Kapitel 34: Wer bist du?

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Shay's POV

Als ich aufwache, spüre ich Justins Arme, die immer noch um meinen Bauch geschlungen sind. Er schläft friedlich und atmet ruhig.

Ich kann nicht realisieren, was gestern passiert ist. Tyler hat mich ausgenutzt, mein Vater ist nicht mein Vater und ich bin mir bewusst geworden, dass ich mehr für Justin empfinde. Und das alles an einem Tag.

Irgendwie fühle ich mich schlecht und doch bin ich glücklich, weil ich weiß, dass Justin genauso fühlt wie ich. Als ich aufgewacht bin und er einfach für mich da war, habe ich gemerkt, dass er wirklich eine besondere Person ist. Er kann mich beruhigen, er bringt mich zum lachen und in seine Gegenwart kann ich alles vergessen. Allein seine Wärme und seine Berührungen haben mich beruhigt. Das ist nichts, was erst seit gestern so ist, aber erst gestern ist es mir so richtig aufgefallen.

"Hey." Justin reibt sich verschlafen seine Augen. Er steckt seine Arme und fährt sich mit seiner Hand durch seine unordnentlichen Haare.

"Guten Morgen." Ich grinse. Obwohl es mir gerade noch eher schlecht geht, weil ich an meinen Vater denken muss, lächle ich, weil es mich glücklich macht, dass er wach ist.

Ich gebe ihm einen gefühlvollen Kuss auf die Lippen. Sein Lächeln ist fröhlich und seine Augen strahlen.

"Wie geht es dir?" Seine Gesichtszüge werden ernster und er zieht seine Augenbrauen hoch.

"Schon besser. Können wir einfach nur den ganzen Tag im Bett verbringen?"

Er streicht mir sanft über meine Wange und grinst frech.

"Ok." Justin küsst mich auf die Wange und legt sich wieder hin, um seine Augen zu schließen. Ich lege meinen Kopf auf seinem Oberkörper ab.

Ich möchte diesen Ort nie verlassen.

-

"Justin?" Ich höre laute Stimmen und Schritte aus dem Flur. "Du Idiot, steh auf."

Es ist eine tiefe Männerstimme die der Tür von Justins Zimmer, immer näher kommt.

Ich schrecke auf, als sich die schwere Holztür öffnet. Ein junger Mann kommt herein.

Er ist etwa 22, hat braunes; lockiges Haar und ein schmalles Gesicht. An seinem Kinn erkennt man einen leichten Bartansatz, was ihn männlicher aussehen lässt. Seine Lippen sind voll und eher gerade. Seine Augen sind braun und leuchten, dennoch sind sie sehr klein. Er trägt ein rotes Shirt und eine enge Jeans.

"Scheiße." Er öffent seinen Mund und reißt seine Augen auf.

"Wer bist du?" Ich schaue ihn entsetzt an. Neben mir wird Justin wach, der langsam realisiert, was gerade passiert.

"Was machst du hier?" Justin beginnt zu reden.

"Justin...eww...ich geh erstmal." Ohne Justins Reaktion abzuwarten, dreht der Unbekannte sich und verlässt schlagartig den Raum.

Ich blicke Justin sprachlos an. Dieser stammelt ein paar Ähms und Mmhs vor sich hin.

"Das ist Jackson." Er räuspert sich. "Er ist einer meiner besten Freunde. Du wirst ihn mögen." Er lacht künstlich.

"Warum war das eben so komisch? Warum kommt er einfach in dein Zimmer?" Irgendwas gibt mir das Gefühl, dass hier was nicht stimmt.

"Er ist öfter hier. Du wirst ihn noch kennenlernen." Sein Gesicht sagt mehr als alle Worte. Es sieht aus als wäre es eine Mischung zwischen Scham und Unsicherheit, die in seinem Blick liegt.

"Achso ok..." Ich stehe auf und verlasse das Zimmer, um ins Bad zu gehen. Der Morgen ist wohl gelaufen.

The Search {German}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt