Wiedervereint

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Als wir mit dem Fahrstuhl auf Etage 40 Ankommen, merke ich, dass Adam nervös wird. Seine Hände werden schwitzig und er tippelt von einem Fuß auf den anderen. Ich nehme seine Hand und drücke sie leicht. Er soll wissen, dass er nicht allein ist und er braucht keine Angst vor dem zu haben, was jetzt kommt.

Adam: Was ist, wenn er mir nicht verzeiht?

Aria: Adam, sei kein Idiot. Er ist dein bester Freund, ihr kennt euch seit einer halben Ewigkeit. Wenn er wütend wäre, dann hätte er dir nicht aus dieser Scheiße raus geholfen und dich versucht zu decken.

Adam lächelt mich an.

Adam: Danke....

Ich will gerade Luft holen, um zu antworten.

Adam: Nein, du sagst jetzt nichts. Nimm es einfach so hin. Außerdem will ich mir dein Gesicht und dein Lächeln noch einmal einprägen, bevor ich in diesen verdammten Löwenkäfig muss.

Ich muss kichern, weil er so verängstigt ist.

Ich gehe einen Schritt schneller und ziehe Adam hinter mir her. An der Tür angekommen zeige ich Adam, dass er hier warten soll. Ich klopfe an die Tür.

???: Hmm...Was ist?

Ich mache die Tür einen Spalt auf und schaue rein.

Aria: Hi Colin, darf ich rein kommen? Ich muss mit dir reden!

Colin: Klar.

Colin, wie er leibt und lebt. Kein Mann der großen Worte. Ich gehe ein paar Schritte in sein Büro. Er schaut mich fragend an.

Aria: Sag mal, hast du eigentlich irgendetwas von Adam gehört? Ich mache mir wirklich riesige Sorgen und niemand kann oder besser will mir etwas sagen.

Colin: Nein, leider nicht. Ich weiß auch nicht mehr als du. Die Polizei ist eher schweigsam.

Ja Colin, aber längst nicht so schweigsam wie du. Ich muss ein grinsen unterdrücken, weil ich so gespannt bin auf sein Gesicht.

Aria: Ach ja, und wo ich gerade schon mal hier bin, ich führe gerade unseren neuen Kollegen rum. Vielleicht darf er ja mal kurz rein schauen?

Colin: Aria, dein ernst? Ich will doch keine dämlichen Anfänger hier drin haben, sei froh, dass du hier rein darfst.

Aria: Ja ich weiß ja, aber es ist wichtig. Ich glaube ihr seid euch schon mal begegnet.

Colin: Ach, tatsächlich?

Sein ironischer Tonfall lässt keine Begeisterung vermuten. Ich sehe ihn flehend an.

Colin: Na schön, aber kein dummes gelaber, ok?

Ich nicke vielleicht etwas zu überschwänglich und ein skeptischer Blick breitet sich auf Colins Gesicht aus. 

Ich mache die Tür auf und Adam tritt ein paar Schritte in den Raum.
Colin's Augen werden groß.

Adam: Hi Kumpel.

Adam streicht seine Haare nach hinten. Er ist sichtlich nervös.

Colin: Fuck. Adam. Was zur Hölle machst du denn hier?

Colin guckt mich an.

Colin: Du hast ihm ja wohl bitte keinen Tunnel gegraben!?

Ich muss kichern bei der Vorstellung.

Adam: Nein, ich bin ganz legal hier. Und ich glaube ich muss mich bei dir bedanken. Sonst wäre ich wohl länger im Knast geblieben.

Colin: Alter, alles gut. Dafür sind Freunde da. Hauptsache dir geht's gut. Aber mal im Ernst, was machst du ausgerechnet hier?

Adam: Du hast Aria doch gehört, ich bin der nervige Anfänger!

Colin: Ja klar und ich bin die Queen.

Ich muss lauthals los lachen.

Aria: Das ist tatsächlich die Wahrheit. Wir kommen gerade von ganz oben. Ohne Ryan Carter wäre er wohl nicht hier.

Colin kommt rüber zu Adam und nimmt ihn in den Arm. Diese Scene ist für mich so unwirklich, dass mir fast die Augen raus fallen.
Damit hat wohl keiner gerechnet.
Colin klopft ihm ein paar mal auf den Rücken.

