Wie hypnotisiert starrte ich auf die silberne Spitze des Zepters und konnte selbst mit Mühe meinen Blick nicht davon losreißen.
Gedanklich sah ich schon mein Blut an dem Metall kleben und wartete eigentlich nur noch darauf, das Loki mir das Teil in den Körper rammte.
Ob es wehtun würde?
Bestimmt wäre es nicht angenehm.
"Willst du da noch länger sitzen bleiben?"
Verdattert schaute ich auf und zu meiner Überraschung war der Gesichtsausdruck des Gottes nicht mordlüsternd, sondern eher ein wenig genervt.
"Hä?"
Natürlich hatte ich seine Frage verstanden, doch mein verwirrtes Gehirn war zu einer anderen Antwort nicht fähig.
Loki rollte mit den Augen.
"Ob du noch länger auf dem Boden sitzen willst."
Er streckte das Zepter noch einige Zentimeter in meine Richtung und jetzt verstand ich erst, das er mich gar nicht umbringen wollte.
Zumindest hatte es den Anschein.
Skeptisch fasste ich das Ende des Speers und zog mich daran hoch, ließ es dann aber nicht los und schaute Loki mit verengten Augen an.
"Du kannst es jetzt wieder hergeben."
Ich wollte es lieber selbst in den Händen halten, bevor er es sich doch noch anders überlegte.
Er hatte es gerade losgelassen, da zuckte der Körper des Tausendfüßers, der gegen die Glaswand geschleudert wurde, und fing an, sich langsam wieder zu bewegen.
Erschrocken drückte ich dem Gott die Waffe wieder in die Hand und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf das Getier.
"Mach es Tod!"
Wieder verleierte er die Augen, ging dann aber entspannt zu dem herumlurchenden Tier und stieß die Spitze des Zepters in eine Stelle, knapp hinter dem Kopf.
Augenblicklich erschlafften die Bewegungen.
"Ein beeindruckendes Eisentier. Aber nicht sonderlich robust wie mir scheint." sagte er und zog es wieder aus dem Körper des Insektes.
Ich streckte die Hand nach der Waffe aus.
"Du musstest ja auch noch nicht von Angesicht zu Angesicht mit so einem Teil kämpfen. Denn dann würde sich deine Meinung sicherlich ändern. Und jetzt gib her, du hattest schon genug Spaß."
Er schaute noch kurz sehnsüchtig auf den Speer, gab ihn mir dann aber ohne Widerworte.
Sofort trat ich einen Schritt zurück, woraufhin er die Hände hob.
"Anstatt mir zu misstrauen, solltest du dich lieber bei mir bedanken. Schließlich habe ich dir dein Leben gerettet."
"Du vergisst, das du mich umbringen wolltest. Ich glaube da ist das bedanken nicht sonderlich angebracht." erwiderte ich trocken.
Er zuckte mit den Schultern und trat mit dem Fuß gegen den Metallenen Torso am Boden, ehe er sich umwandte und mit auf dem Rücken verschränkten Armen, ein paar Schritte ging.
Das ganze war mir nicht wirklich geheuer und der Umstand, das ich das Zepter in der Hand hatte und er ohne seine Magie war, machte es nicht besser.
"Weißt du, jetzt wo wieder alles geregelt ist, kannst du zurück in dein Ein-Zimmer-Appartement gehen und-"
Ich brach ab, als mein Blick auf die Tür der Zelle fiel.
Fassungslos ging ich zu dieser und strich über das verußte, mit Rissen durchzogene Touchpad neben der Tür und begutachtete den etwas verzogenen Titanrahmen daneben, bevor ich mich zornig zu dem Gott umdrehte.
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Der Spaß hat ein Ende!(?)
FanfictionNeun Monate sind vergangen, seitdem ein durchgeknallter Gott die Menschen unterwerfen wollte. In New York ist alles wieder beim alten. Doch es dauert nicht lang, da tauchen neue Feinde auf, mit denen nicht zu Spaßen ist. Sarah muss sich mit nie erwa...