Die Sorge um Elliott ist furchtbar, aber sie hat Ángel, Coco und mich enger zusammengeschweißt. Das ist wahrscheinlich das Einzige, was irgendwie gut an der Tatsache ist, das mein bester Freund im Koma liegt.
Am Montag ist Maximés Beerdigung. Mum wird mich hinbringen. Ángel und Coco werden schon dort sein. Wir wollten doch nur ein paar Kinder befreien und jetzt? Jetzt ist Eine von ihnen tot und ein Anderer liegt im Koma. Scheiße.
Ich umarme Ángel und Coco, sie sind jetzt ein Teil von mir und ich werde sie niemals loslassen. Ich weine selten, aber, auch wenn ich Maximé nicht so gut kannte, genügt ein Blick auf die Geschwister, um Tränen über meine Wangen zu jagen. Es ist einfach zu viel in zu kurzer Zeit. Das kann doch kein Mensch aushalten. Nein, niemand.
Die Tatsache, das ich immer noch in die Schule gehen muss, bringt mich fast um. Ich vermisse meinen besten Freund mehr als je zuvor. Warum, kann mir irgendjemand bitte sagen, warum, verdammt nochmal, das passiert ist! Ich bin, glaube ich, schon drei Mal beim Direktor gelandet. Und einmal beim Schularzt. Wegen f*cking Kreislaufproblemen. Hallo? Mein bester Freund geht fast drauf und diese Typen behandeln mich, als ob ich ein zartes Pflänzchen wäre.
Aber ich erinnere mich nicht. Nicht an diese Woche, nicht an meine pädagogischen Gespräche, nicht an die Zeit, die ich in der Schule verschwendet habe. Aber ich könnte den Weg zu Elliotts Zimmer im Schlaf finden. Ich habe ihn jeden Tag besucht und seine Hand gehalten. Und ja, ich habe geweint. Auf seiner Bettdecke sind mittlerweile Flecken.
Noch zwölf Tage, bis zum offiziellen Tod meines besten Freundes. Noch zwölf Tage, bis sie sein Leben ausstöpseln. Länger kann man es sich nicht leisten, seine Vitalfunktionen aufrechtzuerhalten. Ich habe Alpträume.
"Hey Coco!"
"Hallo, Lou."
"Wie geht's dir?"
Sie zuckt mit den Schultern. Dann kratzt sie sich mit ihrem eingegipsten Arm am Kopf und lächelt mich schüchtern an. Es ist ein bisschen so wie am Anfang, damals, wir haben uns in einem Krankenhaus kennengelernt, es hat kaum einen Monat gedauert, bis wir wieder in einem sind. Grotesk. Wir sehen einander jeden Tag. Ich versuche genauso für sie da zu sein, wie sie für mich da sind. Wir halten uns aneinander fest, weil wir alles sind, was wir haben. Ich bin keine Poetin, aber wenn ich eine wäre, würde ich sagen, sie sind mein Anker im einem endlosen Meer aus Leid. Aber ich bin keine Poetin.
Der Wecker ist ein Zeichen für den verdammten Todescountdown.
Noch elf Tage.
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Shut up everyone
РазноеMein Leben ist auch ohne euch scheiße genug Louisa-Mary Sie wird von fast allen einfach nur Lou genannt, weil sie ihren Namen viel zu lang findet. Aber von allen kann man nicht reden. Es ist nicht oft so, dass jemand mit ihr reden will. Wer würde da...