobald ich einen hatte, durfte dieser jedoch nicht direkt mit zu mir nach Hause. Um sicher zu gehen würde ich drei Tage hintereinander dorthin gehen und mit meinem Hund zusammen lernen. Damit wir uns kennenlernten und auch lernten uns zu verständigen. Erst dann durfte er mit zu mir.
Es klang anstrengend und zeitauftreibend, aber ich beschwerte mich nicht. Ich schien so schon unglücklich zu gucken, denn der Mann sagte, dass ich dafür dann einen besten Freund an meiner Seite hätte, der mir mein Leben deutlich einfacher machen würde. Und das Training mit ihm war wichtig, damit es später im Alltag keine Probleme gab.
Zwar sah ich all das ein, aber es dauerte mir trotzdem zu lange.

Beim Verein angekommen hörte ich Hunde bellen und sofort lächelte ich etwas.
Leise seufzte ich, als wir in die entgegen gesetzte Richtung der Hunde gingen.
Ich sah dieses Treffen als notwendig und unvermeidbar an. Ansonsten hatte ich meine Ungeduld gar nicht im Griff.

Das Gespräch fand ich zwar informativ, aber auch langweilig. Mit dem Diktiergerät hatte ich wichtige Dinge aufgenommen, die ich brauchen würde.
Ich fühlte mich jetzt schon wie ein Experte was Blindenhunde anging. Ich brannte darauf, endlich einen eigenen Hund zu haben.
Auf dem Rückweg versuchte mein Trainer mich zu trösten, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde und wir ja schon den nächsten Termin direkt am Montag hatten. Leicht nickte ich.
Bestimmt würde das Wochenende schnell vorübergehen. Von Freitag bis Sonntag würde ich mich Chanyeol zusammen sein. Das verbesserte sofort meine Laune und ich stellte mir wieder die Frage, was er für Samstag geplant haben könnte.