Pov. Leon
Das restliche Essen verlief mit Aaron ziemlich ruhig. Er hatte mein Lächeln erwiedert und darauf hin zu essen angefangen, was ich ihm natürlich gleich tat. Ich wusste nicht, ob er hoffte, dass ich irgendetwas sagen würde, aber aus freien Stücken werde ich eher weniger anfangen und hatte deshalb irgendwie gehofft, dass Aaron noch etwas sagen würde. Aber das geschah nicht.
Nach dem Essen stellten wir beide unsere Tabletts zurück und Aaron verabschiedete sich mit einem aufmunterndem "Das wird schon Leon!", von mir.
Nun saß ich hier in meinem Bett und wartete mit einem mulmigen Gefühl im Bauch darauf, dass dieser Therapeut kam.
Lange musste ich nicht warten, da wurde schon gegen meine Zimmertür geklopft. Ich sagte nichts und hoffte einfach, dass er selbstständig die Türe aufmachte, was er auch letztendlich tat.
Vor mir stand ein älterer Mann, etwa vierzig Jahre alt mit schwarz-grauen Haaren. Er war etwas stämmiger gebaut und hatte graue Augen.
Er lächelte mich freundlich an und sagte: "Guten Morgen Leon! Ich bin dein Therapeut Dr. Schneider und werde mich jetzt täglich eine Stunde mit dir unterhalten." Er reichte mir due Hand, welche ich aber nicht annahm. Stattdessen nickte ich ihm feundlich zu und schaute dann auf meine Hände, welche wohlgemerkt zitterten.
Dr. Schneider schien es nicht zu stören, dass ich ihn weder anschaute noch etwas sagte, sondern nahm sich einen Sessel von dem Tisch der ebenfalls in meinem Raum stand und setzte sich vor mein Bett.
"Also Leon, willst du mir vielleicht etwas über dich erzählen? Also wie alt du bist von wo du kommst oder sonst etwas?", fragte mich der Therapeut genauso freundlich wie vorher. Trotzdem fing ich heftiger zu zittern an. Ich kannte den Mann nicht, also wollte ich auch nicht wirklich etwas erzählen. Stattdessen zeigte ich auf seine Akten die er in der Hand hatte um ihm zu zeigen, dass da alles über mich drinnen steht.
Der Therapeut seufzte und sah sich die Akten kurz einmal durch.
"Du bist also 19 und bist hier weil du dich nicht mehr nach draußen traust", las dieser laut vor. "Hat das einen bestimmten Grund?"
Ich nickte leicht und wunderte mich über diese Frage. Warum sonst sollte ich von null auf hundert nicht mehr das Haus verlassen wollen? Das muss doch einen Grund haben, also warum die Frage.
"Willst du mir auch den Grund verraten Leon?", fragte Dr. Schneider mit hoffnungsvoller Stimme, weil ich ein Lebenszeichen von mir gab. Ich blieb wieder stumm. Ich wollte mit diesem Mann nicht reden, dafür vertraute ich ihm zu wenig.
Aber der Doc schien schnell zu merken was mein Problem ist und sagte: "Wie wärs damit? Ich stelle dir Ja und Nein fragen für den Anfang. Du musst nur nicken oder den Kopfschütteln. Wenn du was sagen willst, kannst du das tun. Aber ich glaube anders werden wir derweil nicht weiterkommen. Bist du damit einverstanden?"
Schnell nickte ich und war froh, dass ich nicht zum Reden gezwungen wurde.
Auch dem Doc schien die Idee zu gefallen und er stellte den Rest der Stunde alle möglichen Fragen.
Ob ich mich mit meiner Mutter gut verstehe, ob ich viele Freunde hatte oder ob ich gute Noten ich der Schule hatte. Die meiste Zeit schüttelte ich den Kopf und am Anfang fragte ich mich warum er solche Fragen stellte, aber als dann die letzte Frage kam, verstand ich, warum. Dr. Schneider fragte mich nämlich ob ich einsam sei, und hätte er mich diese ganzen Fragen davor nicht gefragt, hätte ich diese Frage ohne zu zögern verneint. Doch jetzt musste ich zögern. Ich hatte tatsächlich niemanden, mit dem ich reden konnte. Ich hatte keine Freunde oder eine Mutter, die mir in irgendeiner Weise zuhörte oder meine Probleme ernst nahm. Und das machte mich irgendwie traurig. Vorsichtig nickte ich bei seiner Frage und wie auch bei den ganzen anderen notierte er die Antwort.
"Das wars dann auch schon Leon! Du warst echt mutig. Wir hatten schon kleinere Fortschritte mein Lieber. Hast du noch Fragen? Sonst würde ich mich jetzt von dir verabschieden.", fragte der Doc so freundlich wie eh und je. Ich schüttelte den Kopf. "Gut", sagte der Doc "Dann sehen wir uns morgen." Er stand auf und wollte mir die Hand geben aber wieder lehnte ich diese ab und nickte ihm stattdessen wieder zu.
Nachdem er dann den Raum verlassen hatte, atmete ich erleichtert aus. Ich hatte mir die Stunde bei Weitem schlimmer vorgestellt, aber ob es wirklich hilft wird sich wahrscheinlich noch zeigen.Und damit Moin Leudee!!
Wie ihr sehen könnt haben wir uns aufgrund von bitten in den Kommentaren diesmal für einen anderen Schreibstil entschieden. Könnt ja gerne mal schreiben, wie es euch besser gefällt!
Ansonsten ist ein like oder konstruktive Kritik gerne gesehen!
Haut rein!
TSCHAU!! TSCHAU!!
DU LIEST GERADE
Hold Me till the End ├ BoyxBoy ┤
Dla nastolatkówDer 19-jährige Leon lässt sich in die Psychiatrie einweisen, um seine Soziophobie lozuwerden. Doch er hätte niemals gedacht, dass er jemanden kennenlernen würde, der sein ganzes Leben nochmal auf den Kopf stellt.