Kindheitsfreunde

Offenbarung

1. Klasse Aobajohsai High

Wochen vergingen und nur noch wenige Tage blieben euch, bis die Interhigh begann. Du freutest dich unglaublich, wobei du mit Erstaunen feststelltest, wie einige der Spieler wirklich Erfolge mit ihrer Zielgenauigkeit machten. So auch Oikawa und Iwaizumi. Dennoch bemerktest du ebenso, wie Oikawa immer unpünktlicher zum Training kam und sonst kaum noch Zeit nach diesem für dich und Iwaizumi hatte. Zudem nahmen die Anfeindungen seiner Fangirls immer weiter zu. Doch du versuchtest, dich nicht aus dem Konzept bringen zu lassen. Schließlich hattest du andere Dinge zu tun und zwar dein Team zu trainieren.

„Super!", riefst du, als Hanamaki die Wasserflasche umhaute.

Ohne einen Muskel in seinem Gesicht zu rühren, machte er das Friedenzeichen und streckte es dir entgegen. Ein Lächeln trat auf deine Lippen. Du mochtest seine stille Art, da sie mal eine Abwechslung zu Oikawa und Iwaizumi waren. Doch nun fiel dir wieder das komische Verhalten des Brünetten ein. Du hattest keine Ahnung, wieso er sich so benahm.

„Alles gut?", hörtest du die Stimme des Dunkelhaarigen dicht an deinem Ohr.

Überrascht zucktest du zusammen. Als du dich zu ihm umdrehtest, erkanntest du seine grimmigen Gesichtszüge.

„Ist es wegen Shittykawa?", fragte er dich.

Betreten nicktest du und wolltest gerade zum Sprechen ansetzen, als du vernahmst, wie eine Tür laut zuknallte. Schnell glitt dein Blick zu dieser, wo du Oikawa erkanntest, der sich mit entschuldigenden Ausdruck am Hinterkopf kratzte. Sofort warf Iwaizumi den Volleyball auf seinen Kopf, welchen er bis eben noch in den Händen hielt. Jammernd rieb sich der Brünette diesen und beschwerte sich wie so häufig bei dir wegen des brutalen Iwa-chan.

„Wieso bist du schon wieder zu spät?", erkundigtest du dich bei dem Setter.

Verwirrt zogen sich deine Augenbrauen zusammen, als du eine Röte in seinem Gesicht sahst. Lachend strich er sich über den Nacken, worauf er sagte: „Das ist ein Geheimnis." Daraufhin legte er spielerisch seinen Zeigefinger an seine Lippen und zwinkerte dir zu.

Du konntest allerdings nur seufzend mit dem Kopf schütteln. „Toru! Du kannst nicht ständig zu spät kommen! Nächste Woche beginnt die Interhigh und du scheinst das Ganze überhaupt nicht ernst zu nehmen! Willst du schon wieder gegen Shiratorizawa verlieren?", meckertest du ihn an.

Doch du hattest nicht damit gerechnet, dass er wütend das Gesicht verzog und gefährlich auf dich zu ging. Fast schon bedrohlich schaute er dich an und keifte: „Du hast doch keine Ahnung!"

Nun wurdest du auch rasend vor Wut und blicktest in seine sonst so fröhlich wirkenden, braunen Augen. „Wie soll ich denn Ahnung haben, wenn du mir nie etwas sagst! Du verheimlichst uns in letzter Zeit ganz schön viel und das nervt!", beschwertest du dich.

Langsam stiegen Tränen in dir auf, welche du aber zu unterdrücken versuchtest. Du wolltest ihn gerade wieder frustriert anfahren, als er meinte: „Halt dich einfach aus meinen Angelegenheiten raus!"

Empört sahst du ihn an und wolltest gerade auf ihn losgehen, als du einen Arm um deine Hüfte spürtest.

„Lass mich los, Hajime! Ich bring ihn um!!!", schriest du. Doch da hatte sich Oikawa bereits von dir abgewendet und wärmte sich auf dem Spielfeld auf.

„Beruhig dich erstmal!", erklang die Stimme des Dunkelhaarigen im rauen Ton.

Tränen traten über deine Wangen, als der dich hochhob und aus der Halle trug. Du wolltest dich wehren, konntest dich aber in seinem Griff nicht rühren.

Als ihr draußen ankamt, flehtest du: „Hajime... lass mich bitte los..."

Schluchzend spürtest du wieder den Boden unter deinen Füßen. Immer mehr Tränen liefen über deine Wangen, weshalb du deine Hände vor dein Gesicht hieltst. Im nächsten Moment fühltest du, wie sich starke Arme um deinen zitternden Körper legten und dich näher an eine warme Brust zogen.

Stumm drückte dich Iwaizumi an sich, während du kläglich weintest. Seine Hand fuhr durch dein Haar und strich sanft über deine Kopfhaut. Vollkommen von deinen Gefühlen überwältigt, kralltest du deine Hände in sein Shirt. Dein Herz schlug unglaublich doll in deiner Brust.