Colin: Schön, dass du wieder da bist. Ich hätte Aria auch nicht länger ertragen können mit ihrer ständigen Fragerei.

Ich tue übertrieben beleidigt und strecke ihm die Zunge raus.
Adam muss schmunzeln und sieht mich erleichtert an. Ich bin so glücklich ihn endlich wieder zu haben.

Colin: Und was genau hat der Boss jetzt gesagt? Wissen die anderen schon, dass du wieder da bist?

Adam: Also, er hat seine Anzeige gegen mich zurück gezogen. Er fand meine Gründe das ganze durchzuziehen wohl ganz mutig und nobel. Natürlich weiß er, dass es auch um meinen Vater ging, aber ihm scheint mein Engagement zu gefallen. Deshalb soll ich in Zukunft für ihn an den Hilfsprojekten arbeiten. Aber alles genaue besprechen wir nach dem Wochenende. Heute bin ich erstmal frei und Aria gleich mit. Bisher wisst nur ihr beiden Bescheid.

Colin : Na dann müssen wir wohl feiern. Ich sag allen Bescheid. Wir machen ne kleine Überraschung draus und sagen niemandem, dass du der Grund bist.

Aria : Sehr gute Idee. Ich schreibe Matt noch schnell eine Nachricht, dass es mir nicht so gut geht und ich schon gehe, sonst schöpft er noch Verdacht.

Die SMS ist schnell geschrieben und die Antwort lässt auch nicht lange auf sich warten.

SMS Matt: Alles klar, Prinzessin. Ruh dich aus wir sehen uns am Montag.

Die beiden haben sich noch kurz unterhalten.

Aria: So ihr zwei. Ich störe euch ja ungern, aber um ehrlich zu sein hätte ich gern noch ein bisschen Zeit mit dir allein.

Ich streiche über Adams Arm. Er nimmt sofort meine Hand und zieht mich zu sich.
Ich muss schmunzeln. Colin guckt uns angewidert an.

Colin: OH Gott, bitte geht bevor ich kotzen muss. Dieser ganze Liebesquatsch ist ja widerlich.

Adam und ich müssen lachen. Zum Abschied nimmt Adam Colin noch einmal in den Arm.

Adam: Danke nochmal für alles. Und danke, dass du auch auf Aria aufgepasst hast.

Colin sagt nichts und lächelt Adam nur an. Für Colin war das scheinbar selbstverständlich. Er ist ein wirklich sehr guter Freund geworden, auch wenn er ein Arschloch sein kann.

Aria: Wir sehen uns dann morgen?

Colin nickt. Ich werde mich in einer ruhigen Minute noch einmal persönlich bei ihm bedanken. Er hat mir so sehr geholfen und beigestanden. Ich winke ihm noch zu, bevor wir durch die Tür verschwinden. Wir laufen wieder zum Fahrstuhl.

Aria: Und was möchtest du heute noch machen? Irgendwelche Pläne?

Adam: Ehrlich gesagt nein. Ich würde am liebsten mit dir nach Hause fahren und einfach nur ein bisschen mit dir allein sein.

Wir stehen voreinander und sehen uns an. Er streicht mir eine Strähne aus meinem Gesicht. Ich habe ihn so vermisst. Seine Stimme. Seine Augen. Seine Haut.

*PING*

Der Fahrstuhl ist da und wir fahren nach unten ohne ein Wort zu sagen. Adam spielt mit meinen Händen. Er streicht über meine Wange und ich schließe die Augen.

*PING*

Der Fahrstuhl reißt uns aus unserer Zweisamkeit. Ich schaue kurz um die Ecke Richtung Lisa. Sie  soll ja nicht sehen, dass mein hübscher Surfer zurück ist. Die Luft ist rein. Ich ziehe Adam hinter mir her durch die Eingangshalle vor die Tür.

Ich winke uns ein Taxi ran und wir fahren zu mir.

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Ich hoffe es gefällt euch bisher. Lasst mir gerne ein paar Kommentare da. Ich würde mich freuen.

Adam Part 1 - Is It LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt