Unsicherheit

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1. Klasse Aobajohsai High

Es war einige Zeit vergangen. Die Niederlage gegen Shiratorizawa sowie andere Ereignisse, die an diesem Tag geschahen, waren verdaut. Alles lief wieder größtenteils normal ab. Oikawa wurde von seinen Fangirls belagert, verbrachte mehr Zeit beim Training und seine Freizeit mit seiner Freundin. Iwaizumi und du hattet euch ein wenig angenähert, verhielt euch aber wie sonst auch. Lediglich die kleinen, verstohlenen Küsse bei der Begrüßung und beim Abschied kamen hinzu. Ebenso hieltet ihr gelegentlich Händchen, was euch in der Öffentlichkeit allerdings ziemlich peinlich war, weshalb ihr es ließet. Es wurmte dich etwas, dass Iwaizumi und du nicht wie normale Paare wart, doch so war es nun einmal zwischen euch. Aber wirklich daran etwas ändern, trautest du dich nicht.


„Gute Arbeit heute!", lobtest du das Team zum Ende des Trainings.

Nachdem die Coaches noch eine Ansprache hielten, begannt ihr, alle Gerätschaften abzubauen und wegzuschaffen. Währenddessen wischten einige Mitglieder noch die Halle.

Gerade versuchtest du, das Netz abzumachen, kamst aber nicht bis ganz oben heran. Plötzlich spürtest du einen warmen, muskulösen Bauch an deinem Rücken, weshalb du überrascht den Atem anhieltest.

„Kommst du mal wieder nicht ran, [Name]-chan?", lachte Oikawa, worauf du eine Vibration auf der Rückseite deines Körpers wahrnahmst.

Eine Hand ragte an deinem Kopf vorbei. Du trautest dich nicht, dich umzudrehen. Dein Herz schlug nämlich viel zu schnell in deiner Brust. Nur am Rande bekamst du mit, wie das Volleyballnetz erschlaffte und Oikawa es ordentlich zusammenwickelte. Eine Röte zierte deine Wangen, welche sich legte, als du ein Räuspern hinter dir vernahmst.

Schnell drehtest du dich um und entdecktest Iwaizumi. Wieder kehrte ein leichter Rotton auf dein Gesicht zurück. Der Dunkelhaarige kam auf dich zu und zog die Stange aus dem Boden.

„Hilfst du mir?", fragte er dich, worauf du ihm beim Tragen halfst.




Es kam dir komisch vor, denn sonst hievte er diese allein ohne Probleme in den Geräteraum. Dennoch hinterfragtest du es nicht weiter. Deshalb folgtest du ihm, bis ihr sie in ihren vorgesehenen Platz stelltet.

Du wolltest gerade wieder aus dem Raum gehen, als du mit einem Mal gegen den Mattenwagen gedrückt wurdest. Ein inniger Kuss empfing deine Lippen, weshalb du verblüfft aufkeuchen musstest. Trotzdem erwidertest du diesen sofort. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in deiner Magengegend breit, daher drücktest du dich näher an das Ass.

Es wunderte dich, dass Iwaizumi heute so ungewohnt stürmisch war. So kanntest du ihn gar nicht. Doch das interessierte dich gerade nur wenig, denn wieder entstand ein wundervolles Prickeln in deinem Inneren, als du eine Hand an deiner Hüfte spürtest, die langsam unter dein Oberteil wanderte. Seine kühlen Finger berührten deine nackte Haut, weshalb es dort zu kribbeln begann.

Weiter ging der Dunkelhaarige aber nicht, sondern löste sich von dir. Mit hochrotem Kopf schaute er in deine Augen. Du mochtest seine grünen Seelenspiegel wirklich. Sie erinnerten dich an das grüne Gras, in welchem du lagst, als ihr euch kennenlerntet.

Du fühltest, wie er nach deiner Hand griff und wieder näher auf dich zutrat. Unsicher betrachtete er dich und räusperte sich: „H-Heute sind meine Eltern nicht da, möchtest du zu mir kommen?"

Ungläubig sahst du ihn an. Dein Gesicht fühlte unsagbar heiß an. Schnell nicktest du, worauf er dir einen sanften Kuss schenkte. Diesen erwidertest du, worauf er dich in seine Arme schloss. Du mochtest diese Heimlichkeit doch irgendwie.




„Was ist denn hier los?", rief Oikawa überrascht.

„Wie lange stehst du schon da, Shittykawa?!", meckerte Iwaizumi und wollte gerade auf ihn losgehen, jedoch hieltest du ihn am Arm fest.

„Ich wusste gar nicht, dass du so rangehen kannst, Iwa-chan", lachte der Brünette und kehrte euch den Rücken zu.

Als du zu deinem Freund blicktest, bemerktest du seine knallroten Wangen. Vorsichtig stelltest du dich vor ihn und legtest deine rechte Hand auf seinen Unterarm. Langsam fuhrst du sie hinauf zu seinem Oberarm. Unter deinen Fingerkuppen spürtest du seine harten Muskeln, die noch leicht vom Schweiß benetzt waren. Sachte drücktest du ihm einen Kuss auf die Lippen, worauf er sich entspannte.

„Lass dich nicht immer so schnell ärgern", tadeltest du ihn.

Du erkanntest seinen grimmigen Blick, gabst ihn aber lachend einen Kuss auf die Wange.

„Mich nervt es nur, dass er sich über mich lustig macht", meinte er mit gerötetem Gesicht. „Als würde ich nicht selbst wissen, dass ich diesen ganzen Beziehungskram nicht draufhabe."

Unsicher strichst du dir eine Strähne hinter dein Ohr, was dein Gegenüber erneut erröten ließ. Leise sagtest du: „Ich doch auch nicht. Aber wir werden es schon irgendwie hinbekommen."

Nickend schaute er dich an und griff sanft nach deiner Hand, um mit seinem Daumen über die Außenseite zu streicheln. Lächelnd betrachtest du seine grünen Augen, die dich liebevoll ansahen.

„Wir sollten weiteraufräumen. Wir wollen ja heute noch bei dir ankommen", lachtest du, nachdem du dich von ihn entfernt hattest.

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