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Fünf: Erzähl mir was von dir.
Sagte er, während wir auf dem Dach saßen.

Ich: Äm... ich weiß überhaupt nicht, was ich erzählen soll.

Fünf: Irgendwas.

Ich: Ich lese gerne und äm habe keine Eltern.
Antwortete ich zögerlich und nahm noch einen Schluck von meinem Energy.

Fünf: Wirklich?

Ich: Nun Äm Ja.

Fünf: Hm ich auch nicht.
Sagte er gelassen und nahm auch noch einen Schluck.

Ich sah ihn verdutzt an.

Ich: Wie? Was?

Fünf: Nun ich habe schon einen Vater, aber von dem wurde ich adoptiert. Und er war ein wirklich schlechter Vater.

Ich: Oh, das tut mir leid.

Fünf: Muss es nicht. Ist schon gut.

Ich nickte nur.

Ich: War? Lebst du nicht mit ihm zusammen?

Fünf: Nein, er ist glücklicherweise Tod. Ich hab abgesehen davon noch 6 weitere Geschwister... mit einigen von ihnen lebe ich zusammen. Sonst gibt es nichts wirklich über mich zu sagen.

Ich: Du hast keine Hobbys oder so?

Fünf: Ich schieße gerne...

Ich: Du meinst sowas wie LaserTack?

Fünf: Äm ja genau. Sowas in der Art.

Ich wusste nicht warum, aber ich musste plötzlich kichern. Ich fand ihn irgendwie witzig und süß.

Fünf: Warm lachst du?
Fragte er mich mit einem Lächeln im Gesicht.

Ich: Ich weiß es nicht, tut mir leid.
Antwortete ich und versuchte das Lachen zu unterdrücken.

Wir saßen noch eine ganze Weile auf dem Dach. Ich hörte ihm zu wie er mir Geschichten über sich und seine Geschwister erzählte und ich erzählte ihm von meinen beiden „Schwestern". Jedenfalls waren sie für mich wie Schwestern.

Fünf: Du scheinst sie sehr gerne zu haben.

Ich: Ja, wir kommen super miteinander klar. Darum habe ich auch eine gewisse Angst, dass wir irgendwann getrennt werden. Obwohl ich mich sehr freuen würde, wenn die beiden tolle Familien finden würden.
Meinte ich und sah auf die Lichter der Stadt.

Fünf: Meine Geschwister und ich sind da nicht so. Wir hassen uns praktisch, aber irgendwie auch nicht.

Wir sahen uns kurz in die Augen, aber für mich fühlte sich das um einiges länger an. Seine grünen Augen spiegelten die Lichter der Stadt wieder und ließen mich tiefer und tiefer hinein fallen.

Fünf: wir sollten deine Freundinnen jetzt besser nach Hause bringen.
Sagte er und stand auf. Ich tat es ihm gleich.

Ich: Ja, du hast recht.
Ich blinzelte ein paarmal um wieder einen klaren Gedanken zu fassen.

Also suchten wir sie. Sie waren jetzt aber nicht mehr auf der Tanzfläche, sonden saßen in einer Ecke auf dem Boden und starrten an die Decke, wo eine Discokugel hing.

Ich: Cloe ? Andi? Wir sollten jetzt besser gehen.

Andi: Hey Bella... sieh dir mal die Lichterkugel an der Decke an.

Ich: Äm ja sehr schön, aber wir sollten jetzt wirklich gehen.
Sagte ich und half Andi und Cloe vom Boden aufzustehen.

Fünf stützte Cloe beim Gehen, während ich versuchte Andi so festzuhalten, dass sie nicht wieder auf den Boden fiel.

Cloe: Oh, was bist du denn für ein Starker Mann?

Fünf: Mein Name ist Fünf.

Cloe: Oh, tut mir leid, aber Mathe ist nicht so meine Stärke.

Fünf warf mir einen fragenden Blick zu. Ich schmunzelte nur und zuckte mit den Schultern.

Mit zwei betrunkenen im Schlepptau machten wir uns auf den Weg zu Andi ihrem Haus, weil es nähr am Club war. Dort angekommen Übergaben wir die beiden bei Andi's Mutter, welche verwundert die Tür öffnete.

Wir machten uns auf den Weg zu meinem „zu Hause".

Fünf: Warum nehmen wir überhaupt den Normalen Weg?

Ich: Wie meinst du das?
Fragte ich ihn währen er eine Feuerleiter hinauf kletterte.

Ich: Hey warte!
Ich kletterte ihm hinterher, bis auf das Dach des mehrstöckigen Wohnhauses.
Oben angekommen sah ich nochmal nach unten auf die Straße.

Ich: Wow das ist schon ziemlich hoch.
Ich sah rüber zu Fünf, welcher gerade an der anderen Seite des Wohnhauses hinunter sprang. Ich rannte zu ihm hin und sah, dass er nur auf ein anderes Haus, direkt nebenan gesprungen war.

Fünf: Na, hab ich dich erschreckt?

Ich: Nein.
Sagte ich protzig und versuchte auf das andere Haus hinunterzuklettern.

Fünf lachte und sah mir beim scheitern zu. Den letzten halben Meter fiel ich nämlich hinunter. Ich stand schnell wieder auf und machte ein Gesicht, als wäre das nicht passiert.

Fünf: Du brachst definitiv mehr Übung.
Er ergriff meine Hand und rannte los. Von einem Hausdach zum Anderen.

Ich: Wehe ich muss über einen riesigen Spalt oder so springen!

Fünf: Keine Sorge, das wirst du garnicht merken.

Ich: Was?!

Er rannte mit mir immer weiter, bis auf das Dach des Hauses, indem ich wohnte. Dort hielt er dann an. Es schien ihm ziemlich gut zu gehen, währen ich versuchte neben ihm genügend Luft zum Atmen zu bekommen.

Ich: Wie- Woher wusstest du,- dass ich hier wohne.-

Fünf: Äm, das ist... doch das einzige Kinderheim in der Nähe, darum dachte ich mir-
Ich unterbrach ihn.

Ich: Ja, du hast recht.
Ich sah auf mein Handy.

Ich: 10 vor Mitternacht. Phu gut. Na dann... ich muss jetzt Äm, da rein, also bis dann.

Fünf: Ja, bis dann.

Ich sah ihn nochmal an, bevor ich die Feuerleiter bis zum 4. Stock hinab kletterte und durch das Fenster in mein Zimmer stieg.

Ally: Da bist du ja wieder.

Lara: Und wie wars?
Fragte sie, währen ich mich auf mein Bett fallen ließ.

Ich: Nun, Äm...anders.
Antwortete ich und lächelte.

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