Kapitel 4.

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Em und ich haben uns für heute Nachmittag bei da berühmtesten Eisdiele hier in der Gegent verabredet. Giovanni hat das beste Eis, was man sich überhaupt vorstellen konnte. Aber an Wochenenden musste man immer einen Tisch reservieren, wenn man sich noch wo hin setzen wollte. Ich lenkte meine Vespa nach rechts und bog in unsere Einfahrt ein. Ich steckte den Garagenschlüssel ins Schloss und zog die Garangentür auf. Mum's Auto stand schon drinnen, glänzend geputzt wie immer. Dad kam meistens später, weil er ständig noch etwas erledigen musste. Mein Mopet hatte einen Platz hinter Mum's Qu5 (ist so ein großer Audi) wo noch genügend Raum für meine schwarze Vespa war. Ich zog den Zündschlüssel aus der Zündung meines Mopets, hängte mir die Tasche um den Hals, die ich beim Fahren immer in den Sitz verstaute (falls es jemand nicht weiß, bei Vespas kann man so den Sitz heben und was rein tun zum Beispiel auch den Helm) und latschte zur Haustür. Ich hatte vor cirka einem Jahr meinen eigenen Haustürschlüssel bekommen, weil ich oft allein daheim bin nach der Schule, was mich aber überhaupt nicht stört, ich mein, wer mag nicht gern mal allein daheim sein für ein paar Stunden? Ich schloss die Tür auf, zog meine Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer, wo meine Mum Zeitung lesend auf der Couch saß. "Hi Mum.", begrüßte ich sie und warf mich neben sie auf's Sofa. "Hey Schätzchen. Und? Wie war's in der Schule?", fragte sie mich, ohne von ihrer Zeitung aufzuschauen. "Gut", antwortete ich knapp. Ich wollte mich nicht mit den unwichtigen Sachen aufhalten lassen, die wichtigen Dinge zu besprechen. "Du, Mum, kann ich am Samstag bei Em schlafen?", fragte ich sie und nahm mir selbst eine Modezeitschrift die auf dem Wohnzimmertisch lag. Wartend blätterte ich das Magazin durch. "Klar, wieso nicht. Du hast ja schon ewig nicht mehr bei Em geschlafen." Na super. Meine Eltern waren nicht streng, manchmal wünschte ich mir aber, sie wären es. Jetzt musste ich mir das ganze Wochenende Em's träumereien über Marc anhören. Bäh! Mum's Blick schweifte über das Fernsehprogramm bevor sie die Zeitung weglegte und mich lächelnd betrachtete. "Und was habt ihr am Samstag so vor?", fragen sah sie mich an. Ich zuckte die Schultern. "Das wollen wir heute bei Giovanni besprechen. Ist das okay?", eigentlich wusste ich eh schon die Antwort aber vorsichtshalber eben. "Sicher doch." "Cool, ja dann, wir haben uns in einer halben Stunde verabredet. Ich hol mir noch vorher schnell was beim McDonalds.", sagte ich und stand auf. Mum kochte so ziemlich nie etwas, meisten bestellen wir uns nur was vom Chinesen, von 'ner Pizzeria oder so. Oder es gab was kaltes. Mum nickte nur und fischte sich eine neue Zeitschrift vom kleinen Tisch vor ihr. Sie hasste es nämlich, nicht immer auf dem neuesten Stand von Promis und der Welt zu sein. Mann, reiche Eltern können manchmal echt nervig sein! Seufzend zog ich mir wieda meine Schuhe an, ankelte mir noch meine Geldtasche die aus meinem Schulrucksack aufblitzte, nahm meinen Mopetschlüssel, Führerschein und startete meine Vespa. Ich hatte sie seit zwei Jahren und nächstes Jahr mit 18 würde ich meinen Autoführerschrin machen. Und jetzt sollte ich mich beeilen, damit ich noch was vom McDonalds holen konnte und rechtzeitig in die Eisdiele kam.

My best friends brotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt