Kapitel 20 - Der Albtraum

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Die ganze Fahrt über schwieg ich, während mein Kopf am Fenster lehnte. Ein Rütteln an meiner Schulter ließ mich zur Seite sehen. "Wir sind da.", sagte Alex und ich nickte. Ich war anscheinend so tief in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte, das wir gehalten waren. Ich stieg aus dem Auto und lief neben Alex in die Wohnung. Es war schon Abends und mir fiel es schwer meine Augen offen zuhalten. "Gute Nacht.", murmelte ich nur, als wir allesamt in der Wohnung standen. Mit schleifenden Schritten ging ich ins Schlafzimmer, zog mich um und legte mich anschließend ins Bett. 

Gut gelaunt liefen Pia und ich durch New York. Ardy konnte leider nicht mit, also machten wir einen Mädels-Urlaub. Nur wir zwei, ganz viel Shooping und Partys. Mit einem Smoothie in der Hand und der Sonnebrille auf dem Kopf liefen wir in der Nähe vom World Trade Center an vielen Geschäften vorbei. Gerade lachten wir über einen lustigen Hut, den wir gesehen hatten, als wir ein Beben unter unseren Füßen spürten. Genau in diesem Zeitpunkt fingen die Menschen an zu schreien und zeigten auf etwas, das hinter uns war. Wir drehten uns um und erblickten, wie aus einem dieser Türme vom World Trade Center rauch aufstieg. Und das nicht wenig. Riesige Teile fielen zu Boden. Ich erkannte ein paar Menschen, die sehr weit oben in diesem Turm waren und mit etwas stoffartigem wanken. Auf einmal sprang ein paar Etagen darüber eine Person aus dem Fenster. Das Geschreie wurde immer größer. Geschockt lief ich, ohne zu überlegen, was ich hier tat, ein paar Meter näher an das Geschehn heran. Pia lief mir hinter her. Keine 100 Meter trennten uns von den großen Trümern, die immer wieder abbrachen und runter fielen. Plötzlich gab es einen lauten Knall und ich konnte noch leicht erkennen, wie ein Flugzeug in den anderen Turm raste. Jetzt schrien auch Pia und ich. Dabei hielten wir uns die Ohren zu. Kurz danach, wurde plötzlich alles leiser. Alle rannten nur noch um ihr Leben. Doch ich blieb wie angewurzelt stehen. Mir kam es so vor, als würde hier noch jemand sein, den ich kannte. Ich sah mich um, blickte aber nur in das panische Gesicht von Pia. "Komm. Wir müssen gehen.", rief sie und zog mich mit sich. Plötzlich brach der Nordtower zusammen. Eine riesige Rauchwolke breitete sich rasant schnell aus. Jetzt fing auch ich an zu rennen. Neben mir Pia. Die Wolke kam immer näher. Dann entdeckten wir einen Mann, der eine Tür aufhielt und uns reinwinkte. Ich zog Pia zur Seite, da sie ihn nicht gesehen hatte. Wir stolperten herein und sofort kam eine Frau auf uns zu und gab uns etwas zu trinken. Erst da bemerkte ich, dass meine Kehle ganz trocken war. Ich nahm einen großen Schluck und bedankte mich dann. Kurz warf ich einen Blick nach draußen und beobachtete, wie ein paar Leute immer noch wegliefen. Auf eimal hörte ich die Frau hinter uns schreien. Sie sagte etwas zu dem Mann, der sofort zu ihr kam. Erst entdeckte ich eine Person, die auf dem Boden lag. Unter ihr eine Decke. Ich konnte einen kurzen Blick auf sie erhaschen. Mir stockte der Atem. Auf dem Boden lag ER. Der Junge, den ich immer noch liebte. Taddl. Seine Augen waren leicht geöffnet, doch irgendwas stimmte nicht mit ihm. Eher ich darüber nachdenken konnte, schrie die Frau plötzlich: "He's Dead."

Schwer atmend setzte ich mich auf. Schon wieder ein Albtraum. Die waren in letzter Zeit echt häufig. Ich stand langsam auf und lief in die Küche, wo ich ein Glas wasser trank. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es erst 3 Uhr morgens war. Seufzend stellte ich das Glas weg. Schlafen konnte ich definitiv nicht mehr. Also ging ich ins Wohnzimmer, doch dort wartete unerwarteter Besuch. "W-Was machst du hier?", fragte ich und blieb im Türrahmen stehen. Taddl saß auf der Couch. Genau wie Ardy und Pia. "Vielleicht wäre es besser, dass ihr nochmal mit einander redet. Man sieht euch beiden an, das es euch innerlich auffrisst.", sagte Pia. Ich schüttelte nur verständnislos den Kopf. Taddl stand auf und kam auf mich zu. Ich wich zurück. Er blieb stehen, als er dies bemerkte und sah auf den Boden. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. "Es tut mir so leid, was ich alles angerichtet habe, Victoria. Ich würde gerne alles wieder rückgängig machen.", sagte er und sah wieder auf. Seine Augen waren glasig, doch meine sahen wohl nicht anders aus. "Was willst du damit bewirken? Das ich gleich wieder sage: Hey, vergeben uns vergessen. Tun wir so, als wäre nie etwas passiert?", fragte ich. "Schön wärs.", murmelte er und lief plötzlich an mir vorbei. Ich hörte nur noch die Tür zu knallen. Sollte ich hinterher oder ihn einfach gehen lassen?

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Jetzt ist eure Entscheidung gefragt. Soll Victoria ihm hinterher gehen oder einfach zu Hause bleiben?

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Hab euch lieb <3 <3 <3

Forever... (Taddl-FanFiction) [ABGESCHLOSSEN!]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt