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Bella P.O.V

Als ich die Seitengasse entlang ging, um mich mit Cloe und Andi zu treffen, bemerkte ich, dass die Sonne schon hinter den Hochhäusern verschwunden war.

Ich: Ich sollte mich lieber beeilen.
Sagte ich zu mir selbst und ging etwas zügiger auf unseren geplanten Treffpunkt zu. Vor der alten Bibliothek blieb ich stehen und öffnete die alte Glastür mit der Goldenen Schrift und den goldenen Schnürkelungen um den Türrahmen herum.
Sofort kam mir der Duft von alten Büchern ins Gesicht. Die alte Bibliothek war so klein und gemütlich. Ich würde am liebsten den ganzen Tag hier verbringen.

Cloe: Wir sind hier.
Flüsterte sie mir von einem der Regale zu, indem die Bücher für Liebesromane standen.
Ich ging auf Cloe und Andi zu und begrüßte beide mit einer Umarmung.
Ich holte Cloes Magazin aus meiner Tasche und übergab es ihr.

Cloe: Sie hat es dir nicht abgenommen?

Ich: Nein, sie hat es nicht mal gesehen.
Antwortete ich stolz.

Cloe: Gutes Mädchen.

Ich ließ meinen Blick über die Liebesromane fliegen, als Cloe ihre Aufmerksamkeit wieder einem dieser Bücher schenkte.

Cloe: Du braust nicht bei diesem Regal zu bleiben, ich weiß das du nichts damit anfangen kannst.
Sagte sie ohne mich eines Blickes zu würdigen.

Sie hatte recht. Ich konnte nicht viel mit Liebesromanen anfangen. Ich habe es versucht, aber ich konnte mich noch nie mit einem Liebesroman identifizieren.

Andi: Ich komme mit dir.
Sagte Andi schnell und ging los.

Ich folgte ihr und wir gingen in die Richtung meines Lieblings Regals. Aus diesem Regal hatte ich schon fast jedes Buch gelesen.
Es waren Krimibücher. Eines spannender als das andere. Und genau das habe ich mir zur Aufgabe gemacht. Das spannendste Krimibuch zu finden.
Andi suchte aber ein Regal weiter. Sie liebte Horrorgeschichten. Es ist schon seit Uhrzeiten ihr Lieblings Buch und eigentlich das einzige welches sie liest, wenn wir hier sind.
Jeder hatte also seine Vorlieben, und trotzdem können wir nicht ohne einander.

Ich konnte aber nicht lange da bleiben. Cloe und Andi wollten auch gehen. Sie wollten noch einen Kinofilm sehen. Eine Romantische Komödie. Diesen Film hat sich natürlich Cloe ausgesucht.
Wir verließen die Bibliothek und machten uns auf den Weg.

Cloe: Aber du kommst morgen Abend ganz sicher?

Ich: Ja, versprochen.

Bei der Seitengasse verabschiedeten wir uns und ich lief durch die Seitengasse. Die Sonne war nun so weit untergegangen, dass alles rötlich aussah.
Als ich bei der Feuerleiter ankam, sah ich, dass Ally das Fenster schon für mich geöffnet hatte.
Ich kletterte die Feuerleiter hinauf und stieg durch das Fenster.
Ich schaffte es noch rechtzeitig und setze mich auf mein Bett, während ich die Tasche in die Ecke warf, als Ms. Martin den Raum betrat.

Ms. Martin: Ihr habt heute Tischdienst.
Sagte sie mit ihrer zickigen Stimme und warf einen Blick auf mich.

Ms. Martin: Bella! Was sollen die Schuhe? Ich habe schon tausendmal gesagt, dass ihr keine Straßenschuhe im Haus anziehen dürft.

Ich: Ja Ms. Martin
Antwortete ich und zog die Schuhe aus.

Ms. Martin warf uns allen noch einen Blick zu und schloss dann die Tür hinter sich.

Ally: Phu, da hast du aber nochmal Glück gehabt.

Ich: Ja. Am liebsten hätte ich noch gesagt, dass ich eben gerne Schuhe anziehe.

Lara: So wie, als du es das letzte mal nicht geschafft hast und dann durch das Fenster im Badezimmer klettern müsstest und dann in unseren Raum kamst, als wäre nichts gewesen.

Wir mussten alle lachen. Ich sah Ally und Lara mit einem Lächeln an, als wie weiter redeten.
Ich wusste, dass ich irgendwann nicht mehr für sie da sein kann. Entweder schmeißt mich Ms. Martin raus oder sie werden adoptiert.
Wir sind schon zusammen auf diesem Zimmer seitdem ich denken kann.
Ally kannte ihre Mutter, welche nach Ally's ersten Lebensjahren starb. Sie trägt das Armband ihrer Mutter jeden einzelnen Tag. Lara hatte nur den Namen ihres Vaters und sie vermutete, dass ihr Vater in Russland lebte.
Ich hingegen wusste nichts. Keinen Namen, keinen Ort und mir wurde nichts hinterlassen.
Ich hatte nichtmal einen richtigen Nachnamen. Ms. Martin gab mir "Bella Back" als vollständigen Namen, weil ich auf der Schwelle der Hintertür gefunden wurde.

Zu meiner Geschichte gibt es also nicht viel zu sagen.

Yesterday, Today and Tomorrow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt