Vom Jungen und dem Tod

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Es war einmal, dass der Tod übers Land kam.

Gierig fraß er sich durch die Städtchen und Ländereien und niemand war vor ihm sicher.

Der Gevatter hatte immer etwas zu tun, denn es herrschte Krieg.

Eines Tages kam der Tod an einer Wiese vorbei auf der ein kleiner Junge lag und der Tod entsann sich dazu, dem Jungen Gesellschaft zu leisten. Als der Junge den Tod erblickte, machte er keine Anstalten einen Finger zu rühren, da der Tod mit ihm bereits vertraut war und bot ihm sogar einen Platz neben sich auf der Wiese.

Der Tod fragte erzürnt: „Sag hast du keine Angst vor mir?", da er es gewohnt war gemieden zu werden. Der Junge aber antwortete zur Überraschung des Todes: „Nein guter Mann, wieso sollte ich denn Angst vor dir haben. Hast du den irgendetwas angsterfüllendes an dir?"

Da trat der Tod vor ihn in seiner ganzen Pracht und sagte: „Ich bin der Tod. Jedermann kennt mich, denn ich komme mit dem Krieg und den Seuchen. Ich hole mir kleine Kinder und Greise gleichermaßen und schrecke nicht davor zurück Gewalt anzuwenden. Wieso solltest du keine Angst vor mir haben?"

Und der Junge antwortete: „Da du mir nichts Böses kannst. Du kommst zwar mit dem Krieg und den Seuchen, doch verkörperst du sie nicht. Dein mächtigster Verbündeter ist wohl die Zeit, doch ist sie auch der meine.

Holest du mich zu dir, würde ich als guter Christ glauben ich käme in den Himmel. Und wenn ich's nicht tät, so würde ich wohl einen langen Schlaf antreten und daran ist nichts Schreckliches.

Der Winter ist bald vorbei und nicht mal du kannst etwas gegen das Blühen der Welt ausrichten. Und nun hinfort mit dir, du kannst mich wieder besuchen, wenn die Zeit reif ist."

Da schritt der Tod von dannen und erinnerte sich noch lange Zeit daran.

Über den Tod, das Leben und die ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt