>diecisiete<

307 11 31
                                    


Als erstes einmal ein fettes 'Danke' an alle Leser. Die Story hat heute die 500 reads geknackt!
Danke, danke, danke an jeden einzelnen von euch😘

PoV Julian Weigl

Vor zwei Wochen habe ich es erfahren.
Zwei Wochen lang haben alle vor mir geheim gehalten, dass meine Freundin das Land verlassen hat und nach Amerika gegangen ist.

Ich habe nicht erwartet, dass sie es mir persönlich sagt, ehrlich nicht. In unserer Situation kann ich sie vollkommen verstehen, aber sie hätte mir wenigstens eine Nachricht schreiben können.
Wenn schon nicht vor ihrer Abreise, dann wenigstens, als sie angekommen ist.

So musste ich es durch das Instagramprofil ihrer besten Freundin rausfinden.
Rosalie selbst wirkt wie vom Erdboden verschluckt. Seit Wochen keine Aktivitäten mehr auf Social Media und auch meine Nachrichten liest sie nicht. Nur auf den Fotos von Kira ist sie zusehen oder markiert, wenn sie die Fotos gemacht hat.

Seitdem ich von ihrem Außlands-Aufenthalt erfahren habe, bin ich nicht mehr so besorgt un Rosalie. In den Wochen der Funkstille habe ich mir furchtbar viele Gedanken gemacht, ob es ihr gut geht aber aus den Fotos mit Kira sieht sie seit langer Zeit mal wieder wirklich glücklich aus und ich werde mich in naher Zukunft auch nicht bei ihr melden, um diesen Frieden zu zerstören.

Natürlich vermisse ich sie, aber wenn sie glücklich ist, bin ich das ebenfalls. Und auch wenn sie ohne mich glücklicher ist, bin ich damit einverstanden und werde sie alleine lassen.
Hauptsache ihr geht es gut.

Bis jetzt habe ich mich ganz gut mit meinen Freunden ablenken können, aber trotzdem kann nichts die Verbindung zu Rosalie verdrängen und sie ghet nicht mehr aus meinem Kopf.
Ich träume in der Nacht von ihr, aber auch am Tag sehe ich immer wieder ihr Gesicht. Entweder bilde ich mir ein, sie zu sehen oder ich starre wieder einmal länger als nötig auf meine Hintergrundbilder.

Wenn ich die Augen schließe, sehe ich ihre in meinen Gedanken und wenn andere lachen, vergleiche ich sie direkt mit ihrem Lachen.
Niemals geht sie aus meinen Gedanken, die ganze Zeit kann ich nur an sie denken.

PoV Rosalie Charlotte Higgins

Die Zeit in Amerika verläuft wirklich gut und ich habe mich auch schon sehr gut eingelebt.
Doch der eigentliche Grund, warum ich aus Dortmund geflohen bin, verfolgt mich immer noch.

Die ganze Zeit mache ich mir Vorwürfe, ob es nicht vielleicht doch besser gewesen wäre, ihm Bescheid zu geben. Ich vermisse Julian schrecklich und auch meine Mutter würde ich schon nach diesen drei Wochen gerne wiedersehen.
Telefonieren kann ich mit ihr nicht so oft, da es einfach viel zu teuer ist und so schreiben wir nur über WhatsApp.

"Rosalie, so kann das nicht weitergehen", reißt Kira mich aus meinen Gedanken und ich hebe den Kopf von meinen Büchern.
"Seit wir hier sind stürzt du dich nur auf das Lernen. Mir ist klar, dass du dich nur ablenken willst, aber das hat so doch auch keinen Zweck mehr."

Verwirrt schaue ich ihr hinterher, als sie mein Zimmer durchquert und den Kleiderschrank aufzieht. Nach einiger Zeit des Suchens zieht sie ein kurzes Kleid heraus und ich kann mir schon denken, worauf das hinauslaufen wird.
"Wir gehen feiern!", verkündet meine beste Freundin freudestrahlend.

Murrend erhebe ich mich von meinem Schreibtisch-Stuhl und ziehe ihr das Kleid aus der Hand. Mit skeptischem Blick drehe ich es in meiner Hand und schaue dann wieder zu Kira.
Schon an ihrem Blick erkenne ich, dass ich keine Chance habe mich zu weigern. Eine Sache habe ich in der Zeit unserer Freundschaft bemerkt, wenn sie etwas will, dann bekommt sie es auch.

Genervt über ihr siegessicheres Grinsen ziehe ich mir meinen Pulli über den Kopf und hüpfend verlässt Kira mrin Zimmer, als sie merkt, dass ich ohne großen Protest aufgegeben habe.

×

Sichtlich angeheitert stehe ich neben meiner besten Freundin in einem viel zu vollen Club in der Innenstadt. Sie scheint ihren Spaß zu haben und hat schon mehrere Männer dazu gebrachf, ihr Drinks zu kaufen.
Ich hingegen bin vollkommen antriebslos und kippe einen Shot nach dme anderen hinunter, um möglichst schnell wieder nach Hause zu kommen.

"Oookay, es hat keinen Sinn meehr", lallt sie mir entgegen und und gegenseitig stützend machen wir uns auf den Weg zum Ausgang.
Da es nicht so weit bis zu unserer Wohnung ist, beschließen wir zu laufen, um schonmal mit dem Ausnüchterungsprozess zu beginnen.

"Der Neuanfang hier hat gar nichts genracht, ich denke immer noch nur an ihn", gebe ich von mir und Kira legt einen Arm um meine Schulter.
"Männer sind einfach scheiße! Lass uns lesbisch werden", antwortet sie mir und wir bekommen den Lachflasch unseres Lebens.

Als wir an unserer Wohnung angekommen sind, geht es uns beiden schon sichtlich besser als in der Bar und wir können wieder gerade stehen, ohne uns festzuhalten.

"Du musst was machen, Rosalie! Das kann doch so nicht weitergehen. Wir sind schon auf der anderen Seite der Welt und Julian geistert dir immer noch im Kopf 'rum.
Er bedeutet dir so viel, dass du ihn nicht mal hier vergessen kannst. Jetzt lohnt es sich auch um eure Beziehung zu kämpfen", gibt meine beste Freundin fest entschlossen von sich und ich bin mir nicht sicher, ob noch der Restalkohol in ihr spricht oder ob sie schon wieder bei klarem Verstand ist.
Jedenfalls findet mein angetrunkenes Ich diese Idee sehr gut.

Ein neues Kapitel, während ich auf #TwoOfUs warte...

Fate is a TrAiTOr -Julian Weigl FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt