Kapitel 25

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Nach wahrscheinlich mehreren Stunden, die ich weinend verbracht hatte, hatte ich mich endlich aufgerappelt und packte meinen Koffer. Ich muss zu meiner Mutter. Ich muss sehen, dass es wirklich sie ist, die dort einen Unfall hatte. Ich konnte es nicht glauben. Vielleicht hatten sich die Ärzte auch nur vertan. Vielleicht war es auch nur ein blöder Telefonstreich. Das wäre es.

Doch das wird es nicht sein.
Das wusste ich tief in meinen inneren. Meine Mum war krank, hatte schon lange ein schwaches Herz und Kreislaufprobleme. Wie oft hatte ich ihr gesagt, sie soll zum Arzt gehen, wenn es ihr wieder schlecht geht und wie oft hatte sie gesagt Es geht mir gut. Ich brauche nur eine kleine Pause.

Ich schnappte mir mein Handy und wollte ein Taxi rufen, welches mich zum Flughafen bringt. Aber war ja klar... mein Handy war jetzt kaputt. Risse zierten das Display. Toll... also bleibt mir nur noch mein Nachbar, da ich kein Festnetz hatte.

Eine Stunde später saß ich am Flughafen, eingemummt mit einer Cap, Sonnenbrille und Mundschutz. Niemand sollte meine roten, verheulten Augen sehen. Ich hoffe es zumindest. Das wäre es noch. Die Schlagzeile Kurz nach großer Enthüllung: Rosé heulend beim verlassen der Stadt erwischt.
Das fehlte mir noch um das ganze Disaster vollständig zu machen.

Der Flug fühlte sich wie Tage an, die in Wirklichkeit nur 3 Stunden waren.
Die Zeit verging einfach nicht. Zudem konnte ich den Flug nicht genießen. Nicht so wie sonst als. Ich war in Gedanken bei meiner Mum.

Aber wenn ich ehrlich bin, war ich auch bei ihm. Ich wollte es nicht. Ich wollte ihn endlich vergessen. Doch es ging nicht. Er schwirrte durch mein kleines dummes Köpfchen.

Doch auch irgendwann war der Flug vorbei.
Vermummt wie kein anderer verließ ich das Flugzeug.
Wahrscheinlich würde man mich trotzdem noch erkennen. Ich bin jahrelang schon als Rosé vermummt rumgelaufen.
Wahrscheinlich falle ich gleichzeitig auf wie ein bunter Papagei.

Also beeilte ich mich hier rauszukommen. An der Info fragte ich nach einem Hotelzimmer, welches noch frei wäre. Zum Glück gab es auch noch eins, sogar in der Nähe des Krankenhauses.

Vor dem Flughafen sah ich mich nach einem Taxi um, doch wie das Schicksal es mit mir will, war weit und breit keines zu sehen. Toll, jetzt muss ich wohl laufen.

So lief ich mit meinem Koffer durch die Straßen von Daegu und bewunderte die Stadt. Die Straßen waren belebt und viele Lichter brannten.

Es erinnerte mich an früher

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Es erinnerte mich an früher. Hier bin ich aufgewachsen mit meiner Mutter. Mein Vater hab ich ja kaum gekannt.

Ich kannte mich noch etwas hier aus, erkannte ein Teil der Gebäude, doch das Hotel würde ich ohne fremde Hilfe nicht finden. Mein Handy konnte ich ja nicht benutzen.
Ich sollte mir hier wohl echt bald ein neues kaufen.

Ich zog meinen Mundschutz etwas höher und die Cap weiter in mein Gesicht. Die Sonnenbrille hatte ich schon lange nicht mehr an. Um ehrlich zu sein, die macht es doch nur noch auffälliger, dass ich nicht erkannt werden will. Wer zieht schon eine Sonnenbrille abends auf den Straßen an wenn es dunkel ist. Genau niemand.

Dann lief ich auf zwei Mädchen die etwa in meinem Alter waren zu.
"Tschuldigung. Können sie mir sagen wo ich das Crystal Queen Hotel finde?"

"Klar. Sie müssen einfach der Straße etwa 5 Minuten folgen, bis zu der Kreuzung, dort biegen sie nach links ab und müssten sofort das Hotel sehen" meinte eines der Mädchen.

Ich verbeugte mich vor den zwei. "Vielen Dank."

Doch dann flüsterte das andere Mädchen etwas der einen zu und diese weitete ihre Augen.

Gerade als ich mich umdrehen wollte, fing das Mädchen an zu fragen: "Kann das sein dass du Chaeyoung bist? Park Chaeyoung? Rosé?"

Oh shit.

The Truth Untold - Erkennst Du MichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt